Panorama

Dutzende Tote befürchtetRiesige Explosion in Albanien

15.03.2008, 15:52 Uhr

Auf einem albanischen Armeestützpunkt sind offenbar große Mengen Munition explodiert. Die genauen Auswirkungen sind noch unklar.

Eine Serie von Explosionen in einer Munitionsfabrik in Albanien hat viele Menschenleben gefordert. Mindestens 63 Tote könnte es in der zerstörten Anlage geben, sagte eine Regierungssprecherin. Diese Zahl könnte auch weit höher sein, befürchteten die Behörden. Zunächst wurde von mehr als 150 Verletzten berichtet. Die Explosionen zerstörten Hunderte Häuser.

Regierungschef Sali Berisha sprach von einer "großen Tragödie". Unter den Opfern soll es auch US-Bürger geben, die in der Anlage zur Entsorgung alter Munition beschäftigt waren. Augenzeugen berichteten von brennenden Menschen ohne Hände und Arme. Der Unfall ereignete sich auf dem Militärgelände nahe Gerdec etwa zwölf Kilometer nördlich der Hauptstadt Tirana..

Viele der Verletzten waren Autofahrer, die zum Zeitpunkt der Explosionen auf der Fernstraße Tirana-Durres mit ihren Wagen an dem Werk vorbeifuhren. Die Detonation war noch im 200 Kilometer entfernten Hauptstadt Skopje zu hören. Die Behörden riefen zu Blutspenden auf.

Unterdessen hat Deutschland Albanien nach dem Explosionsunglück Unterstützung zugesichert. "Meine Gedanken sind bei den vielen Verletzten und den Angehörigen der Opfer. Deutschland wird das in seiner Macht Stehende tun, um Albanien in dieser schwierigen Stunde zu helfen", schrieb Außenminister Frank-Walter Steinmeier seinem albanischen Amtskollegen Lulzim Basha in einem Telegramm. Er sprach ihm und seinen Landsleuten sein "tief empfundenes Beileid" aus.