Winterchaos in Kalifornien Schneesturm legt Verkehr in Bergregion lahm
28.12.2021, 21:27 Uhr
Für den unter den Folgen einer jahrelangen Dürre leidenden Bundesstaat sind die ergiebigen Schneefälle ein Hoffnungsschimmer, weil sie die Grundwasserreserven auffüllen könnten.
(Foto: AP)
Ein Wintersturm führt im Westen der USA zu ungewöhnlich heftigen Schneefällen - und legt den dritten Tag in Folge eine Autobahn lahm. Während die Behörden für die Region eine Wintersturm-Warnung ausrufen, wächst die Schneedecke laut einer Messstattion auf über fünf Meter Höhe.
Heftige Schneefälle in der kalifornischen Sierra Nevada haben den Verkehr in der Bergregion teilweise lahmgelegt. Eine Autobahn, die von Kalifornien in den Nachbarstaat Nevada führt, war in weiten Teilen gesperrt - den dritten Tag in Folge.
Nach über 21 Zentimetern Neuschnee innerhalb von 24 Stunden ist die Schneedecke im Dezember nun auf über fünf Meter Höhe angewachsen, wie eine Messstation der Universität von Berkeley mitteilte. Nach Angaben der Meteorologen ist dies der drittstärkste Schneefall innerhalb eines Monats seit 1970 an der Messstation. Die Behörden haben für die Region eine Wintersturm-Warnung ausgerufen.
Für den unter den Folgen einer jahrelangen Dürre leidenden Bundesstaat sind die ergiebigen Schneefälle ein Hoffnungsschimmer, weil sie die Grundwasserreserven auffüllen könnten. "Wir hatten ganz sicher keinen nassen Winter erwartet", sagte die Wissenschaftlerin Andrea Schwartz vom Central Sierra Nevada Schnee-Labor an der Universität Berkeley. Der ergiebige Schneefall sei "eine angenehme Überraschung". Es sei zwar zu früh, die Dürre bereits für beendet zu erklären, "aber es sieht so aus, als ob der Westen der USA damit Hilfe bekommt".
Am Flughafen von Seattle im nordwestlichen Bundesstaat Washington führte der Schneefall zu hunderten Ausfällen und Verspätungen, Flugzeuge mussten enteist werden. Bürgermeisterin Jenny Durkan warnte vor einer längeren Kälteperiode mit heftigen Schneefällen. Sie habe vorsorglich den Notstand ausgerufen, um alle Ressourcen für den Schutz der Einwohner aktivieren zu können. Auch für weite Teile des benachbarten Bundesstaats Oregon galt Wintersturm-Warnung.
Der südliche Bundesstaat Texas verzeichnete unterdessen eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Hitze. Am ersten Weihnachtsfeiertag wurden in der Ranger-Station Rio Grande Village nahe der Grenze zu Mexiko 34 Grad Celsius gemessen. Wissenschaftler sind sich einig, dass der Klimawandel weltweit zu einer deutlichen Zunahmen von Wetterextremen führt.
Quelle: ntv.de, jki/dpa