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"Vorübergehende Maßnahme" Täter von Magdeburg soll Arztzulassung verlieren

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In der Salus Klinik Bernburg war der Attentäter als Arzt beschäftigt.

In der Salus Klinik Bernburg war der Attentäter als Arzt beschäftigt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bevor Taleb A. bei dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt fünf Menschen tötet, arbeitete er in Sachsen-Anhalt als Arzt. Diese Zulassung soll ihm nun entzogen werden. Ob er tatsächlich nie wieder als Arzt arbeiten darf, wird wohl allerdings erst nach den Ermittlungen entschieden.

Nach der Todesfahrt vom Magdeburger Weihnachtsmarkt soll der Täter Taleb A. seine Zulassung als Arzt verlieren. Wie das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt mitteilte, leitete es ein Verfahren zum Entzug der Approbation ein. Die Approbation werde zunächst ruhend gestellt, hieß es. "Voraussetzung dafür ist die Mitteilung der Staatsanwaltschaft, dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet ist." Diese sei angefordert.

Bei der Anordnung des Ruhens der Approbation handelt es sich den Angaben zufolge um eine vorübergehende Maßnahme, die dazu bestimmt ist, in unklaren Fällen oder Eilfällen einem Arzt die Ausübung seiner Tätigkeit für die Dauer eines schwebenden Strafverfahrens zu untersagen. Da die Ermittlungen im Fall von Taleb A. noch laufen, wird zunächst die Anordnung des Ruhens der Approbation getroffen. Parallel wird das Entzugsverfahren geführt.

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Über den endgültigen Entzug der ärztlichen Zulassung werde dann nach dem Vorliegen gerichtlicher Ergebnisse entschieden, teilte die Behörde weiter mit. Dies entspreche dem üblichen Vorgehen in entsprechenden Fällen. Der Approbationsentzug ist demnach in der Bundesärzteverordnung geregelt und kann unter anderem wegen "Unwürdigkeit" erfolgen. Das ist etwa der Fall, wenn sich später etwa herausstellt, dass eine Person das Studium nicht abgeschlossen hat oder wenn nachträglich die Unzuverlässigkeit festgestellt wird. Insgesamt ist ein Entzug der ärztlichen Zulassung selten. In Sachsen-Anhalt kam es in den vergangenen 20 Jahren 17-mal dazu.

Der Täter, der aus Saudi-Arabien stammt, befindet sich in Untersuchungshaft. Er war am Freitag vergangener Woche mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden fünf Menschen getötet und bis zu 235 weitere verletzt. Das Motiv ist bislang unklar.

Quelle: ntv.de, spl/dpa/AFP

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