Tatzenabdrücke im Schnee Spuren von Braunbär in Bayern entdeckt
18.04.2023, 01:20 Uhr Artikel anhören
In Deutschland leben Braunbären normalerweise nur noch in Zoos und Wildparks. Dass die Art hierzulande wieder heimisch wird, ist eher unwahrscheinlich.
(Foto: IMAGO/imagebroker)
In Mitteleuropa sind Braunbären nördlich der Alpen schon seit Jahren ausgerottet. Männliche Tiere machen sich aber gelegentlich auch außerhalb ihrer angestammten Territorien auf die Suche nach einer Partnerin. Ein Exemplar durchstreift offenbar den Süden Bayerns.
Im Süden Bayerns treibt sich offenbar ein Bär herum. In den Landkreisen Miesbach und Rosenheim seien vergangenes Wochenende nahe der Grenze zu Österreich Pfotenabdrücke im Schnee entdeckt worden, teilt das Bayerische Landesamt für Umwelt mit. Die Auswertung der Trittsiegel habe nun ergeben, dass es sich um die Spuren eines Braunbären handele. Nähere Angaben zu dem Tier seien auf Grundlage der Tatzenabdrücke nicht möglich.
Behörden, Interessenverbände und Vertreter von Nutztierhaltern seien über die Entdeckung informiert worden, hieß es weiter. Das Amt verwies auf die Verhaltensregeln im Umgang mit Wildtieren auf seiner Website hin. Dort wird empfohlen, bei der Begegnung mit einem Braunbären nicht wegzurennen und sich ihm nicht zu nähern. Stattdessen sollte man durch langsame Armbewegungen und Sprechen auf sich aufmerksam machen und langsam den Rückzug antreten, während man das Tier im Auge behält. Im unwahrscheinlichen Fall eines Angriffs kauert oder legt man sich demnach am besten auf den Boden. "Der Bär wird in der Regel von Ihnen ablassen oder Sie nur beschnuppern", so die Behörde.
Den bislang letzten bestätigten Hinweis auf einen Braunbären in Bayern hatte es der Behörde zufolge im vergangenen Sommer gegeben. Im Gebiet zwischen Reutte im österreichischen Bundesland Tirol und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen sowie Bad Tölz und Wolfratshausen wurden demnach mehrere Hinweise auf einen Braunbären bestätigt.
Die von Bayern aus nächste Bärenpopulation lebt laut dem Landesamt für Umwelt im italienischen Trentino, etwa 120 Kilometer von Bayern entfernt. Junge Männchen streiften auf der Suche nach einem Weibchen aber zum Teil sehr weit umher. Dabei könnten sie mehrere Monate oder wenige Jahre unterwegs sein. "Es wird nicht davon ausgegangen, dass Bären sich in Bayern dauerhaft ansiedeln", fügte die Behörde hinzu.
Quelle: ntv.de, ino/AFP