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Aprilfrische schlägt Mai-Wärme "Xaver" würgt bislang wärmste Phase des Jahres ab

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Der nächste Wetterwechsel steht an.

Der nächste Wetterwechsel steht an.

(Foto: picture alliance/dpa)

Temperaturen oberhalb der 20-Grad-Marke sind ab dem Wochenende zunächst wieder Geschichte. Regen zieht ins Land, lokal sind Unwetter möglich. Besonders im Norden und Osten sackt die Quecksilbersäule am Samstag regelrecht ab. Zur Monatsmitte deuten sich aber länger anhaltend wärmere Tage an, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander vorhersagt.

Temperaturen oberhalb der 20-Grad-Marke sind ab dem Wochenende wieder Geschichte. Regen zieht ins Land, Gewitter sind möglich. Besonders im Norden und Osten sackt die Quecksilbersäule am Samstag regelrecht ab. Zur Monatsmitte deuten sich aber länger anhaltend wärmere Tage an, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander vorhersagt. Zudem wirft er einen ersten Blick auf den Sommer.

ntv: Der Frühling kommt mit Sonne und Wärme in Fahrt. Bleibt das auch am Wochenende so?

Björn Alexander: Unser aktuelles Schönwetter-Hoch "Tina" hat leider keinen allzu langen Atem. Gleichzeitig kommt Tief "Xaver" von den Britischen Inseln immer näher, was schon bald für den nächsten Wetterwechsel sorgt. Insbesondere im Norden wird es dadurch spürbar frischer und insgesamt geht es wechselhafter weiter. Zum Teil sind auch kräftigere Gewitter möglich.

Mit Unwettergefahr?

Punktuell kann es intensiver zur Sache gehen. Das gilt besonders im Westen und Südwesten. Also vom südlichen Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz bis ins Saarland und nach Baden-Württemberg und rüber nach Hessen. Hier drohen bevorzugt am Freitag Gewitter, die teilweise mit Starkregen, Hagel und Sturmböen einhergehen können. Zuvor erleben wir aber noch die wärmste Phase des Jahres 2023 bisher.

Mit welchen Temperaturen?

Aktuell visieren die Spitzen im Südwesten bis 25 Grad Celsius an, am Freitag sind nochmals bis zu 24 Grad möglich. Und auch das Wochenende und der Start in die nächste Woche verlaufen ziemlich mild. Einzig die Nordlichter müssen sich warm anziehen. Hier sorgt ein lebhafter bis stürmischer Ostwind vorübergehend für Höchstwerte, die teilweise nur bei um die 10 Grad liegen. Das sind dann schon respektable Temperaturunterschiede.

Wie zeigen sich die Temperaturen nächste Woche: frisch oder warm?

Montag sind nochmals bis zu 20 Grad möglich, bevor es danach tendenziell wieder kühler wird. Getreu der Devise: Aprilfrische schlägt Mai-Wärme.

Und dann stehen die Eisheiligen im Kalender. Ist das vor diesem Hintergrund eine erwartbare Abkühlung?

Grundsätzlich beschreiben die Eisheiligen, die am 11. Mai mit Mamertus beginnen und am 15. Mai mit Sophia enden, dass es nach den ersten Gehversuchen des Sommers auffällig häufig nochmal kälter wird. Das liegt wiederum daran, dass sowohl sommerliche Luftmassen von Süden nach Norden drängen, gleichzeitig aber der Weg für die Kaltluft aus Norden noch kurz ist. Wir sind quasi gefangen zwischen den Jahreszeiten.

Müssen wir mit Frost rechnen?

Auszuschließen sind Frost und Bodenfrost tatsächlich nicht. Grundsätzlich zeigt sich das Wetter aber tendenziell durchwachsen. Und damit kühlt es nachts nicht so stark ab wie in stabilen Hochdruckphasen.

Dann fehlt neben der Wärme wohl auch die Sonne, oder?

Die Sonne wird Chancen haben. Aber unter Tiefdruckeinfluss gesellen sich auch Regenwolken dazu. Blitz und Donner dürften ebenfalls mit von der Partie sein. Sonnenanbeter müssen somit durchhalten, während die Natur und der Wasserhaushalt auf ihre Kosten kommen. Fast schon ideales Wachs(-tums)-Wetter. Ebenso aufatmen können die Allergiker unter uns.

Welche Pollen sind unterwegs?

Besonders relevant waren zuletzt die Birkenpollen, die allerdings schrittweise in den Konzentrationen zurückgehen. Parallel legen allerdings die Gräser- und die Roggenpollen nach. Den Höhepunkt gibt es – je nach Region und Höhenlage – etwa ab Mitte/Ende Mai bis in den Sommer hinein.

Wenn wir schon beim Sommer sind: Wann könnte es denn nachhaltig schöner und wärmer werden?

Anzeichen für eine dauerhafte Wetterbesserung verspricht ein Gros der Wettercomputer in etwa ab der Monatsmitte. Dann könnte sich nämlich der Hochdruckeinfluss verstärken. Und auch die Temperaturprognosen geben Zeichen, dass es mal dauerhafter und verbreitet in sommerliche Gefilde gehen könnte. Auch das würde gut zu den sogenannten Eisheiligen passen. Denn nach einem Dämpfer zeigt die Temperaturspirale ab Mitte Mai und spätestens im Juni immer aufwärts.

Ab der Monatsmitte könnte es mal dauerhafter und verbreitet in sommerliche Gefilde gehen, sagt ntv-Meteorologe Björn Alexander.

Ab der Monatsmitte könnte es mal dauerhafter und verbreitet in sommerliche Gefilde gehen, sagt ntv-Meteorologe Björn Alexander.

(Foto: Privat)

Was orakeln denn die Wettercomputer generell so für unseren Sommer 2023?

Die experimentellen Langfristprognosen bewerten den Sommer 2023 zu warm. Eine wenig überraschende Prognose, die im Vergleich mit dem langjährigen Mittel sicherlich auch zutreffen wird. Das zeigt schon der Blick auf Wetteraufzeichnungen der letzten Jahrzehnte. Der Trend zeigt aufwärts. Zu kalte Monate sind zwar dabei, aber dass ganze Jahreszeiten zu kalt verlaufen, ist sehr unwahrscheinlich.

Wie sieht es beim Regen aus?

Hier zeigt sich bei den Berechnungen ein geteiltes Bild, das allerdings zum Teil starke Neigungen in Richtung Trockenheit zeigt. Insofern ist es schon mal gut, dass das Frühjahr bislang schon reichlich Regen gebracht hat und dass der Mai auch noch himmlisches Nass im Programm haben dürfte. Damit ist die Ausgangslage deutlich besser als in den vergangenen Jahren.

Vom unsicheren Blick in die Ferne zurück zum Konkreten und den Aussichten am Wochenende. Was erwartet uns?

Der Samstag verläuft im Südwesten freundlich mit dem bundesweiten Hotspot bei bis zu 24 Grad. Ansonsten ist es wolkiger und zeit- und gebietsweise sind Schauer und Gewitter unterwegs. Dabei erwarten uns eben große Temperaturgegensätze zwischen der Nordost- und der Südwesthälfte. Von Schleswig-Holstein bis an die Oder werden es teilweise windig frische 10 bis 14, sonst frühlingshafte 17 bis 24 Grad.

Und am Sonntag?

Geht es im Nordosten trocken und aufgelockert weiter. Im großen Rest ist es durchwachsen oder wolkig und mitunter zieht gewittrig durchsetzter Regen durch. Dazu erwarten uns zwischen 12 und 20 Grad – die Temperaturgegensätze werden kleiner.

Welche Trends setzt die nächste Woche?

Montag und Dienstag bleibt es sehr unbeständig oder grau mit wenigen schönen Phasen. Regengüsse und Gewitter sind von Westen her ebenfalls mit am Start. Am Montag bei 12 bis 20, am Dienstag bei 11 bis 19 Grad. Mittwoch und Donnerstag kredenzen uns höchstwahrscheinlich etwas mehr Sonne, die sich ihren Platz am Himmel aber weiterhin mit Wolken und Schauern sowie Blitz und Donner teilen muss. Das Ganze bei ähnlichen Werten von 12 bis um die 20 Grad.

Quelle: ntv.de

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