OB unterstützt Ziele Hannover vereinbart Klebe-Stopp mit "Letzter Generation"
24.02.2023, 10:30 Uhr
Auch in Hannover haben die Klebe-Aktionen der "Letzten Generation" viele Bürgerinnen und Bürger verärgert.
(Foto: Lennart Preiss/dpa/Symbolbild)
In Hannover gibt es keinen Klebe-Protest der "Letzten Generation" mehr. Die Gruppe einigt sich mit dem grünen Oberbürgermeister der Stadt auf einen Stopp, im Gegenzug schließt sich der Politiker den Forderungen der Klimaschützer an. Der Deal ist in der Stadt umstritten.
Der Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay von den Grünen, hat sich nach eigenen Angaben mit der Klimabewegung "Letzte Generation" auf ein Ende der Klebe-Proteste in der Stadt geeinigt. Onay veröffentlichte einen Brief an die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen. Er teile die Einschätzung der Wissenschaft wie der "Letzten Generation", dass derzeitige Maßnahmen nicht ausreichten, "um die existenzbedrohende Klimakrise abzuwenden", schrieb Onay darin. Er bat den Bund, Klimaschutzmaßnahmen in den Kommunen stärker zu unterstützen.
Der Brief beschreibt nach Angaben der Stadt die Punkte, in denen sich Onay in einem Gespräch mit Aktivistinnen der Gruppe am Dienstag einig war. Gleichzeitig würden die Unterschiede klargestellt. Andere Parteien hatten das Treffen kritisiert. Wie in vielen Städten haben sich auch in Hannover Mitglieder der "Letzten Generation" auf Straßen festgeklebt und damit Verkehrsstaus und viel Ärger verursacht. Die Gruppe selbst sieht ihren Protest als zivilen Ungehorsam, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.
"Für mich als OB war klar, dass wir das abräumen müssen. Das ist im Ergebnis gelungen", sagte Onay. Seit dem Treffen am Dienstag gab es in Hannover keine Klebeaktionen mehr. Eine Teilnehmerin des Gesprächs schrieb auf Twitter: "Es war ein ehrliches Gespräch und ich habe selten so viel Angst vor der Klimakrise auch unter Politiker:innen wahrgenommen. Hoffentlich bringen wir die Verhandlung gut zu Ende."
Quelle: jog/dpa