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Abi-Ergebnisse sind "absolutes Desaster"Ministerium überprüft Schweinfurter Privatschule

01.07.2013, 16:04 Uhr
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Den Prüfungsstress müssen die Abiturienten wohl noch einmal durchmachen. (Foto: picture alliance / dpa)

Mehr als 1700 Euro pro Jahr kostet die private Fachoberschule in Schweinfurt. Dass Eltern trotzdem nicht unbedingt einen besseren Abschluss erwarten dürfen, zeigt der aktuelle Abiturjahrgang. Der ist nämlich ohne Ausnahme durchgerasselt. Für die Schule wird es deswegen jetzt brenzlig.

Das gab es in Deutschland noch nie: An einer bayerischen Privatschule ist ein kompletter Jahrgang am Fachabitur gescheitert. Nun nimmt das Kultusministerium die Bildungsqualität der Einrichtung unter die Lupe. "Wenn 27 Schüler durchfallen, spricht das nicht dafür, dass es in erster Linie an den Schülern liegt", sagte ein Ministeriumssprecher. Von 15 möglichen Punkten in den drei schriftlichen Prüfungsfächern Mathe, Technik und BWL hatten alle Schüler zwischen 0,3 und 0,8 Punkten erreicht.

Der Inhaber der Privatschule war bislang nicht für eine persönliche Stellungnahme zu erreichen. Er wolle zunächst die Ergebnisse abwarten, ließ er ausrichten. Der "Mainpost" hatte er zuvor gesagt, dass er die Verantwortung für die Situation übernehme. Er hätte es demnach verstanden, wenn "acht, neun, zehn oder sogar die Hälfte" gescheitert wären, aber mit diesem Debakel sei nicht zu rechnen gewesen.

Ob die Schüler ihr Fachabitur nun an einer staatlichen Schule nachholen können, muss noch geprüft werden. Zunächst müsse der Wissensstand in den zentralen Fächer jedes Einzelnen getestet werden, betonte Ministeriumssprecher Unger. Möglich sei, dass einige Schüler gar in die elfte Klasse zurückgestuft würden. "Wir wollen aber kulant sein."

Schule nicht staatlich anerkannt

Nach Angaben des Kultusministeriums handelt es sich um eine staatlich genehmigte Schule, aber keine staatlich anerkannte. Daher zählen dort lediglich die in der Abschlussprüfung erbrachten Leistungen. Die Abituraufgaben werden zentral vom Kultusministerium für den ganzen Freistaat gestellt.

"Das ist ein absolutes Desaster für die Schüler und Eltern. Sie verlieren ein bis zwei Jahre", sagte die Sprecherin des bayerischen Elternverbandes, Ursula Walther. "Ich würde mein Kind ohnehin nicht auf eine staatlich genehmigte Schule schicken, weil ich nicht sicher sein kann, dass dort die Standards ausreichen." Am Ende einer umfangreichen Analyse der Situation an der privaten Fachoberschule in Schweinfurt könnte gar die Genehmigung für die Schule aberkannt werden.

Die Private Fachoberschule Schweinfurt war 2011 gegründet worden. Das Schulgeld beträgt 1680 Euro im Jahr plus Anmeldungsgebühr. Medienberichten zufolge machen Schüler und Eltern der Schule nun Vorwürfe. In der "Bild"-Zeitung sagte Klassensprecher Ali C. über die Lehrer: "Sie schmissen uns in der 11. Klasse die Noten hinterher, zogen in der 12 total an, wussten teils selbst keine Antworten auf unsere Fragen und waren im Unterricht total unvorbereitet."

Quelle: ntv.de, dpa

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