Panorama

Nasses Wochenende Hurrikan-Reste schaufeln nochmals 30 Grad heran

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Zu Beginn der neuen Woche wird es in vielen Teilen des Landes nochmals sommerlich.

Zu Beginn der neuen Woche wird es in vielen Teilen des Landes nochmals sommerlich.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die nächsten Tage bringen abwechselnd Schauer und Gewitter. Zur neuen Woche beruhigt sich das Wetter und es wird vor allem im Süden nochmals sommerlich. Doch für ein nachhaltiges Sommer-Comeback reicht es wohl nicht mehr, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander prognostiziert.

ntv: Der Sommer scheint nun weichen zu müssen - begleiten uns Schauer und Gewitter auch am Wochenende?

Björn Alexander: Am Samstag sind noch kräftige Gewitter, Wind und Regen drin. Der Sonntag zeigt sich derweil ruhiger. Dabei geht es in Sachen Temperaturen eher unterkühlt weiter, bevor es nächste Woche nochmals sehr warm, teils sogar heiß werden kann.

Wie kommt es zum Sommer-Comeback nächste Woche?

Verantwortlich ist ein ehemaliger Hurrikan. Denn während sich "Danielle" derzeit noch als ausgewachsener Tropensturm über dem Atlantik dreht, zieht er im Anschluss genau Richtung Europa. Hierbei schwächt er sich zwar ab, sorgt aber dennoch für reichlich Bewegung in der Wetterküche.

Mit welchen Auswirkungen?

Direkte Auswirkung ist eine ziemlich ruppige bis stürmische Wetterlage im Südwesten unseres Kontinents - also reichlich Wind in Portugal und Spanien. Gleichzeitig schaufelt der bis dahin zu einem Tief degradierte Tropensturm auf seiner Vorderseite warme bis heiße Luft noch Mitteleuropa. Die Temperaturen steigen somit ab Montag wieder spürbar an. Selbst um die 30 Grad sind stellenweise möglich.

Eine erneute Hitzewelle?

Nach jetzigem Stand nicht. Denn einerseits kann sich die Kapazität der Hochsommerluft Mitte September natürlich nicht so extrem entfalten wie im Juli oder August. Gleichzeitig sieht ein Teil der Wettercomputer den ehemaligen Tropensturm weiter in Richtung Britische Inseln ziehen. Damit breiten sich auch bei uns in Deutschland wahrscheinlich rasch wieder Schauer und Gewitter aus und untergraben ein nachhaltiges Sommer-Comeback.

Björn Alexander: Die Modelle erwarten einen nassen September.

Björn Alexander: Die Modelle erwarten einen nassen September.

Stichwort: nachhaltig. Ist der zuletzt gefallene Regen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein oder wird der September eine echte Entspannung an der Dürrefront sein?

Die experimentellen Langfristvorhersagen des Amerikanischen Wetterdienstes bewerten den September inzwischen als deutlich zu nass. Und das deckt sich auch mit anderen, längerfristigen Wettertrends. So zeigen beispielsweise die Berechnungen des GFS-Modells bis zum 24. September in Deutschland aktuell häufig Regensummen von 30 bis 70 Liter je Quadratmeter - teils sogar bis 100 Liter. Insofern können wir guter Hoffnung sein, dass noch einiges an Regen im September fällt.

Welche Regenmengen müssten denn fallen, um der Trockenheit komplett Herr zu werden?

Das große Problem ist, dass wir seit 2018 vor allem in den tieferen Bodenschichten in einigen Regionen eine durchaus beständige Dürresituation haben. Um dem einmal richtig entgegenzuwirken, dürften die benötigten Regenmengen in der Größenordnung von 300 bis 600 Liter pro Quadratmeter liegen. Und das am besten verteilt über vier bis sechs Wochen als Landregen.

Von der Wetter-Wunschliste in Sachen Regen zurück zum Wetter am Wochenende: Wie sind die Einzelheiten am Samstag?

Der Tag verläuft im Nordosten am ehesten freundlich, mit nur einzelnen Schauern. Sonst sind die Wolken dichter und besonders in der Südwesthälfte gesellt sich zum teilweise lebhaften Wind mitunter kräftiger Regen sowie Blitz und Donner. Mit dem überwiegend grauen und zum Teil nassen Wetter erwartet uns der kühlste Tag der Wetterwoche mit 15 Grad in der Eifel und bis zu 21 Grad im Osten.

Und am Sonntag?

Fällt im Südosten und Richtung Alpen noch letzter Regen. Im übrigen Land ist es hingegen schöner und trocken. Dazu klettern die Temperaturen etwas an und bringen es oft auf 16 bis 23 Grad.

Was bringt uns die neue Wetterwoche?

Von Montag bis Mittwoch wird es nach Auflösung von lokalen Frühnebelfeldern vielfach freundlich bis sonnig und trocken. Dabei wird es immer wärmer. Oftmals bringen es die Temperaturen auf 19 bis 28 Grad. Im Westen und Südwesten sind am Dienstag und Mittwoch Spitzen um die 30 Grad drin.

Ab wann gesellen sich Gewitter dazu?

Nach momentanem Stand ab Mittwochnachmittag, spätestens aber am Donnerstag. Die breiten sich bis zum Freitag bis in den Osten aus und beenden mit Höchstwerten von 15 bis etwas über 20 Grad den erneuten Sommervorstoß.

Quelle: ntv.de

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