Tiger tötet Tierpflegerin Polizei leitet Ermittlungen ein
26.08.2012, 09:57 Uhr
Nach bisherigem Stand der Dinge passiert im Kölner Zoo Folgendes: Eine Tierpflegerin vergisst, die Tür des Tigerkäfigs richtig zu verschließen, Raubkater "Altai" entkommt und fällt die Frau an. Der Zoodirektor greift zum Gewehr und erschießt das Tier. Doch die Mitarbeiterin erliegt ihren Verletzungen. Ob diese Version stimmt, will jetzt die Polizei ermitteln.
Nach dem tödlichen Angriff eines Sibirischen Tigers auf eine Tierpflegerin in Köln will die Polizei nun den genauen Hergang klären. Deshalb sei ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden, teilte die Polizei Köln mit.
Der Sibirische Tigerkater "Altai" hatte im Kölner Zoo die erfahrene Pflegerin angefallen und mit einem Biss in den Hals getötet. Zoo-Direktor Theo Pagel erschoss die vier Jahre alte Raubkatze. Aber seine 43 Jahre alte Mitarbeiterin konnte er nicht mehr retten. Gefahr für Zoobesucher hat nach Auskunft des Zoos nicht bestanden, da der Tiger sein Innengehege nicht verlassen konnte.
Der tragische Unfall ereignete sich bei Reinigungsarbeiten. Die Pflegerin habe nach derzeitigem Kenntnisstand wohl vergessen, den Tiger einzusperren, teilte der Zoo mit. Vermutlich sei sie von der Raubkatze von hinten angefallen worden.
Tiger sind Lieblinge des Zoodirektors
Noch im Jahresbericht 2011 hatte Pagel begeistert von seinen Amurtigern geschrieben, wie die Sibirischen Tiger auch genannt werden. Erst im Frühjahr 2011 waren Weibchen "Hanya" und Männchen "Altai" aus Frankreich und Großbritannien im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) nach Köln gekommen. "Es war "Liebe auf den ersten Blick"", schrieb er. "Schon nach relativ kurzer Zeit konnten wir die Tiere zusammenlassen."
Schon Anfang November warf das Weibchen vier Junge. Eines verendete nach wenigen Tagen, die anderen entwickelten sich gut. Sie wurden "Jegor", "Mila" und "Finja" genannt. Sie durften Anfang Februar zum ersten Mal auf die Außenanlage.
Der 1860 gegründete Köln Zoo ist einer der ältesten in Deutschland. Dort sind rund 10.000 Tiere 750 verschiedener Arten zu Hause. Im Frühjahr 2012 war dort ein Gepard über die Gitter seines Geheges in die Flamingo-Anlage gesprungen. Er konnte aber von Zoo-Mitarbeitern schnell wieder zurückgebracht werden.
Quelle: ntv.de, dpa