Panorama

Hoc dixit pater Papst will Rückkehr zum Latein

40 Jahre nach dem Vatikanischen Konzil will Papst Benedikt XVI. die lateinische Messe wieder verstärkt einführen. Er empfehle, besonders mit Blick auf "die immer häufigeren internationalen Treffen", dass die großen Gebete in der katholischen Messe wieder in Latein gesprochen werden. Dies geht aus dem am Dienstag in Rom veröffentlichten Apostolischen Schreiben "Sacramentum Caritatis" (Sakrament der Liebe) hervor.

Außerdem gab der Papst in dem Schreiben einem gemeinsamen Abendmahl von Katholiken und Protestanten eine klare Absage. Er bekräftigte zugleich, dass wiederverheiratete Katholiken keine Kommunion erhalten dürfen.

Der katholische Liturgiewissenschaftler Klemens Richter hat sich gegen eine Rückkehr zur lateinischen Sprache in Gottesdiensten ausgesprochen. "Was hilft ein Gottesdienst auf Latein, wenn die Leute kein Latein verstehen - das kann den Glauben nicht fördern", sagte Richter. Auch die meisten Priester seien des Lateinischen kaum noch mächtig.

Die Entscheidung zu Gunsten der Wiedereinführung des Latein war in Rom seit längerem erwartet worden. In dem über 140 Seiten langen Dokument heißt es wörtlich: "Es ist gut, wenn außer den Lesungen, der Predigt und den Fürbitten der Gläubigen die Feier in lateinischer Sprache gehalten wird; ebenso sollen die bekanntesten Gebete aus der Überlieferung der Kirche in Latein gesprochen und eventuell einige Teile in gregorianischem Choral ausgeführt werden."

Das Zweite Vatikanisch Konzil (1962-1965) hatte dem Latein bei den Gebeten im Gottesdienst praktisch ein Ende bereitet. Allerdings war der Gebrauch des Latein damals nicht ausdrücklich verboten worden. Benedikt spricht in seinem Schreiben daher von einer Empfehlung "in Übereinstimmung mit dem Vatikanischen Konzil". Auch hätten dies die Bischöfe bei ihrem Treffen (Synode) Ende 2005 in Rom vorgeschlagen.

Quelle: ntv.de

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