1,8 Kilometer Kürzeste U-Bahn fährt
08.08.2009, 11:29 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Im Berliner Untergrund hat die "Kanzler-U-Bahn" Fahrt aufgenommen. Hunderte Neugierige säumten die Bahnsteige, als das geschmückte Mini-Shuttle am Eröffnungstag zwischen dem Brandenburger Tor und dem gläsernen Hauptbahnhof hin- und herpendelte.
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nannte die neue Linie U 55 eine "U-Bahn der Einheit". "Ohne den Fall der Mauer und den Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin wäre sie nicht gebaut worden", sagte er vor der ersten Abfahrt.
Der Bau von Deutschlands kürzester und teuerster U-Bahn-Linie dauerte fast 14 Jahre und kostete 320 Millionen Euro. Für die Strecke mit den drei neuen Stationen Hauptbahnhof, Bundestag und Brandenburger Tor brauchen die gelben Waggons nur knapp drei Minuten. Eine Anbindung an das U-Bahn-Netz der Stadt erhält die Linie erst, wenn sie bis 2017 vom Brandenburger Tor bis zum Alexanderplatz weitergebaut wird. Das kostet den Steuerzahler voraussichtlich weitere 433 Millionen Euro.
Die Linie wird dann unter dem Boulevard Unter den Linden entlangrollen und auch an der Museumsinsel halten. Kritiker zweifeln allerdings am Sinn der gesamten Linie, weil die S-Bahn und die U-Bahn-Linie 2 fast parallel fahren.
Am Festtag waren solche Zweifel und auch die jahrelangen Verzögerungen beim Bau der sogenannten Kanzler-U-Bahn zumindest vorübergehend vergessen. "Klein und fein" nannte Wowereit die neue Linie, die im Bahnhof Brandenburger Tor mit einem kleinen Mauer-Museum aufwartet.
Quelle: ntv.de, hvo/dpa