Hollywoods letzte Diva Liz Taylor gestorben
23.03.2011, 14:24 Uhr
Die Frau mit den Samtaugen.
(Foto: PR NEWSWIRE)
Nach langer Krankheit ist Schauspielerin Liz Taylor gestorben. Die Hollywood-Diva hatte zuletzt mehrere Wochen wegen eines Herzfehlers im Krankenhaus verbracht. Sie drehte insgesamt knapp 50 Filme; zwei Mal wurde sie mit dem Oscar geehrt.
Die Schauspielerin und Hollywood-Legende Elizabeth Taylor ist tot. Das teilte ihre Agentin Sally Morrison mit. Die mehrfache Oscar-Preisträgerin starb im Alter von 79 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles.
Taylor sei im Kreise ihrer Kinder Michael Wilding, Christopher Wilding, Liza Todd und Maria Burton "friedlich" gestorben, erklärte Morrison. Todesursache seien die Folgen eines Herzfehlers gewesen. "TMZ" zufolge stand für die Mediziner in dem Krankenhaus um etwa 18 Uhr Ortszeit fest, dass der Tod der Schauspielerin nicht mehr aufzuhalten sei.
Seit vielen Jahren Herzprobleme
Taylor war bereits im Oktober 2009 wegen Herzproblemen behandelt worden. Nach einem Eingriff an einer Herzklappe hatte sie mitgeteilt: "Es ist, als ob ich eine ganz neue Pumpe habe." Vor sechs Wochen war sie aber wieder wegen Herzproblemen ins Krankenhaus gekommen. Fans hatten sich bereits Sorgen gemacht, weil Taylor fast ein halbes Jahr nichts über den von ihr geliebten Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt hatte.
"Sie hat seit vielen Jahren unter Herzproblemen gelitten", sagte die Sprecherin der Schauspielerin jetzt. "Obwohl es in letzter Zeit eine Reihe von Komplikationen gab, hatte sich ihr Zustand stabilisiert und es gab Hoffnung, dass sie nach Hause zurückkehren kann. Tragischerweise war das nicht der Fall."
"Schönste Frau der Welt"
Taylor, die am 27. Februar 1932 in London als Tochter amerikanischer Eltern geboren wurde, hatte schon als Zehnjährige eine erste Hauptrolle im "Lassie"-Film. Später spielte sie in einigen der erfolgreichsten Filme der Glanzzeit Hollywoods mit - an der Seite von James Dean in "Giganten" (1956), mit Paul Newman in "Die Katze auf dem heißen Blechdach" (1958) und gemeinsam mit ihrem zweimaligen Ehemann Richard Burton in dem preisgekrönten Film "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" (1966).

Die einsame Frau mit den acht Ehen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
In ihrer mehr als 50-jährigen Karriere hat die Schauspielerin mit den berühmten Samtaugen, die einst als "schönste Frau der Welt" galt, über 50 Filme gedreht. Zweimal wurde sie mit einem Oscar ausgezeichnet.
Ihren Schauspielkollegen Burton lernte Taylor bei den Dreharbeiten zum Film "Cleopatra" (1962) kennen. Der mit Produktionskosten von mehr als 40 Millionen Dollar bis dahin teuerste Hollywood-Film aller Zeiten floppte spektakulär, doch legte er den Grundstein für Taylors stürmische Beziehung zu Burton, die für Taylors Biograph Sam Kashner "die Ehe des Jahrhunderts" war. Die beiden heirateten 1964 und ließen sich 1974 scheiden. Ein Jahr später heirateten sie erneut, 1976 folgte die nächste Scheidung. Burton kommentierte später: "Eigentlich haben wir uns nie getrennt - und wir werden uns niemals trennen."
Engagement gegen Aids
Das Auf und Ab der Ehe mit Burton ließ die Diva zur Alkoholikerin werden. Eine Ehe mit dem Politiker John Warner, der den Bundesstaat Virginia im US-Senat vertrat, scheiterte 1982. In den 80-er Jahren war Taylor wiederholt auf Entzug in der Betty-Ford-Klinik. Sie überwand ihre Abhängigkeit von Alkohol und Tabletten und wandte sich einem neuen Anliegen zu: dem Kampf gegen die Ausbreitung von Aids. "Ihre bemerkenswerte Filmarbeit, ihr Erfolg als Geschäftsfrau und ihr tapferer und unermüdlicher Kampf gegen Aids macht uns unglaublich stolz", erklärte ihr Sohn. 1993 erhielt Taylor einen Sonder-Oscar für ihr Engagement gegen die Immunschwächekrankheit.
Taylors Privatleben aber kam nie zur Ruhe. 1991 überraschte sie die Welt mit Ehemann Nummer acht: Sie heiratete den 40-jährigen Bauarbeiter Larry Fortensky, den sie bei einer Entziehungskur kennengelernt hatte. Die Ehe hielt fünf Jahre. Mit ihrer Gesundheit ging es langsam bergab: 1997 wurde ein Gehirntumor entfernt. Ihre Herzbeschwerden verschärften sich in den folgenden Jahren.
Gastspiel bei den "Simpsons"
Taylor erschien schon lange nur noch selten in der Öffentlichkeit, hin und wieder tauchte sie im Fernsehen auf. So war sie sogar einmal eine Stimme bei den "Simpsons" - mit nur einem einzigen Wort. 1992 sprach sie das erste - und bislang einzige - Wort der kleinen Maggie: "Daddy".
Im Jahr 2000 wurde Taylor von der englischen Königin Elizabeth II. in den Adelsstand erhoben - für ihre Arbeit als Schauspielerin, aber auch für den Kampf gegen Aids. "Dame Elizabeth" war britische und US-amerikanische Staatsbürgerin. Einer ihrer letzten öffentlichen Auftritte war 2009 die Teilnahme an der Beerdigung ihres langjährigen Freundes Michael Jackson.
"Für immer in unseren Herzen"
Taylors Söhne Michael und Christopher Wilding stammen aus der Ehe der Diva mit Schauspieler Michael Wilding, Tochter Liza Todd aus der Ehe mit Produzent Michael Todd. Maria Burton hatten Taylor und Richard Burton 1964 adoptiert. Taylor hinterlässt zudem zehn Enkel und vier Urenkel.
Unmittelbar nach dem Tod Taylors erklärte ihr Sohn Michael Wilding: "Meine Mutter war eine außergewöhnliche Frau, die das Leben in vollen Zügen genossen hat - mit Leidenschaft, Humor und Liebe." Er fügte hinzu: "Obgleich der Verlust niederschmetternd ist für uns, die wir ihr so nah waren, bleibt für uns die Inspiration, die sie durch ihre dauernde Hingabe zu unserer Welt war." Die Welt sei durch Elizabeth Taylor besser geworden. "Ihr Vermächtnis wird nie vergehen, ihr Geist wird immer bei uns sein und ihre Liebe wird für immer in unseren Herzen leben."
Die Familie bat um Zurückhaltung bei der Anteilnahme und, statt Blumen, um Spenden für Taylors Aids-Stiftung. Laut "TMZ" soll die Beerdigung später in dieser Woche im privaten Kreis stattfinden.
Quelle: ntv.de, vpr/dpa/AFP