Panorama

Absturz eines Bundeswehr-Tornados Keine Hinweise auf technischen Defekt

Noch ist völlig unklar, wie es zu dem Absturz eines Tornado-Jets in der Eifel kommen konnte. Bei Tageslicht beginnen nun Untersuchungen an der Unglücksstelle. Gute Nachrichten kommen aus dem Krankenhaus.

Warum ist ein Tornado-Jet in der Eifel abgestürzt? Die Ermittler suchen fieberhaft nach der Ursache für das Unglück vom Donnerstagabend. Dass ein technischer Defekt zum dem Absturz führte, ist eher unwahrscheinlich. Dafür gebe es keine Hinweise, sagte der Commodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33, Oberst Andreas Korb, am Fliegerhorst Büchel. Experten der Generalflugsicherheit aus Köln untersuchten die Absturzstelle. "Die Maschine war in der normalen Einflugschneise, die wir tagtäglich fliegen", sagte Korb.

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Ein Stück des Fallschirms hängt noch im Baum.

(Foto: dpa)

Nach dem Absturz eines Tornado-Kampfflugzeugs der Bundeswehr in der Eifel begann am Vormittag die Suche nach der Unglücksursache. Ein Sprecher der Bundeswehr sagte: "Jetzt brauchen wir aber erst einmal Licht, um das ganze Ausmaß sehen zu können." Auf der Autobahn 48 war zwischen den Anschlussstellen Laubach und Kaisersesch wegen Trümmerteilen auf der Straße am Morgen in beiden Richtungen noch je ein Fahrstreifen gesperrt. Der Berufsverkehr laufe aber reibungslos, sagte ein Polizeisprecher.

Der Tornado der Bundeswehr war am Donnerstagabend gegen 21.20 Uhr in der Eifel in Rheinland-Pfalz abgestürzt. Wie die Polizei Koblenz mitteilte, retteten sich beide Piloten mit dem Schleudersitz aus dem Kampfflugzeug. Andere Menschen oder Gebäude waren nicht betroffen, so die Polizei. Der Tornado sei nicht völlig zerborsten, sondern noch weitgehend in einem Stück, sagte ein Luftwaffensprecher. Munition befand sich nicht an Bord, die bereits eingeleitete Untersuchung des Flugschreibers soll zur Klärung der Unglücksursache beitragen. Denn noch ist unklar, wie es zum dem Absturz kam. Laut Polizei prallte das Flugzeug einen Kilometer neben der Fahrbahn der Autobahn auf, die zeitweise voll gesperrt wurde.

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Seit Anfang der 80er Jahre sind über 40 Tornados abgestürzt.

(Foto: dpa)

Die Piloten seien augenscheinlich leicht verletzt und ansprechbar, sagte ein Sprecher auf Anfrage von n-tv.de kurz nach dem Unglück. "Es riecht verbrannt, Baumwipfel sind rasiert", zitierte die "Rhein-Zeitung" Augenzeugen. Einer der Piloten sei von der Feuerwehr aus einem Baumwipfel gerettet worden, beide wurden medizinisch versorgt. Sie kamen zur Beobachtung ins Krankenhaus. "Ich habe mit beiden Piloten sprechen können. Ihnen geht es gut", sagte ein Luftwaffensprecher.

Atombomben im Fliegerhorst

Der Kampfjet sei fünf Kilometer nordöstlich des Fliegerhorstes Büchel in der Eifel abgestürzt, erklärte die Luftwaffe. Das Flugzeug gehörte demnach zum Taktischen Luftwaffengeschwader 33 in Büchel und befand sich auf einem Übungsflug. Nach Expertenvermutung lagern im Fliegerhorst aus den Zeiten des Kalten Kriegs noch 10 bis 20 US-Atomsprengköpfe. Insgesamt sind dort 27 Tornados stationiert.

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Nach dem Absturz des Kampfflugzeuges der Bundeswehr gibt Oberst Andreas Korb Auskunft.

(Foto: dpa)

Zur Unglücksursache konnten zunächst weder die Polizei, noch das Verteidigungsministerium oder die Luftwaffe weitere Angaben machen. Die "Rhein-Zeitung" berichtet jedoch, es habe auf dem Flugplatz Büchel eine Nachtübung gegeben, an der auch der verunglückte Tornado teilnahm. Demnach soll das Kampfflugzeug etwas zu tief geflogen sein und habe nahe der Autobahn etwas gestreift, möglicherweise einen Erdwall.

Seit Einführung der Tornado-Jets Anfang der 80er Jahre sind mehr als 40 dieser Bundeswehr-Maschinen abgestürzt. Seit 1995 verunglückten in Deutschland sieben der Kampfflugzeuge.

Quelle: ntv.de, vpe/rpe/AFP/dpa

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