RKI bewertet Variante BA.2.75 Zahl der Corona-Infektionen nicht mehr rückläufig
15.09.2022, 21:51 Uhr
Vergleiche der Daten sind wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
(Foto: IMAGO/Rene Traut)
Seit rund einer Woche hält sich die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland stabil bei rund 50.000 pro Tag. Laut RKI wird die Zahl der Fälle auch nicht weiter zurückgehen. Von der BA.2.75 gehe dafür eine weniger große Ausbreitungsgefahr aus.
Der recht langanhaltende Rückgang bei den Corona-Ansteckungen in Deutschland ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) gestoppt. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz etwa sei im Vergleich von vergangener zu vorvergangener Woche relativ stabil geblieben, "nachdem sie zuvor sieben Wochen lang zurückgegangen war". Das geht aus dem Covid-19-Bericht des Berliner Instituts hervor, der sich vor allem auf die Vorwoche bezieht.
Neben der nur noch eingeschränkt aussagekräftigen Inzidenz blickt das RKI auch auf eine Reihe weiterer Indikatoren. Auch bei schweren Covid-19-Erkrankungen zum Beispiel setzte sich der rückläufige Trend den Daten zufolge nicht weiter fort. Bei der Zahl der davon betroffenen Intensivpatienten etwa war von einem Plateau die Rede.
Das RKI berichtet zudem über die BA.2 Sublinie BA.2.75. Die Ausbreitung der Variante wird in Indien, aber auch in verschiedenen anderen Regionen weltweit beobachtet. "In der Stichprobe für Deutschland wurden seit KW 25/2022 bisher insgesamt 51 Genomsequenzen dieser Sublinie identifiziert, wobei in KW 35/2022 16 Nachweise erfolgten", schreibt das RKI. Das Mutationsprofil dieser Variante deute auf ausgeprägte Immunfluchteigenschaften hin. "Ein Wachstumsvorteil von BA.2.75 in einem BA.4/BA.5-dominierten Geschehen, wie in Deutschland, ist aktuell nicht erkennbar."
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46.514 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 42.057) und 230 Todesfälle (Vorwoche: 117) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.604.993 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Quelle: ntv.de, mba/dpa