Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 21:04 Selenskyj verlässt Kanzleramt nach Gesprächen mit Witkoff und Kushner +++

14.12.2025, 00:22 Uhr

Nach Gesprächen mit einer US-Delegation in Berlin verlässt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Kanzleramt. Dies beobachtete ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur am Abend. Auch aus deutschen Regierungskreisen heißt es, Selenskyj habe nach etwa fünfeinhalb Stunden das Kanzleramt verlassen. Der Kommunikationsberater von Selenskyj, Dmytro Lytwyn, sagte der ukrainischen Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina, die Gespräche würden am Montag fortgesetzt. Kanzler Friedrich Merz habe die Regierungszentrale bereits etwas früher verlassen, heißt es weiter. Offen bleibt weiterhin, ob und in welchem Format die Gespräche am Montag fortgesetzt werden. Es gehe weiterhin um die zentralen Fragen der von Russland geforderten Gebietsabtretungen, der Sicherheitsgarantien für Kiew und um die Frage der Verwendung der in der EU eingefrorenen Vermögenswerte der russischen Zentralbank.

+++ 20:50 Pistorius: Ukraine-Runde nicht ideal aufgestellt - aber gutes Zeichen +++

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnet die Zusammensetzung der Ukraine-Gesprächsrunde mit den US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner als nicht ideal, aber gutes Zeichen. "Es ist zumindest alles andere als eine ideale Aufstellung für eine solche Verhandlung", sagt Pistorius dem "heute journal" des ZDF. "Aber wie heißt das so schön? Man kann nur mit den Menschen tanzen, die auf der Tanzfläche sind", räumt der SPD-Politiker ein. "Ich begrüße es sehr, dass sie heute nach Berlin gekommen sind zu den Gesprächen im Kanzleramt. Das ist gut und notwendig. Es ist erstmal ein gutes Zeichen." Pistorius äußert sich allerdings skeptisch, dass der russische Präsident Wladimir Putin auf Friedensvorschläge eingehe, statt den Krieg fortzusetzen: "Wir erleben das ja nicht zum ersten Mal. Deswegen wäre ich nicht überrascht, wenn es so ausginge. Hoffen tue ich auf ein anderes Ergebnis."

+++ 19:55 Deutsche Welle in Russland für "unerwünscht" erklärt +++

Russland erklärt den deutschen Auslandssender Deutsche Welle zur "unerwünschten Organisation". Die Generalstaatsanwaltschaft sei einer Empfehlung der Staatsduma gefolgt, das Medium als "Vorreiter feindlicher antirussischer Propaganda" anzusehen, teilt der Parlamentsabgeordnete Wassili Piskarjow von der Kremlpartei Geeintes Russland mit. Die russischen Behörden stören sich seit Jahren an der Berichterstattung der DW, das Außenministerium in Moskau hatte dem Büro und den Journalisten im Land die Akkreditierung entzogen. Seit Februar 2022 gilt ein Sendeverbot, die Webseite ist gesperrt. Seit März 2022 gilt die DW als "ausländischer Agent". Mit der Bezeichnung werden alle jene - auch Blogger zum Beispiel - gebrandmarkt, die Geld aus dem Ausland erhalten.

+++ 19:18 Linke appelliert an Moskau und Kiew: Weihnachten für Waffenruhe nutzen +++

Die Linke fordert Russland und die Ukraine zu einem dauerhaften Waffenstillstand auf. "Wir fordern die russische und ukrainische Regierung auf, das Weihnachtsfest 2025 für einen dauerhaften Waffenstillstand zu nutzen", heißt es in einem Appell der Partei- und Fraktionsspitzen der Linken. "Die Waffen sollen dort für immer schweigen. Der Tod und die Verletzungen von Männern, Frauen und Kindern und die folgenreichen Zerstörungen müssen endlich beendet werden", mahnt die Partei. Ein Waffenstillstand sei noch kein vereinbarter Frieden. "Wenn man aber vor einem Waffenstillstand schon alle Fragen eines späteren Friedensabkommens geklärt haben will, wird der Krieg völlig unnötig verlängert", erklären die sieben Linke-Politiker. "Die schwierigen und komplizierten Friedensverhandlungen sollten unter helfender internationaler Begleitung danach geführt werden", betonen sie. Unterzeichnet ist der Appell von den Parteichefs Ines Schwerdtner und Jan van Aken, den Fraktionschefs Heidi Reichinnek und Sören Pellmann, Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow sowie Gregor Gysi und Dietmar Bartsch.

+++ 18:29 EU will 40 weitere Tanker der russischen Schattenflotte sanktionieren +++

Die Außenminister der EU-Staaten wollen an diesem Montag bei einem Treffen in Brüssel eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte beschließen. Nach Angaben von Diplomaten sollen etwa 40 weitere Tanker auf die Liste mit Schiffen kommen, die nicht mehr in europäische Häfen einlaufen und nicht mehr versichert werden dürfen. Zudem sind Sanktionen wie Vermögenssperren gegen Akteure vorgesehen, die den Betrieb der Schattenflotte unterstützen. Weiterhin ist geplant, die Aufnahme von Gesprächen mit solchen Staaten zu vereinbaren, unter deren Flagge die Schattenflotten-Schiffe registriert sind. Sie sollen im Idealfall ihr Einverständnis geben, dass Tanker von Marinekräften aus EU-Ländern kontrolliert werden dürfen.

+++ 17:49 Linken-Chef: China muss bei Ukraine-Gesprächen mit ins Boot +++

Die Linke dringt darauf, China an den Beratungen über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine zu beteiligen. "Dass man China außen vorlässt, ist ein strategischer Fehler, der den Krieg unnötig verlängert", sagt Parteichef Jan van Aken der "Rheinischen Post" laut Vorabbericht. "Es braucht jetzt endlich eine Idee, wie man den Kreml zu ernsthaften Verhandlungen bringt. Deshalb muss auch China ins Boot geholt werden, denn das würde den Druck auf Russland erhöhen." Entscheidend sei zudem, dass die Mehrheit der Menschen in der Ukraine hinter einem Friedensplan stehe. "Nur dann ist der Frieden auch nachhaltig. Dazu braucht es materielle Sicherheitsgarantien für die Ukraine." Dabei dürfe man nicht nur an Nato-Soldaten denken, "sondern an eine UN-Blauhelm-Mission, der auch chinesische Soldaten angehören. Russland würde nie auf chinesische Soldaten schießen, deshalb müssen auch chinesische Blauhelme den Frieden absichern."

+++ 17:14 Russen werfen Gleitbomben auf Saporischschja ab - mindestens elf Verletzte +++

Bei russischen Gleitbombenangriffen auf die südostukrainische Großstadt Saporischschja sind mindestens elf Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien zwei Rettungskräfte und ein Polizist, teilt der Gouverneur des Gebiets Iwan Fedoriw bei Telegram mit. Von der Verwaltung veröffentlichte Bilder zeigten Schäden an einem Supermarkt in einem Wohngebiet. Saporischschja liegt nur gut 25 Kilometer von der Frontlinie entfernt und wird regelmäßig mit Gleitbomben angegriffen.

+++ 16:28 Selenskyj verhandelt im Kanzleramt mit Witkoff und Kushner +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist im Kanzleramt mit den US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner zusammengekommen. Bundeskanzler Friedrich Merz begrüßte die drei sowie den ukrainischen Unterhändler Rustem Umerow persönlich. Merz nehme aber nicht an den ukrainisch-amerikanischen Verhandlungen teil, heißt es aus Regierungskreisen. Anwesend sei im Raum aber der außenpolitische Berater des Kanzlers, Günter Sautter.

+++ 15:58 Sumlenny: "Die USA stehen offensichtlich auf Putins Seite" +++

Deutliche Worte aus Kiew: Sergej Sumlenny wirft den USA vor, Putins Kurs zu stützen. Russland gewinne Zeit, während Europa weiter nach einer Linie sucht. Der Politikwissenschaftler erklärt zudem, weshalb Moskau aus einer Position der Schwäche verhandle - und warum Kiew keinen "erzwungenen Frieden" akzeptieren kann.

+++ 15:19 "Gerechteste Option": Selenskyjs plädiert für Einfrieren des Frontverlaufs +++

Vor seiner Ankunft in Berlin sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Reportern, er wolle die US-Unterhändler bei dem Treffen davon überzeugen, den Frontverlauf in der Ukraine einzufrieren. Zum Verhandlungsziel der Ukraine sagt Selenskyj: "Die gerechteste mögliche Option ist, stehenzubleiben, wo wir sind." Er fügt an: "Es handelt sich um einen Waffenstillstand: Die Parteien bleiben auf ihren Stellungen und versuchen anschließend, alle gemeinsamen Probleme auf diplomatischem Wege zu lösen." Selenskyj sagt, er wisse, dass Russland dies "nicht positiv" sehe und würde sich "wünschen, dass die Amerikaner uns in dieser Frage unterstützen".

+++ 14:41 Kreml erwartet "kaum etwas Gutes" bei Gesprächen in Berlin +++

Russland erwartet von den Verhandlungen in Berlin über eine Beendigung des Moskauer Angriffskrieges gegen die Ukraine nach Kremlangaben "kaum etwas Gutes". Die Beiträge der Europäer und der Ukraine zum Friedensplan von US-Präsident Donald Trump werden "wohl kaum konstruktiv sein", sagt der außenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin, Juri Uschakow, dem russischen Staatsfernsehen. "Darin liegt das Problem", sagt Uschakow vor den Verhandlungen in Berlin zwischen Ukrainern, Europäern und US-Vertretern. Zugleich lobt er, dass die US-Seite die russische Position verstehe. An den Gesprächen in Berlin nimmt auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teil. Russische Vertreter sind bei den Verhandlungen in der deutschen Hauptstadt nicht dabei.

+++ 14:03 Russland wirft Nato-Chef Rutte Verantwortungslosigkeit vor +++

Russland wirft Nato-Generalsekretär Mark Rutte wegen seiner Äußerungen über Kriegsvorbereitungen Verantwortungslosigkeit vor. Rutte zeige damit, dass er die Zerstörungskraft des Zweiten Weltkriegs nicht wirklich begreife, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow dem staatlichen russischen Fernsehen. "Herr Rutte versteht mit solch unverantwortlichen Äußerungen einfach nicht, wovon er spricht." Rutte hatte in Berlin gesagt, die Nato müsse "auf ein Ausmaß des Krieges vorbereitet sein, das unsere Großeltern oder Urgroßeltern erlebt haben" und erklärt: "Wir sind Russlands nächstes Ziel." Die russische Führung hat wiederholt Erklärungen der Nato und einiger europäischer Politiker zurückgewiesen, sie plane einen Angriff auf ein Nato-Mitglied.

+++ 13:21 Russland: Haben weiteres Dorf in Ostukraine eingenommen +++

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Das Dorf Warwariwka in der Region Saporischschja sei unter Kontrolle, teilt das Ministerium mit. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.

+++ 12:54 Ukraine veröffentlicht Zahlen zu russischen Verlusten +++

Der ukrainische Generalstab veröffentlicht neue Verlustzahlen zu den russischen Truppen in der Ukraine. Demnach soll Russland seit dem 24. Februar 2022 rund 1.188.490 Soldaten in der Ukraine verloren haben. Allein innerhalb von 24 Stunden betrage die Zahl der Verluste 710. Dem Bericht aus Kiew zufolge sollen unter anderem außerdem ein Panzer, neun Artilleriesysteme und 440 Drohnen zerstört worden sein. Insgesamt soll Russland laut der Ukraine seit Beginn des Großangriffs 11.410 Panzer, 35.041 Artilleriesysteme, 1259 Flugabwehrsysteme und 432 Flugzeuge, 347 Hubschrauber, 90.124 Drohnen, 28 Schiffe sowie ein U-Boot verloren haben. Westliche Schätzungen nennen geringere Verlustzahlen - wobei das auch nur Mindestwerte sind.

+++ 12:39 Staatsminister im Auswärtigen Amt hofft auf Signal der Einigkeit +++

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Florian Hahn, erhofft sich von den Beratungen über eine Waffenruhe in der Ukraine ein deutliches Signal der Einigkeit. "Es darf nur eine Lösung mit der Ukraine geben und nicht über sie", sagt der CSU-Politiker der "Rheinischen Post". "Entscheidend ist jetzt, dass wir mit großer Einigkeit im Kreise der Unterstützer der Ukraine zusammenbleiben, um die Ukraine auf dem Weg zu einem Waffenstillstand und gerechten Frieden bestmöglich zu begleiten." Dabei sei ein starkes Zeichen, dass bei den Gesprächen in Berlin neben den engsten europäischen Verbündeten Frankreich und Großbritannien auch entscheidende US-Vertreter anwesend seien. "Was aber Putin zu diesen wirklich substanziellen und intensiven Bemühungen, diesen schrecklichen Krieg zu beenden, sagen wird, bleibt abzuwarten. Einen Willen zum Frieden erkenne ich auf russischer Seite leider immer noch nicht", sagt Hahn mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

+++ 12:20 Selenskyj ist in Deutschland angekommen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Deutschland angekommen. Das teilt Selenskyjs Büro mit. Selenskyj zeigt sich vor Gesprächen in Berlin zu Kompromissen bei Friedensvorschlägen zur Beendigung des Krieges mit Russland bereit. Sicherheitsgarantien der USA sowie europäischer und anderer Partner anstelle einer Nato-Mitgliedschaft für sein Land seien ein Kompromiss von ukrainischer Seite, sagt Selenskyj auf Reporterfragen in einem WhatsApp-Chat. Die Gespräche in Berlin sollen mit US-amerikanischen und europäischen Partnern stattfinden.

+++ 11:57 Ukraine meldet russischen Angriff auf Wohngebiet in Saporischschja +++

Russland überzieht die ukrainische Großstadt Saporischschja mit Luftangriffen. Das teilt Iwan Fjodorow, der Gouverneur der gleichnamigen Region, auf Telegram mit. Dabei soll auch eine russische KAB-Bombe gesichtet worden sein. In der Region ist Luftalarm ausgerufen worden. Ein Gebäudekomplex soll getroffen worden sein. Dazu teilt der Gouverneur ein Video und Fotos, die die Zerstörung in Saporischschja zeigen. Mindestens vier Menschen wurden demnach bei den russischen Angriffen verletzt. Die Rettungskräfte seien weiter im Einsatz.

+++ 11:27 Witkoff und Kushner sind in Berlin angekommen +++

Eine US-Delegation ist zu Beratungen über einen möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg in Berlin angekommen. Wie ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur beobachtet, trafen der US-Sondergesandte Steve Witkoff und der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, in einem Hotel im Zentrum der Bundeshauptstadt ein. Trump vertraut einige seiner wichtigsten außenpolitischen Missionen dem befreundeten Immobilienunternehmer und Golfpartner Witkoff an. Am Montag soll der ukrainische Präsident nach Berlin reisen, um mit Vertretern der USA und der EU über einen Friedensplan zu sprechen.

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Steve Witkoff, Sondergesandter der Vereinigten Staaten, kommt am Hotel in Berlin an. (Foto: dpa)
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Jared Kushner, Unternehmer und ehemaliger Chefberater des Präsidenten der Vereinigten Staaten, ist auch in der deutschen Hauptstadt. (Foto: dpa)

+++ 11:15 Ukraine meldet heftigen Luftangriff auf die Region Odessa +++

Russland greift die ukrainische Region Odessa massiv aus der Luft an. Das berichtet die Zeitung "Ukrainska Prawda" unter Berufung auf die ukrainische Luftwaffe. Eine russische KAB-Präzisionsbomben sei in Richtung der Stadt Sakota unterwegs.

+++ 10:41 Selenskyj: Hunderttausende Familien ohne Strom +++

In der Ukraine sind infolge russischer Drohnen- und Raketenangriffe nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj noch immer Hunderttausende Familien ohne Strom. "Die Lage ist nach wie vor schwierig", schreibt Selenskyj auf seinen Kanälen in den sozialen Medien. Betroffen von den Stromausfällen seien die Regionen Mykolajiw, Odessa, Cherson, Tschernihiw, Donezk, Sumy und Dnipropetrowsk. Seit russischen Angriffen am Samstag sind einige ukrainische Regionen ohne Strom. In der Nacht auf Sonntag habe es erneut russische Angriffe gegeben. "Es gibt Verletzte", sagt Selenskyj. Die Arbeiten auch an der Wiederherstellung der Wärme- und Wasserversorgungen liefen.

+++ 10:03 Ukraine greift mit Drohnen Russlands Ölindustrie an +++

Die Ukraine hat mit einem Drohnenangriff im russischen Gebiet Wolgograd einen Großbrand in dem Öldepot der Stadt Urjupinsk ausgelöst. Gouverneur Andrej Botscharow schreibt auf Telegram, dass benachbarte Häuser evakuiert worden seien. "Nach vorläufigen Angaben wurde niemand verletzt." Botscharow zufolge lösten Trümmer abgeschossener Drohnen den Brand aus. Die Ukraine nimmt immer wieder Anlagen der russischen Ölindustrie unter Drohnenbeschuss, weil Moskau mit den Einnahmen aus dem Energieverkauf auch seine Kriegsmaschinerie finanziert.

+++ 09:31 Kiesewetter ruft Europäer zu "sehr robusten Garantien" für Ukraine auf +++

Vor den Ukraine-Beratungen ab Sonntag in Berlin fordert der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter im "Tagesspiegel", dass die Europäer jetzt ihre Interessen und Ziele klar formulieren müssten. Die Ukraine sei "die erste Verteidigungslinie Europas. Ein ungesicherter Waffenstillstand und Verhandlungen zulasten der Ukraine können nicht im europäischen Interesse sein." Russland handele gnadenlos und werde jedes Abkommen testen und brechen. Es nutze die Zeit, in der die Ukraine zu Gebietsabtretungen gedrängt werde, "um weiter aufzurüsten und sich auf die Ausweitung des Krieges vorzubereiten". Deshalb müssten die "Europäer beim Berliner Treffen sehr robuste Garantien für die Ukraine übernehmen, die der Ukraine Souveränität und Freiheit wie Selbstbestimmung ermöglichen. Territoriale Zugeständnisse bedeuten Diktatfrieden und Belohnung des Aggressors."

+++ 08:58 Wie die Bewohner von Kostjantyniwka ums Überleben kämpfen +++

In der ukrainischen Front-Stadt Kostjantyniwka steht kaum noch ein unbeschädigtes Haus. Ständig muss mit Beschuss gerechnet werden, das Sirren von Drohnen ist allgegenwärtig. Fällt die Stadt an Russland, könnten auch andere Orte bedroht sein. Für die verbleibenden Anwohner ist jeder Tag ein Kampf ums Überleben.

+++ 08:27 Gespräche in Berlin über "möglichen Waffenstillstand in Ukraine" +++

Das diplomatische Ringen um ein Ende des Ukraine-Krieges verlagert sich ab Sonntag nach Berlin: Der US-Sondergesandte Steve Witkoff will sich dort nach Angaben des Weißen Hauses mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staatenlenkern treffen. Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen führen zunächst die außenpolitischen Berater "unter anderem der USA und der Ukraine" Gespräche "zu einem möglichen Waffenstillstand in der Ukraine".

+++ 07:58 Russland meldet Abschuss von 235 ukrainischen Drohnen in einer Nacht +++

In der Nacht hat die russische Luftwaffe 235 ukrainische Drohnen über russischen Gebieten abgeschossen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Betroffen von den ukrainischen Luftangriffen waren demnach vor allem russische Regionen wie Brjansk, Krasnador, Kursk oder auch die von Russland besetzte Halbinsel Krim.

+++ 07:03 Kiesewetter fordert Taurus-Lieferung an Kiew +++

Vor den Ukraine-Beratungen in Berlin fordert der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an Kiew. "Solange wir nicht Taurus liefern, (…), Luftverteidigung über der Westukraine übernehmen und Bereitschaft zu glaubwürdigen Sicherheitsleistungen zeigen, lässt sich Russland überhaupt nicht beeindrucken", sagt Kiesewetter dem "Tagesspiegel". "Russland ist eher amüsiert über unser Vorgehen und die Pseudoverhandlungen und bombardiert unvermindert weiter."

+++ 06:11 ISW: Russische Streitkräfte rücken bei Lyman vor +++

Die russische Armee ist kürzlich in der Region Donezk vorgerückt. Das schreiben die Analysten des Institute for the Study of War (ISW) in ihrem jüngsten Bericht. Demnach sollen Russen im Nordwesten der Stadt Lyman Gebiete gewonnen haben. Die Analysten des ISW beziehen sich in ihrem Bericht auf geolokalisiertes Bild- und Filmmaterial der vergangenen Tage.

+++ 04:35 BSW will Wehrdienst-Gesetz im Bundesrat stoppen +++

Das BSW will die Neuregelung des Wehrdienstes im Bundesrat verhindern - und hofft dabei auf die Hilfe der Linken und der Grünen. "Das Wehrdienstgesetz kann noch gestoppt werden. Regierungen mit BSW, Linken oder Grünen haben die Mehrheit in der Länderkammer", sagt Parteigründerin Sahra Wagenknecht der Funke Mediengruppe. Man fordere Linke und Grüne auf, "nicht schon wieder umzufallen, sondern die Wehrpflicht in der Länderkammer abzulehnen", so Wagenknecht. Mit Blick auf die Landtagswahl in Baden-Württemberg kündigt sie an, den Wehrdienst zum Wahlkampfthema zu machen, wenn der scheidende Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, dem Gesetz nun zustimme.

+++ 01:40 Umfrage: 47 Prozent wollen Russlands Vermögen für Ukraine verwenden +++

Etwa jeder Zweite in Deutschland ist laut einer Umfrage dafür, Russlands eingefrorene Gelder für die Ukraine zu verwenden. In einer Befragung des Instituts Insa für die "Bild am Sonntag" antworteten 47 Prozent auf eine entsprechende Frage mit "ja". 34 Prozent antworteten mit "nein". In der EU sind etwa 210 Milliarden Euro Guthaben der russischen Zentralbank eingefroren. Die EU hat eine Grundlage geschaffen, um dieses Geld für langfristige Kredite an die Ukraine zu nutzen. Russland soll es nur zurückbekommen, wenn es nach Kriegsende Reparationen zahlt und vollständige Wiedergutmachung leistet. Die Führung in Moskau läuft Sturm gegen diese Pläne.

+++ 23:35 Merz: Freilassung politischer Gefangener in Belarus "erfüllt mich mit Freude" +++

Die Bundesregierung reagiert mit Freude und Erleichterung auf die Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen in Belarus. Bundeskanzler Merz erklärt auf X, die Nachricht aus Belarus erfülle ihn "mit Freude". Die Freilassung von Maria Kolesnikowa, Ales Bjaljazki und weiterer politischer Gefangener sei "überfällig und ein Erfolg der mutigen für Freiheit und Bürgerrechte kämpfenden Zivilgesellschaft". Deutschland stehe "an ihrer Seite", versichert Merz. Zuvor hatte sich Bundesaußenminister Johann Wadephul "sehr erleichtert" gezeigt und der US-Regierung für ihren Einsatz gedankt.

+++ 22:08 Selenskyj bestätigt Teilnahme an Gesprächen in Berlin +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigt seine Teilnahme an Gesprächen in Berlin über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges. "Derzeit bereiten wir uns auf Treffen mit der amerikanischen Seite und unseren europäischen Freunden in den nächsten Tagen vor. In Berlin wird es viele Veranstaltungen geben", sagt Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Er wird spätestens am Montag auch von Kanzler Friedrich Merz erwartet zu einem ukrainischen Wirtschaftstreffen. Unklar ist aber, ob Selenskyj bereits an diesem Sonntag in Berlin anreist und den US-Gesandten Steve Witkoff trifft.

+++ 21:12 Selenskyj: Kiew an Vorbereitung des Belarus-Gefangenen-Deals beteiligt gewesen +++

Nach der Freilassung Dutzender politischen Gefangenen in Belarus bestätigt Wolodymyr Selenskyj, dass unter den Freigelassenen auch mehrere Staatsbürger seines Landes seien. Demnach sei Kiew an den Vorbereitungen zur Freilassung der Gefangenen beteiligt gewesen. Selenskyj dankt den USA für ihre aktive Rolle. Er sagt, dass es nun darum gehen müsse, auch alle Ukrainer in russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause zu holen.

+++ 20:01 Ukraine: Siwersk fast vollständig unter russischer Kontrolle +++

Die Stadt Siwersk in der Region Donezk ist nach ukrainischen Angaben fast vollständig von der russischen Armee erobert worden. Nur ein kleiner Teil werde noch von ukrainischen Kräften gehalten, berichtet die Zeitung "Ukrainska Prawda" unter Berufung auf das Militär. Die Lage sei kritisch, um verlorene Positionen zurückzugewinnen, müssten Reserven eingesetzt werden, deren Verfügbarkeit unklar sei, heißt es weiter. Ukrainische Truppen hatten zuletzt Teile der Stadt vor allem mit Drohnen gesichert.

+++ 19:30 Russischer Drohnenangriff auf türkisches Schiff im Schwarzen Meer +++

Russland hat nach ukrainischen Angaben ein türkisches Schiff im Schwarzen Meer mit Drohnen angegriffen. Das Schiff sei auf dem Weg nach Ägypten durch den sogenannten "Getreidekorridor" - eine vereinbarte sichere Route für ukrainische Lebensmittelexporte trotz des Kriegs - mit einer Ladung Sonnenblumenöl gewesen, teilt die ukrainische Marine mit. Der Angriff erfolgte demnach in der ausschließlichen Wirtschaftszone der Ukraine, aber außerhalb der Reichweite der ukrainischen Luftabwehr. An Bord befanden sich demnach elf türkische Staatsbürger. Die ukrainische Marine erklärt: "Russland verletzt grob und zynisch das Völkerrecht. Solche Handlungen widersprechen den grundlegenden Prinzipien der Freiheit der Schifffahrt." Verletzt wurde niemand, das Schiff setzt seinen Kurs zum Zielhafen in Ägypten fort. Die Marine veröffentlichte außerdem Aufnahmen der Schäden durch die Drohne.

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