Grausamer Fall von Sippenhaft Stammesgericht ordnet Vergewaltigung an
30.01.2014, 20:07 Uhr
Immer wieder demonstrieren Menschen gegen die steigende Zahl von Vergewaltigungen in Pakistan. Sie werfen den Behörden ein zu lasches Vorgehen gegen Sexualstraftäter vor.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zur Beilegung einer Familienfehde hat ein illegales Stammesgericht in der ostpakistanischen Provinz Punjab die Gruppenvergewaltigung einer Witwe angeordnet. Damit habe ein außereheliches Verhältnis des Bruders der Frau bestraft werden sollen, sagte ein Polizeisprecher. Drei Männer hätten die 45-Jährige wiederholt vergewaltigt. Sechs Verdächtige seien festgenommen worden, nach vier weiteren werde gesucht. Zu dem Vorfall sei es bereits am vergangenen Freitag gekommen, das Opfer habe sich aber erst jetzt bei der Polizei gemeldet.
Stammesgerichte dürfen in Pakistan per Gesetz kein Recht sprechen, sind aber besonders in ländlichen Gebieten trotzdem weit verbreitet. In der Vergangenheit hatte die Gruppenvergewaltigung der Pakistanerin Mukhtaran Mai international Schlagzeilen gemacht. Ihre Vergewaltigung war vor zwölf Jahren ebenfalls von einem Stammesgericht angeordnet worden. Mai brach mit der Tradition in Pakistan und sagte gegen ihre Peiniger aus.
Quelle: ntv.de, sko/dpa