Panorama

War Burak Karan Kämpfer oder Helfer? Ex-Jugendnationalspieler in Syrien getötet

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Burat K. 2008 im Trikot von Alemannia Aachen.

(Foto: Marcel Decoux)

Burak Karan spielt mit Sami Khedira, Dennis Aogo und Kevin-Prince Boateng in der Fußball-Jugendnationalmannschaft. Doch seine Karriere endet früh - dann geht er nach Syrien. Dort stirbt er bei einem Bombenangriff. Ein Video, das ihn mit Kalaschnikow zeigt, wirft Fragen auf.

Ein ehemaliger deutscher Jugend-Nationalspieler soll beim Krieg in Syrien durch eine Bombe getötet worden sein. Die "Bild"-Zeitung berichtet, dass der Wuppertaler Fußballer Burak Karan am 11. Oktober bei einem Luftangriff in der Nähe der Stadt Azaz tödlich verletzt worden sei. Das habe der Bruder des Ex-Fußballers bestätigt. In dem Bericht wirft die Zeitung die Frage auf, ob Karan in dem Bürgerkriegsland für Al-Kaida kämpfte.

In der U-17-Nationalmannschaft hatte Karan gemeinsam mit heutigen Stars wie Sami Khedira (Real Madrid), Kevin-Prince Boateng oder Dennis Aogo (beide Schalke 04) gespielt. Seit 2008 war der damals 19-Jährige für die zweite Mannschaft von Alemannia Aachen in der Oberliga Nordrhein aktiv. Davor stand er laut "Kicker" bei Hannover 96 und Hertha BSC unter Vertrag. Der "Bild" zufolge beendete er seine Karriere bereits 2008, im Alter von 20 Jahren - obwohl er die Chance gehabt hätte, vom Fußballspielen zu leben, wie sein letzter Trainer Thomas Hengen der Zeitung sagte.  

Indizien dafür, dass Karan Islamist wurde, sollen Kontakte zu dem Salafisten Emrah Erodgan sein, der zurzeit wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor dem Oberlandesgericht Frankfurt steht. Auch gegen den jungen Fußballer sei ermittelt worden. Gegen Karan habe aber nie mehr als ein Anfangsverdacht vorgelegen, schreibt die Zeitung. Bei den Ermittlungen ging es nicht um Aktivitäten in Syrien, sondern in der pakistanischen Bergregion Waziristan. Laut Informationen von n-tv.de prüft der Generalbundeswalt zurzeit, ob Karan tatsächlich tot ist.

Video mit Kalaschnikow

Ein Video soll den jungen Mann zudem zeigen, wie er mit einem Maschinengewehr ein Gedicht mit dem Titel "Oh Mutter, trauere nicht um mich" vorträgt. Laut einem Kommentar unter dem Video soll Karan "wie ein Löwe" in das Gebiet der Ungläubigen gestürmt sein und "Freude daran gehabt haben, sie zu bekämpfen." Laut "Bild" befindet sich das Video auf der Plattform Youtube.

Karans Bruder Mustafa glaubt hingegen nicht, dass Burak in Syrien gekämpft hat. Vielmehr habe dieser Hilfslieferungen organisiert und sei vor sieben Monaten an die türkische Grenze gereist, um die Verteilung von Medikamenten zu organisieren, sagte er der Zeitung. Burak habe ihm gesagt, dass er nicht kämpfen wolle.

Quelle: ntv.de, vpe

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