Panorama

Gebäude in Bangladesch stürzt ein Retter bergen 152 Tote

328532006416EF8F.jpg2099466339704773022.jpg

Es ist früher Morgen in Bangladesch, als die Katastrophe eintritt: Ein achtstöckiges Haus stürzt in sich zusammen, es war illegal erbaut. Die Retter versuchen, Menschen noch lebend aus den Trümmern zu bergen. Dabei stoßen sie auf mindestens 152 Tote, mehr als 1000 Verletzte schreien um ihr Leben.

Beim Einsturz eines achtstöckigen Hauses in Bangladesch sind nach Polizeiangaben mindestens 152 Menschen ums Leben gekommen. Auch einen Tag nach dem Unglück seien immer noch Schreie von Überlebenden zu hören, sagte der leitende Polizeibeamte Wali Asraf. In dem Gebäude tätige Arbeiter berichte ten, sie hätten bereits am Vortag Risse an dem Haus entdeckt.

Die Retter ziehen immer neue Opfer aus den Trümmern, sie finden ständig Tote und Verletzte.

Die Retter ziehen immer neue Opfer aus den Trümmern, sie finden ständig Tote und Verletzte.

(Foto: REUTERS)

Das Gebäude in einem Vorort von Dhaka stürzte am Morgen in sich zusammen. Laut Bangladeschs Innenminister Muhiuddin Khan war es illegal errichtet worden. In dem Haus waren unter anderem mehrere Textilwerkstätten untergebracht, 2600 M enschen sollen darin beschäftigt gewesen sein. "Die meisten Toten sind Textilarbeiter", sagte der Arzt Hiralal Roy. Es soll mindestens 1000 Verletzte geben.

In einer Situation, die der nach einem Erdbeben ähnelte, versuchten hunderte Feuerwehrleute und Militärhelfer, die verschütteten Opfer mit schwerem Gerät zu bergen. "Das ganze Gebäude fiel binnen Minuten in sich zusammen", sagte Zehadul Islam von der Feuerwehr. Die Rettungsarbeiten könnten Tage dauern.

Aus den Trümmern waren immer wieder Schreie zu hören. "Wir sind hier 30 Leute. Bitte retten sie uns", rief eine Frau. Der Eigentümer des Hauses, laut lokalen Medienberichten ein Funktionär der Regierungspartei, wurde lebend gerettet.

Einige Arbeiter berichteten, schon am Vortag hätten sich Risse in den Wänden des Gebäudes gebildet, woraufhin das Haus evakuiert worden sei. Die Vorgesetzten hätten jedoch verfügt, dass die Angestellten zurück in das Gebäude gehen mussten. Eine für die Industrie zuständige Einheit der Polizei erklärte, die Öffnung der Fabriken sei untersagt worden, doch das hätten die Firmeninhaber ignoriert.

Unglücke in Fabriken kommen oft vor

Zwei der Fabriken in dem Haus produzierten nach Angaben der Hilfsorganisation Zentrum für Arbeitersolidarität Bangladesch Kleidung für die spanische Kette Mango und das italienische Unternehmen Benetton. Beide Unternehmen wiesen dies zurück.

Einstürzende Häuser sind in Bangladesch keine Seltenheit, da Bauvorschriften oft missachtet werden. Schon beim Einsturz einer Textilfabrik im Jahr 2005 waren in Dhaka mindestens 70 Menschen getötet worden. Im November starben in Dhaka mehr als hundert Menschen beim Brand in einer Textilfabrik.

Mit rund 4500 Textilfabriken ist Bangladesch der zweitgrößte Bekleidungshersteller der Welt. Große westliche Unternehmen lassen dort kostengünstig Kleidung nähen. In vielen Werkstätten mangelt es an Brandschutz und Fluchtwegen.

Quelle: ntv.de, jtw/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen