Kreissprecher mahnt zur RuheElchbulle sucht Weibchen auf Usedom

Ein junger Elchbulle sorgt auf der Ostseeinsel Usedom für Aufsehen. Berichte über Sichtungen gehen aus mehreren Badeorten ein. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald will vorerst nicht eingreifen. Bislang bestehe "kein Gefährdungspotenzial", heißt es.
In Vorpommern ist erneut ein Elch aufgetaucht. Der junge Bulle wurde in den vergangenen Tagen mehrfach im Süden der deutsch-polnischen Insel Usedom gesichtet, wie Achim Froitzheim, Sprecher des Kreises Vorpommern-Greifswald, sagte. "Solange kein Gefährdungspotenzial besteht, greifen wir auch nicht ein", erklärte Froitzheim.
Anwohner hatten das Tier in Ückeritz, Bansin und Ahlbeck gesehen und abgelichtet. Froitzheim sagte, in der Brunftzeit seien immer wieder junge Elchbullen - meist aus Polen - auf der Suche nach neuen Revieren Richtung Westen unterwegs. Fänden sie keine paarungsbereiten Weibchen, kehrten sie meist wieder um.
Zuvor hatten lokale Medien bereits über Sichtungen des Elchbullen auf Usedom berichtet. Im Osten Mecklenburg-Vorpommerns kommt es inzwischen mehrfach jährlich zu solchen Elchbeobachtungen. 2017 zog ein Elch vom Süden in den Norden Usedoms und dann wieder zurück. Die gesichteten Tiere kamen aus Populationen in Polen oder im Baltikum.
Zuletzt war ein Elch 2017 weiter südlich von Jägern auf Anordnung des Kreises sicherheitshalber betäubt und in einen Wildpark gebracht worden. Urlauber hatten ihn bereits gefüttert und waren ihm zu nahe gekommen, so dass Gefahr bestand, erklärte der Kreissprecher.
Ausgewachsene Elche können eine Schulterhöhe von etwa zwei Metern erreichen. Die bis zu drei Meter langen Tiere stellen insbesondere für Autofahrer eine Gefahr dar, falls die bis zu 400 Kilogramm schweren Vertreter der weltweit größten Hirschart beim Überqueren einer Straße erfasst und in Richtung Windschutzscheibe geschleudert werden. Elche gelten als ausdauernde Läufer. Angriffe auf Menschen sind - außerhalb der Brunftzeit - extrem selten.