Panorama

"Glaubwürdige Spur" von MH370 Suchtrupps versuchen Trümmerteile zu orten

Flug MH370: Neue SpurenStepMap

Die erste konkrete Spur des verschollenen Passagierflugzeugs MH370 führt in ein abgelegenes Seegebiet weit vor der australischen Küste. Suchtrupps sind auf dem Weg, um mehr herauszufinden.

Suchtrupps aus mehreren Staaten verfolgen im Wasser und aus der Luft die Spur nach möglichen Wrackteilen der verschollenen Boeing im Indischen Ozean. Noch immer ist nicht klar, ob es sich bei bis zu 24 Mete r langen Objekten, die 2500 Kilometer südwestlich der australischen Stadt Perth im Indischen Ozean auf Satellitenbildern aufgetaucht sind, um Teile des Flugzeugs handelt. Der Flug MH370 war vor knapp zwei Wochen nach dem Start im malaysischen Kuala Lumpur vom Radar verschwunden.

Bei einer Pressekonferenz in der malaysischen Hauptstadt sagte der Verkehrsminister des Landes, Hischamuddin Hussein: "Wir haben nun eine glaubwürdige Spur. Aber bis wir sicher sind, dass wir tatsächlich Trümmerteile gefunden haben, geht die Suche überall weiter."

Derzeit sind 26 Staaten an der Suche nach der Maschine der Malaysian Airlines beteiligt. Die Suche konzentriert sich auf zwei Gebiete, wo ein Absturz des Flugzeuges wahrscheinlich scheint. Australien koordiniert die Suche im südlichen Indischen Ozean, wo auch die vermeintlichen Trümmerteile gesichtet wurden. Bisher gibt es nur grobkörnige Satellitenbilder. Schiffe und Flugzeuge sind unterwegs in das Gebiet. Eines der Schiffe, der norwegische Frachter "St. Petersburg", traf bereits am Suchort ein. Viel Hoffnung auf einen schnellen Fund gibt es aber nicht, vor Ort geht in Kürze die Sonne unter.

Auf Basis dieser Aufnahmen schickt Australien vier Flugzeuge und zwei Schiffe los.

Auf Basis dieser Aufnahmen schickt Australien vier Flugzeuge und zwei Schiffe los.

(Foto: dpa)

China, von wo 153 der 239 Insassen des Flugzeugs stammen, verfolgt die Suche nach Aussage eines Außenamtssprechers "mit großer Aufmerksamkeit". Man wolle Australien weitere Hilfe anbieten. La ut dem malaysischen Verkehrsminister hat China bereits 21 Satelliten auf die Erde gerichtet, um nach Teilen der Maschine Ausschau zu halten.

Flugzeuge haben nur zwei Stunden Zeit

Australische Suchmannschaften hatten die Wrackteile bei Aufklärungsflügen von Perth aus entdeckt. Die Seesicherheitsbehörde Amsa zeigten bei einer Pressekonferenz Satellitenbilder vom 16. März, die das belegen sollen. Eines der Teile sei 24 Meter lang, sagte Amsa-Chef John Young. Daneben sei ein weiteres, kleineres Teil entdeckt worden.

Die Sicht in dem abgelegenen Gebiet sei schlecht, sagte Young. Zudem sei das Meer an der Stelle mehrere Tausend Meter tief. Weil das Gebiet so weit von Land entfernt ist, haben die Flugzeuge den Angaben zufolge jeweils nur etwa zwei Stunden Zeit zur Suche. Dann müssten sie umkehren, um mit dem verbliebenen Kerosin an Bord den Landeplatz bei Perth erreichen zu können. Young zufolge wird im Laufe des Tages ein Schiff das Gebiet erreichen. Auch das Marineschiff "HMAS Success" sei auf dem Weg. Es brauche aber einige Tage. "Es ist gut ausgerüstet, Objekte zu bergen", sagte Young.

Zuvor hatte Australiens Premierminister Tony Abbott bereits im Parlament von dem Fund berichtet und von "glaubwürdigen" Informationen gesprochen. Australien hatte im Rahmen der international koordinierten Suche Gebiete des südlichen Indischen Ozeans übernommen. Abbott warnte, die Objekte seien noch nicht identifiziert. Es werde "extrem schwierig" sein, sie zu orten. Abbott machte keine Angaben, von welchem Tag genau die Aufnahmen stammen.

Die Boeing 777-200 mit 239 Menschen an Bord war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Radar verschwunden. Nach Signal- und Datenanalysen sind Ermittler inzwischen überzeugt, dass sie radikal vom Kurs abwich und noch stundenlang weiterflog, entweder in nordwestlicher oder südwestlicher Richtung. Weil keines der Länder auf dem nordwestlichen Bogen Radarsichtungen eines Flugzeugs meldete, konzentrierte sich die Suche auf den südlichen Bogen, der über den Indischen Ozean führt. Die Polizei ermittelt wegen Sabotage, Entführung, Terrorismus oder Selbsttötung eines der Piloten.

Quelle: ntv.de, nsc/jog/dpa/rts

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