Versicherer ziehen Bilanz Gesprengte Geldautomaten verursachen 95 Millionen Euro Schaden
21.11.2024, 16:56 Uhr Artikel anhören
Polizisten untersuchen einen gesprengten Geldautomaten vor einem Getränkemarkt in Mecklenburg-Vorpommern.
(Foto: picture alliance/dpa)
Für kriminelle Banden sind Geldautomaten lukrative Ziele. Wie viel Geld darin liegt, verraten Banken ungern. Im Durchschnitt werden laut BKA rund 100.000 Euro pro Diebstahl erbeutet. Die durch Sprengung verursachten Kollateralschäden sind den Versicherern zufolge jedoch weitaus höher.
95 Millionen Euro Schaden entstand Banken in ganz Deutschland im vergangenen Jahr durch gesprengte Geldautomaten. Diese Summe ersetzten die Versicherungen den Geldinstituten, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilte. 75 Millionen Euro kosteten die Reparaturen der zerstörten Automaten und Bankgebäude, 20 Millionen das Ersetzen des gestohlenen Geldes.
Im Vorjahr 2022 lagen die Zahlen noch höher. Die Summe liege zwar rund 15 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert, bleibe aber "auf einem hohen Niveau", erklärt der GDV. 30 Millionen Euro wurden für gestohlenes Geld und 80 Millionen Euro für Schäden ersetzt. Bestätigt habe sich erneut, "dass jedem Euro gestohlenem Bargeld zwei bis drei Euro für Kollateralschäden an Gebäuden und sonstiger Infrastruktur gegenüberstehen", so der Versicherungsverband.
461 Fälle von Sprengungen registrierte demnach die Polizei 2023. Davon waren 276 Diebstähle erfolgreich, wie aus einem Lagebild des Bundeskriminalamtes (BKA) hervorgeht. Die gesamte Beute habe 28,4 Millionen Euro betragen - im Durchschnitt rund 100.000 Euro pro Diebstahl. In ganz Deutschland gibt es rund 50.000 Geldautomaten.
Das Bundesinnenministerium und die Versicherungen befürworten vor allem Vorbeugung gegen die Angriffe. Genannt werden das Abschließen der Selbstbedienungs-Foyers in der Nacht, die Installation von Einbruchmeldeanlagen, Videoüberwachung, weniger Bargeld in den Automaten und Einfärbesysteme für Geldscheine.
2022 hatten die Versicherer erstmals Zahlen zu Geldautomatensprengungen erhoben.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP