Massaker in Italien Mafia tötet sieben Menschen
19.09.2008, 15:39 UhrIm Kugelhagel der Mafia sind in der Nähe der süditalienischen Stadt Caserta sieben Menschen ums Leben gekommen. Bei Castel Volturno, rund 35 Kilometer nordwestlich von Neapel, wurden am Donnerstagabend sechs afrikanische Einwanderer getötet, ein siebter wurde schwer verletzt, berichtete die Polizei.
Nur 20 Minuten vor der Schießerei war im wenige Kilometer entfernten Baia Verde der Geschäftsführer einer Spielhalle von zwei Unbekannten mit Schüssen getötet worden. Italienische Zeitungen sprachen von einem Massaker und einer Exekution im kriminellen Milieu.
Hintergrund des Blutbads bei Castel Volturno könnte der Streit um den illegalen Drogenmarkt oder das Geschäft mit Prostitution gewesen sein. Bei den Toten soll es sich um Einwanderer aus Ghana, Liberia und Togo handeln.
Angehörige wehren sich gegen Vorwürfe
Empört und wütend reagierten Familienangehörige und Freunde auf die Bluttat und die Mutmaßung, die getöteten Männer seien kriminell und hätten mit der Mafia zu tun. Einige Einwanderer zertrümmerten die Schaufenster von Geschäften und beschädigten Fahrzeuge in der Nähe des Tatortes. "Wir wollen Gerechtigkeit, es ist nicht wahr, dass unsere getöteten Freunde mit Drogen handelten oder mit der Mafia zu tun hatten", schrien sie. Ordnungskräfte marschierten auf.
Zunächst gingen die Ermittler nicht von einem Zusammenhang zwischen den beiden Abrechnungen im kriminellen Milieu aus. Die an beiden Tatorten gefundenen Patronenhülsen deuteten jedoch auf die neapolitanische Camorra als Auftraggeber der Abrechnung hin. Der getötete Spielhöllenbesitzer Antonio Celiento wird dem regionalen Schiavone-Clan zugerechnet.
Quelle: ntv.de