Panorama

Besoffen auf dem SoldatenfriedhofJugendliche schändeten Gräber

10.07.2012, 20:58 Uhr
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Kurz vor einem Treffen von Kanzlerin Merkel mit Frankreichs Präsident Hollande hatte die Schändung deutscher Gräber auf einem Soldatenfriedhof für Aufsehen gesorgt. Nun kommt heraus: Es war keine politische Tat. Stattdessen werden vier Jugendliche festgenommen.

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Mehrere Kreuze auf dem Friedhof wurden umgestoßen oder verbrannt. (Foto: AP)

Nach der sind vier Jugendliche festgenommen worden. Wie die Staatsanwaltschaft im nordostfranzösischen Charleville-Mézières mitteilte, stellten sich die mutmaßlichen Täter selbst der Polizei. Nach eigenen Angaben kamen sie von einer Abiturfeier und waren stark angetrunken. Der Vorfall fand am Samstag statt - einen Tag vor einem Treffen des französischen Staatschefs François Hollande mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im nahe gelegenen Reims.

Die jungen Leute, von denen zwei minderjährig sind, hatten auf dem Militärfriedhof des kleinen Ardennen-Dorfes Saint-Etienne-à-Arnes insgesamt 45 Gräber beschädigt. Nach Angaben des Staatsanwalts Daniel Bouriaud rissen sie die Kreuze heraus und warfen sie auf den Boden. Fünf Kreuze verbrannten sie. Die Jugendlichen sagten demnach aus, einer von ihnen sei gestolpert und auf ein Grab gefallen. Die anderen hätten daraufhin Kreuze umgestoßen, um sich zu "amüsieren". Die Polizei fand auf dem Friedhof zahlreiche Flaschen von alkoholischen Getränken und Bierdosen.

Weil die Schändung der Soldatengräber unmittelbar vor dem Treffen zwischen Hollande und Merkel stattfand, hatten die französischen Fahnder zunächst politische Motive nicht ausgeschlossen. Frankreichs Innenminister Manuel Valls sprach von einer "unerträglichen" Tat. Auf dem Militärfriedhof von Saint-Etienne-à-Arnes befinden sich 12.000 Gräber aus dem Ersten Weltkrieg, vor allem von deutschen Soldaten.

Quelle: ntv.de, AFP