Panorama

Notruf vor Unglück bei Bad Aibling Stellwerk wollte Lokführer offenbar warnen

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Die Ermittler sind auf die Auswertung der Blackboxes angewiesen.

(Foto: dpa)

Wie kam es zu dem schweren Zugunfall von Bad Aibling? Der Fahrdienstleiter soll in letzter Minute versucht haben, die Lokführer zu warnen. Doch der Notruf kam offenbar zu spät. Weitere Aufschlüsse soll die Auswertung der dritten Blackbox bringen.

Ein Bahnmitarbeiter hat laut Medienberichten versucht, das Zugunglück von Anfang der Woche in letzter Minute zu verhindern. Wie der "Spiegel" berichtet, setzte der Fahrdienstleiter aus dem Stellwerk Bad Aibling Notrufe ab, um die aufeinanderzufahrenden Züge noch zu stoppen.

Dafür habe er ein spezielles Notrufnetz der Bahn genutzt, das über eine Notruffunktion verfügte. Dem Bericht zufolge kamen sie aber zu spät. Der erste Notruf habe die Lokführer "wohl kurz vor dem Crash" erreicht, der zweite erst, nachdem die Züge bereits frontal zusammengestoßen und verkeilt waren.

Bei den Aufräumarbeiten nach dem Zugunglück von Bad Aibling waren die Bergungskräfte in den Trümmern auf die dritte Blackbox gestoßen, teilte eine Polizeisprecherin mit. Damit stehen den Ermittlern alle in den Zügen verbauten Fahrtenschreiber zur Verfügung.

Staatsanwaltschaft und Polizei hatten stets betont, dass verlässliche Aussagen zur Unfallursache erst nach Auswertung der Blackboxes möglich seien. Die anderen beiden Blackboxes seien noch bei der Auswertung, sagte eine Polizeisprecherin.

Die Polizei meldete derweil, dass sich die Zahl der Toten entgegen bisheriger Angaben doch noch erhöhen könnte. "Es ist leider so, dass einige in einem kritischen Zustand sind", sagte eine Sprecherin mit Blick auf die Verletzten. Am Donnerstag ist ein bei dem Unfall verletzter Mann im Krankenhaus gestorben.

Am frühen Morgen hatten die Einsatzkräfte ihre Arbeit am Unglücksort fortgesetzt. Die Bergung der Zugwracks ist kompliziert, da der eingleisige Streckenabschnitt, auf dem sich das Unglück ereignet hatte, in einem schwer zugänglichen Waldstück befindet. Am Wochenende sollen die Arbeiten aber abgeschlossen sein.

Quelle: ntv.de, vpe/jog/dpa

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