Gericht gibt grünes LichtSchottland führt Alkohol-Mindestpreis ein

In der Heimat des Whisky schmeckt der Alkohol offenbar besonders gut: Schotten kaufen 17 Prozent mehr Alkohol als die übrigen Briten, die Todesfälle infolge des Konsums steigen. Die Regierung hat dem billigen Alkohol deshalb den Kampf angesagt.
Das für seine Whisky-Produktion bekannte Schottland steuert auf Mindestpreise für Alkohol zu. Die Regierung in Edinburgh kündigte nach einer richterlichen Erlaubnis an, die Maßnahme so schnell wie möglich umzusetzen. Nach einem jahrelangen Gerichtsstreit war der Verband der Whisky-Industrie kurz zuvor damit gescheitert, das Vorhaben zu verhindern: Das oberste britische Gericht entschied, ein Mindestpreis für Alkohol sei eine angemessene Maßnahme für ein legitimes Ziel.
Die schottische Regierung würdigte das Urteil als einen Meilenstein für die Volksgesundheit. Mindestpreise seien die beste Möglichkeit, um die Probleme mit "billigem, starkem Alkohol" in den Griff zu bekommen, erklärte Gesundheitsministerin Shona Robison. Schließlich gebe es einen klaren Zusammenhang zwischen Konsum und Krankheit.
Die Regierung in Edinburgh wies darauf hin, dass die Schotten ein deutlich größeres Problem mit Alkohol hätten als die übrigen Briten. So sei in Schottland im vergangenen Jahr 17 Prozent mehr Alkohol pro Erwachsenem verkauft worden als in den anderen Landesteilen England und Wales. Seit 2015 sind die Todesfälle im Zusammenhang mit Alkoholkonsum in Schottland um zehn Prozent gestiegen.
Schottland gehört nun zu einer der ersten Regionen weltweit, die Mindestpreise für Alkohol vorschreibt.