Obergrenze gefordert Städte wollen Ende vom "Roller-Mikado"
30.12.2021, 07:51 Uhr
Praktisch überall kann man E-Scooter nach der Fahrt einfach abstellen.
(Foto: imago images/Rolf Poss)
Sie blockieren Gehwege und sind an Unfällen beteiligt: In Städten genießen E-Tretroller keinen guten Ruf. Es gibt einfach zu viele von den Scootern und zu wenig spezifische Verkehrsregeln. Das will der Deutsche Städtetag ändern.
Der Deutsche Städtetag fordert eine Obergrenze für Elektrotretroller. Wo diese wegen ihrer hohen Zahl Ärgernis und Gefahr seien, sollten die Kommunen einschreiten können. Wie Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der "Rheinischen Post" sagte, muss nach der Euphorie der ersten Jahre nachgesteuert werden. "Das Rollermikado in öffentlichen Räumen muss aufhören." Die Städte wollten "Obergrenzen festlegen können, zum Beispiel in übermäßig belegten Innenstädten".
Bundesverkehrsminister Volker Wissing solle zügig schärfere Regeln für die Nutzung von E-Tretrollern erlassen. Dafür müsse man die Straßenverkehrsordnung ändern. Außerdem müsse es neue Schilder geben, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags der "Rheinischen Post". "Wir brauchen Verkehrszeichen, die eindeutig bestimmen: E-Roller fahren ist hier verboten, Fahrräder bleiben aber weiterhin erlaubt."
E-Tretroller dürfen in Deutschland seit zweieinhalb Jahren unterwegs sein. Eine Verordnung legt seit Mitte Juni 2019 technische Voraussetzungen und Verhaltensregeln dafür fest. Die Gefährte dürfen bis zu 20 Kilometer pro Stunde schnell sein. Gefahren werden muss auf Radwegen - gibt es keine, dann auf der Fahrbahn. In vielen Städten bieten Verleihfirmen die auch E-Scooter genannten E-Tretroller an.
Nach wie vor genießen E-Tretroller vielerorts keinen guten Ruf, weil sie häufig Gehwege blockieren und an zahlreichen Unfällen beteiligt sind. "Es sind zu viele Anbieter auf dem Markt unterwegs, das wird sich mit der Zeit konsolidieren", sagt Tier-Chef Lawrence Leuschner. "Wir selbst sind große Fahrradfans und glauben, dass das Fahrrad in den Städten der dominierende Faktor sein wird."
Quelle: ntv.de, mba/dpa