Polizei veröffentlicht Bilder Ist RAF-Trio im Mittelmeerraum?
13.11.2017, 10:44 Uhr
Mit neuen Bildern und Videos intensivieren die deutschen Behörden die Suche nach einem flüchtigen RAF-Trio. Es könnte bei seiner Flucht Hilfe von der Eta oder Extremisten in Italien erhalten haben. Doch auch eine ältere Spur ist noch nicht aufgegeben.
Drei nach einer Überfallserie gesuchte ehemalige RAF-Terroristen halten sich nach Vermutung der Polizei möglicherweise im Mittelmeerraum auf. Es sei nicht auszuschließen, dass die seit Jahrzehnten untergetauchten Ex-RAF-Mitglieder Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette in Italien, Frankreich oder Spanien Unterschlupf gefunden haben, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) mit.
Möglicherweise können die drei ehemaligen Linksterroristen auf alte Netzwerke wie die baskische Eta oder die Roten Brigaden in Italien zurückgreifen. Der 63-jährige Staub wurde angeblich auch auf einem Campingplatz in Norditalien gesehen, eindeutig identifiziert wurde er nach Angaben der Fahnder aber nicht. Außerdem könnten die drei sich nach LKA-Angaben in den Niederlanden aufhalten, wo bereits umfangreicher nach dem Trio gefahndet wurde.
Mit bislang unveröffentlichten Tatvideos startete das LKA nun einen neuen Fahndungsaufruf nach dem Trio. Die Polizei verdächtigt die Gesuchten, mindestens neun Raubüberfälle in Norddeutschland begangen zu haben. Eine Videosequenz zeigt Staub und Garweg bei einem Überfall in Hildesheim, auf einer zweiten sind die beiden in einem Bus in Osnabrück zu sehen.
Die Beute aller Überfälle soll insgesamt etliche hunderttausend Euro betragen haben. Zuletzt schlugen die drei laut Polizei im Juni 2016 in Cremlingen bei Braunschweig zu. Mit Panzerfaust und Automatikgewehr überfielen die zwei Männer und Klette demnach einen Geldtransporter und ein Geschäft. Garweg, Klette und Staub gehören zur sogenannten dritten Generation der RAF. Sie wurde aktiv, als zentrale Figuren wie Andreas Baader und Ulrike Meinhof längst tot waren.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa