Familie trauert mit den Fans Tod von Winehouse bleibt Rätsel
25.07.2011, 21:26 Uhr
In Trauer vereint: Die Eltern von Amy Winehouse vor dem Haus ihrer Tochter.
(Foto: dpa)
Die Obduktion der verstorbenen Sängerin Amy Winehouse bringt keine Klarheit, was die Ursache ihres Todes betrifft. Das soll nun eine toxikologische Untersuchung machen. Derweil dankt die Familie der Toten den Fans für ihre Anteilnahme.
Die Ursache für den Tod der britischen Sängerin Amy Winehouse wird erst in zwei bis vier Wochen feststehen. Eine Obduktion der Leiche habe keinen "offiziellen Grund" für den Tod der 27-Jährigen ergeben, teilte Scotland Yard mit. Deshalb warte man nun auf die Resultate der toxikologischen Untersuchungen. Diese sollen in zwei bis vier Wochen vorliegen.
Die mit Drogen- und Alkoholproblemen kämpfende Winehouse war am Samstag tot in ihrer Wohnung im Norden Londons gefunden worden. Ihr Tod wird von der Polizei als "nicht verdächtig" behandelt - es wird also kein Verbrechen angenommen.
Zügige Bestattung?
Die BBC berichtete, dass Amy Winehouse womöglich schon an diesem Dienstag bestattet werde. Die jüdische Tradition verlangt eine möglichst schnelle Bestattung. Der Körper von Winehouse solle deshalb trotz der weiteren Untersuchungen bald freigegeben werden, damit die Familie die Beerdigung organisieren könne, hieß es bei einer kurzen Anhörung zur Untersuchung des Todes in London. Die nächste Sitzung zu dem Fall soll erst im Oktober stattfinden. Seit dem Tod hatte es zahlreiche Spekulationen über die Ursache gegeben. Unter anderem hatte es geheißen, Winehouse sei durch eine Überdosis gestorben. Auch Gerüchte um eine Gewalttat hatten die Runde gemacht.
Britische Medien zitierten einen Sprecher der Sängerin. Demnach habe sie den letzten Abend ihres Lebens mit einem Leibwächter vor dem Fernseher verbracht. Der Mann habe am nächsten Tag gemerkt, dass mit Amy etwas nicht stimme, und die Rettungskräfte alarmiert. Zu Berichten über eine Überdosis Drogen oder Alkohol und über womöglich verschmutzte Drogen wollte sich die Polizei nicht äußern.
"Danke, dass ihr da seid"

Am Samstag wurde Winehouse tot in ihrer Wohnung gefunden - mit gerade einmal 27 Jahren ist sie gestorben.
(Foto: AP)
Derweil haben Fans und Familie der Sängerin gemeinsam um Winehouse getrauert. Amys Vater Mitch Winehouse und ihre Mutter Janis besuchten Trauernde vor dem Haus ihrer Tochter im Norden Londons. "Wir sind am Boden zerstört und ich bin sprachlos - aber danke, dass ihr da seid", sagte Mitch Winehouse zu den Fans, die seit Samstag Blumen und Nachrichten vor dem Haus niederlegen. "Ich kann euch kaum beschreiben, was das für uns bedeutet - es macht das Ganze für uns wirklich leichter." Amys Mutter stand an seiner Seite und weinte. Das Paar hatte sich getrennt, als Amy neun Jahre alt war.
Winehouse hatte Ende Juni eine geplante Europa-Tournee absagen müssen, nachdem sie betrunken über eine Bühne in Belgrad getorkelt war. Bei einem Auftritt am vergangenen Mittwoch in London hatte sie allerdings stabil gewirkt. In den vergangenen Jahren war sie immer wieder in Entzugskliniken gewesen, es gab Berichte über Bulimie und Depressionen.
Album in den Charts
Aus aller Welt kamen Beileidsbekundungen, in denen immer wieder auf das herausragende Talent der Sängerin und Songschreiberin hingewiesen wurde.
Das fünf Jahre alte Erfolgsalbum des Soul-Stars mit der rauchigen Stimme, "Back to Black", schoss an die Spitze der iTunes-Charts in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Mit dem Album gelang Winehouse der große musikalische Durchbruch. Die Platte gewann mehrere Grammys. Auch die Singles "Back to Black" und "Rehab" platzierten sich jetzt wieder in den Charts.
Quelle: ntv.de, dpa