Gründer der "Leipziger Schule" Maler Bernhard Heisig ist tot
10.06.2011, 11:37 UhrViele Jahrzehnte lebte und malte Bernhard Heisig in Leipzig, gründete dort die "Leipziger Schule" mit. 1992 zog er nach dem Bau eines Atelierhauses ins brandenburgische Strodehne. Dort ist er nun 86-jährig gestorben.
Der Maler Bernhard Heisig, einer der wichtigsten Vertreter der DDR-Kunst, ist tot. Der Künstler starb im Alter von 86 Jahren in seinem Wohnort Strodehne an der Havel in Brandenburg. Dies teilte sein Galerist Rüdiger Küttner in Berlin unter Berufung auf Heisigs Familie mit. Heisig hatte im März zwei Schlaganfälle erlitten. Der 1925 in Breslau geborene Maler, Grafiker und Zeichner gilt neben Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer als Gründer der "Leipziger Schule".

Gemälde "Atelierbesuch" von Bernhard Heisig mit dem Bildnis von Helmut Schmidt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
In seinem Werk lehnte sich Heisig an Vorbilder wie Otto Dix, Max Beckmann sowie Oskar Kokoschka an und wechselte zwischen klassischer Moderne, Realismus und Kollagenkunst. Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören Zeichnungen und Lithographien sowie Historiengemälde etwa zur 1848er-Revolution. Bekannt sind auch seine Porträts, unter anderem von dem früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Zu Heisigs bedeutendsten Schülern gehört der Maler Neo Rauch.
Nach dem Ende der DDR gab Heisig seine DDR-Nationalpreise zurück und trat aus der SED aus. Wegen seiner staatstragenden Rolle in der DDR und weil er sich als Freiwilliger zur Waffen-SS gemeldet hatte, gab es zunächst Widerstand gegen den Auftrag, die Cafeteria des Bundestages im Berliner Reichstag auszugestalten. Nach langer Debatte schuf Heisig dann einen sechs Meter langen Geschichtsfries für den Raum. Im März 2005 eröffnete der damalige Kanzler Gerhard Schröder (SPD) eine Retrospektive im Museum der Bildenden Künste in Leipzig.
Quelle: ntv.de, dpa