Motorschaden in der Antarktis Wieder sind Kreuzfahrer in Not
11.04.2012, 22:04 Uhr
Die "Plancius" liegt in einer ruhigen Bucht vor Grytviken vor Anker.
(Foto: dpa)
Auf der Rückreise von der Antarktis zu den Kapverdischen Inseln fallen auf dem gut 90 Meter langen Passagierschiff "Plancius" mehrere Maschinen aus. Vor der Walfangstation Grytviken geht das Schiff vor Anker. Passagiere sind nicht in Gefahr, auch befindet sich ausreichend Proviant an Bord.
Rund siebzig Touristen sitzen vor einer Insel im Südatlantik fest, nachdem ihr Schiff auf dem Rückweg aus der Antarktis einen Maschinenschaden erlitt. Das 89 Meter lange Passagierschiff "Plancius" liege vor der früheren Walfangstation Grytviken auf der abgelegenen britischen Insel South Georgia vor Anker, teilte ihr Besitzer Mark van der Hulst mit. Es befinde sich mit ausreichend Proviant in einer Bucht in Sicherheit, und es bestehe keine Gefahr für die Passagiere.
Die vorwiegend aus den Niederlanden und den USA stammenden Touristen sollten mit einem anderen Passagierschiff in Uruguays Hauptstadt Montevideo gebracht werden, sagte van der Hulst. Anschließend solle die "Plancius" aus eigener Kraft ebenfalls nach Montevideo fahren.
Der Besitzer des Tourbetreibers Inezia, Pieter van der Luit, sagte, auf dem Schiff seien auf dem Weg aus der Antarktis zu den Kapverdischen Inseln mehrere Maschinen ausgefallen. Die Touristen wollten auf der Tour vor allem Vögel beobachten.
Schon die vierte Havarie
Die Havarie ist der dritte größere Unfall mit einem Kreuzfahrtschiff in diesem Jahr. Am 13. Januar lief die "Costa Concordia" wahrscheinlich wegen eines Fehlers des Kapitäns vor der toskanischen Insel Giglio auf einen Felsen. Dabei starben 32 Menschen. Gut sechs Wochen danach havarierte das Schwesterschiff "Costa Allegra" nach einem Brand vor den Seychellen. Die Reisenden mussten drei Tage lang ohne Strom und Klimaanlage nur mit einer Notversorgung in tropischer Hitze an Deck ausharren.
Und schließlich schleppte sich nach tagelanger Seenot das Luxus-Kreuzfahrtschiff "Azamara Quest" in den Hafen der malaysischen Stadt Sandakan. Die "Azamara Quest" war zuvor manövrierunfähig vor den Philippinen getrieben.
Quelle: ntv.de, AFP