Panorama

Tote in mehreren Bundesstaaten Sturmserie wütet in den USA

In Henryville wird ein Schulbus in ein Haus gedrückt.

Ein Gebiet von Indiana bis Alabama wird von einer Serie von Wirbelstürmen heimgesucht. Der US-Wetterdienst spricht von mehr als 80 Tornados. Dutzende Menschen kommen dabei ums Leben. Das Dorf Marysville wird offenbar dem Erdboden gleichgemacht.

Eine Serie von Tornados hat Tod und Verwüstung über mehrere US-Bundestaaten gebracht. Allein die besonders schwer getroffenen Bundesstaaten Indiana und Kentucky meldeten 25 Todesopfer. Nach Berichten des Senders Weather Channel kamen mindestens 28 Menschen ums Leben. Der Nationale Wetterdienst registrierte mehr als 80 Wirbelstürme in acht Bundesstaaten.

In Marysville wurden viele Häuser zerstört.

In Marysville wurden viele Häuser zerstört.

(Foto: AP)

Er sprach von einem "gewaltigen Ausbruch" und gab Tornadowarnungen für mindestens sieben Bundesstaaten heraus. Gewarnt wurde vor "Hagelkörnern mit mehr als sechs Zentimetern Durchmesser, Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 112 Stundenkilometern und gefährlichen Blitzen". "Die Situation ist extrem gefährlich", hieß es weiter.

Die Tornados hinterließen eine Schneise der Zerstörung. Die US-Fernsehsender zeigten Bilder von einem Schulbus, der ein Haus rammte, von in Seen gestürzten Lastwagen oder in Schutt und Asche gelegten Häusern. Feuerwehrwachen, Schulgebäude und Gefängnisse waren unter den schwer beschädigten Gebäuden. Das Rote Kreuz öffnete allein in Indiana drei Notunterkünfte.

Das Dorf Marysville an der Grenze zwischen Indiana und Tennessee wurde offenbar dem Erdboden gleich gemacht, wie ein Behördensprecher sagte. Allein in diesem Gebiet seien acht Menschen ums Leben gekommen. Besonders schwer getroffen wurde auch die Ortschaft Henryville. In der Schule von Henryville hatten die Schüler noch in ihren Klassen gesessen, als der Sturm über den Ort hereinbrach. Alle hätten überlebt, nur einige seien leicht verletzt worden, teile das Büro des örtlichen Sheriffs mit. In der Stadt habe es schwere Schäden gegeben.

"Naturgewalten lehren Bewohner Demut"

"Ich bin bestürzt über die Unvorhersehbarkeit und die Heftigkeit von Mutter Natur", sagte der Gouverneur von Indiana, Mitch Daniels, dem Sender CNN. Die Naturgewalten hätten die Bewohner seines Bundesstaates gelehrt, demütig zu sein. Er wollte ins Katastrophengebiet reisen. Die Behörden von Indiana registrierten 13 Todesopfer. Aus dem angrenzenden Kentucky wurden zwölf Todesopfer gemeldet. Der Gouverneur des Bundesstaates, Steve Beshear, rief den Notstand aus.

In Alabama meldete der Wetterdienst, dass zahlreiche Verletzte unter Trümmern feststeckten. Zwei Twister hätten im Nordosten des Bundesstaates zugeschlagen, dort seien unter anderem ein Gefängnis sowie eine Schule getroffen worden, hieß es. Auch Tennessee, Illinois, Ohio und Missouri waren betroffen.

Erst am Mittwoch hatte eine Tornadoserie den Mittleren Westen der USA heimgesucht und mindestens 13 Menschen getötet. Hunderte Menschen wurden verletzt, Tausende obdachlos. Auf einer Strecke von Nebraska nach Kentucky zerlegten die Stürme Häuser, rissen Bäume aus und fegten Autos von den Straßen. Vergangenes Jahr kamen in den USA bei Tornados 550 Menschen ums Leben - so viele wie seit fast 100 Jahren nicht mehr. Die Schäden beliefen sich insgesamt auf knapp 29 Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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