Malheur nach Heiligsprechung Papst versetzt Kameramann einen Schlag
07.09.2025, 18:25 Uhr Artikel anhören
Bei Leos Fahrten mit dem Papamobil fährt auf der Rückbank ein Kamerateam mit.
(Foto: picture alliance / SIPA)
Für die erste Heiligsprechung des Jahrtausends versammeln sich 80.000 Gläubige auf dem Petersplatz. Bei der Fahrt mit dem Papamobil durch die Menge wird der Papst wie ein Popstar gefeiert und mit Plüschtieren beworfen. Sein Kameramann wird dabei kräftig durchgerüttelt.
Papst Leo XIV. hat bei einer Fahrt mit dem Papamobil über den Petersplatz einem Kameramann einen Schlag verpasst - allerdings ohne Absicht. Der 69-jährige US-Amerikaner versuchte, aus dem offenen Auto heraus einen Gegenstand aufzufangen, der ihm aus der Menschenmenge zugeworfen worden war. Dabei griff er mit Schwung nach hinten und zwar direkt in die Kamera, was den offiziellen Kameramann in seiner Begleitung kurz durchrüttelte.
Glücklicherweise ging alles ohne Verletzungen ab. Leo drehte sich um und entschuldigte sich lächelnd mit einem "Scusa".
Bei Fahrten mit dem Papamobil bekommt der Pontifex immer wieder Gegenstände zugeworfen, vor allem Plüschtiere und Fahnen verschiedener Länder. Die Tour über den Petersplatz wird in der Regel vom Vatikan im Internet live übertragen. Dazu steht hinter dem Papst eigens ein Kameramann.
Vor dem Missgeschick hatte der Papst in einer großen Messe vor mehr als 80.000 Menschen auf dem Petersplatz den italienischen Teenager Carlo Acutis heiliggesprochen. Der Junge war 2006 im Alter von nur 15 Jahren an Leukämie gestorben. Leo lobte ihn als Musterbeispiel eines jungen Christen, der sein Leben in den Dienst Gottes gestellt habe. Der Vatikan bezeichnet den neuen Heiligen als "Influencer Gottes", weil er auch im Internet für seinen Glauben warb.
"Junge Heilige" sollen Kirche attraktiver machen
Zusammen mit Acutis wurde bei dem Gottesdienst unter freiem Himmel ein weiterer Italiener in den Heiligenstand erhoben, der in jungen Jahren gestorben war: Pier Giorgio Frassati (1901-1925). Die katholische Kirche mit ihren weltweit 1,4 Milliarden Gläubigen hofft, mit den "Jungen Heiligen" wieder attraktiver zu werden. Leo sprach von einer "Einladung an uns alle - insbesondere an junge Menschen -, unser Leben nicht zu vergeuden, sondern es nach oben zu lenken und zu einem Meisterwerk zu machen".
Für den neuen Papst aus den USA waren dies die ersten Heiligsprechungen, seit er vor vier Monaten zum Nachfolger des argentinischen Papstes Franziskus gewählt wurde. Anschließend wurden Reliquien der beiden zum Altar gebracht. Am Petersdom hingen zwei überlebensgroße Bilder von ihnen. Bei dem Gottesdienst waren auch Acutis' Eltern sowie seine zwei Geschwister dabei. Solch eine Heiligsprechung mit Familie gab es erst ein einziges Mal.
Quelle: ntv.de, mau/dpa