Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 05:51 Stoltenberg: Vereinbarungen für Sicherheit der Ukraine notwendig +++

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg glaubt, dass die Zukunft der Ukraine in der Nato liegt. "Wir müssen sicherstellen, dass es, wenn dieser Krieg endet, glaubwürdige Vereinbarungen für die Sicherheit der Ukraine gibt, sodass Russland sich nicht wiederbewaffnen und erneut attackieren kann und der Zyklus der russischen Aggression durchbrochen wird", sagt der Nato-Chef der "Welt am Sonntag" laut einem Vorabbericht. Die Zukunft der Ukraine liege in der Nato, aber die Priorität sei jetzt, dass die Ukraine sich durchsetze als souveräner und unabhängiger Staat "andernfalls besteht keine Möglichkeit, über eine Mitgliedschaft zu diskutieren." Stoltenberg kündigt an, dass die Allianz beim Gipfeltreffen in Vilnius im Juli ein mehrjähriges Hilfspaket verabschieden werde, das die Ukraine an Nato-Standards heranführen soll. Außerdem sollen die politischen Verbindungen intensiviert werden.

+++ 04:27 Moskau behauptet: Ziel der "Entmilitarisierung" der Ukraine weitgehend abgeschlossen +++
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat behauptet, dass Russlands Ziel der "Entmilitarisierung" der Ukraine weitgehend abgeschlossen sei. Seine Begründung: Das Land setze "immer weniger eigene Waffen" ein und verlasse sich zunehmend auf das vom Westen bereitgestellte Material.

+++ 01:26 Russland: Ukrainischer Granatenbeschuss tötet zwei Menschen +++
Zwei Menschen sind im russisch besetzten Gebiet Saporischschja im Dorf Selenopol durch ukrainischen Granatenbeschuss getötet worden, berichten russische Agenturen. Auch ein Kind sei verletzt worden, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf einen Vertreter von Rettungskräften.

+++ 23:52 Selenskyj wendet sich in Videoansprache explizit an Deutschland +++
Inmitten der laufenden ukrainischen Gegenoffensive hat Präsident Wolodymyr Selenskyj sich bei westlichen Partnern für die anhaltende Militärhilfe bedankt. In seiner abendlichen Videoansprache erwähnt Selenskyj auch explizit Deutschland, das gerade erst die Lieferung von 64 weiteren Lenkflugkörpern für Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot an das angegriffene Land angekündigt hatte. "Deutschland, danke (...) für die unveränderte Stärke beim Schutz von Leben vor dem russischen Raketenterror", sagt der ukrainische Staatschef. Selenskyj dankt auch allen Ländern und Organisationen, die die Ukraine nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms bei der Bewältigung der Hochwasser-Folgen unterstützen. In dem stark überfluteten südlichen Gebiet Cherson steigt die Zahl der Todesopfer rund anderthalb Wochen nach der Katastrophe weiter. Die ukrainischen Behörden melden mit Stand Samstagabend 16 Tote, die russischen Besatzer auf der anderen Seite des Flusses Dnipro 29.

+++ 22:30 Peskow hält Entmilitarisierung der Ukraine für "weitgehend erfüllt" +++
Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat gegenüber dem russischen Staatssender RT gesagt, die Aufgabe der Entmilitarisierung der Ukraine sei "weitgehend erfüllt". Putins Sprecher erklärte, die Ukraine nutze immer weniger eigene Waffen, die durch westliche Waffen ersetzt würden. Infolgedessen würden NATO-Staaten in den Konflikt intervenieren, was dazu führe, dass er sich verlängere, und Russland sei gezwungen, entschiedenere Maßnahmen zu ergreifen, um die Russen im Donbass zu schützen, heißt es weiter.

+++ 21:57 Mindestens 45 Menschen nach Staudamm-Zerstörung gestorben, 1300 Häuser überschwemmt +++
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms ist die Zahl der Toten auf 16 gestiegen, 31 werden vermisst. Das teilt das ukrainische Innenministerium mit. Von den bisher bekannten Opfern starben 14 in Cherson und zwei weitere in Mykolajiw, berichtete das Ministerium weiter. Die von Moskau eingesetzten Behörden in den russisch besetzten Gebieten der Region hatten kurz zuvor 29 Todesopfer vermeldet. Etwa 1.300 Häuser sind weiterhin überschwemmt, die überwiegende Mehrheit davon befindet sich in Cherson. Insgesamt wurden 3.614 Menschen aus dem Überschwemmungsgebiet evakuiert, darunter 474 Kinder und 80 immobile Bewohner. Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro war am 6. Juni teilweise zerstört worden, riesige Mengen Wasser traten aus und überschwemmten weitflächige Gebiete. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig vor, für den Dammbruch verantwortlich zu sein.

+++ 21:22 Putin: Russland verhindert ukrainischen Kindern nicht die Rückkehr nach Hause +++
Der afrikanische Friedensplan beinhaltet die Forderung, alle in den Konflikt verwickelten Kinder dorthin zurückzubringen, wo sie herkamen, aber Putin sagte, Russland verhindere keine ukrainischen Kinder an der Rückkehr nach Hause. "Wir haben sie aus einem Konfliktgebiet geholt und ihnen das Leben gerettet", sagte der Kreml-Chef. Er fügte zudem hinzu, Russland habe Gespräche mit der ukrainischen Seite, die von Kiew blockiert worden seien, nie abgelehnt.

+++ 20:54 Doch nicht zufrieden: Putin hält Gegenrede zu Friedensvorschlägen der afrikanischen Delegation +++
Russlands Präsident Wladimir Putin weist wesentliche Teile der afrikanischen Friedensinitiative zurück. Putin unterbrach die Eröffnungsreden der afrikanische Delegation, um mehrere Gründe vorzutragen, warum er viele ihrer Vorschläge für fehlgeleitet hält. Zunächst hatte er die Staats- und Regierungschefs aus dem Senegal, Ägypten, Sambia, Uganda, der Republik Kongo, den Komoren und Südafrika im Konstantin-Palast bei Sankt Petersburg willkommen geheißen und ihre Friedensinitiative gelobt (siehe Eintrag von 18:30 Uhr). Nach den Eingangs-Ausführungen des komorischen, des senegalesischen und des südafrikanischen Präsidenten unterbrach er jedoch die Runde der Stellungnahmen aller Delegationsmitglieder, um eine Gegenrede zu halten. Dabei wiederholte Putin seine Ansicht, dass die Ukraine und der Westen den Konflikt lange bevor Russland in die Ukraine einmarschiert sei, ausgelöst hätten. Er gab zudem dem Westen die Schuld für den weltweiten Anstieg der Lebensmittelpreise. Diese sind vor allem für ärmere Länder in Afrika und anderen Kontinenten von großer Bedeutung, da sie auf Lebensmittelimporte angewiesen sind. Die Ukraine zählt zu den weltweit größten Getreideexporteuren.

+++ 20:11 Afrikanische Delegation ruft Moskau zu Verhandlungen mit Kiew auf +++
Die Vertreter mehrerer afrikanischer Staaten haben bei ihrem Besuch in St. Petersburg Russland zu Verhandlungen mit der Ukraine aufgerufen. "Wir möchten Sie ermutigen, Verhandlungen mit der Ukraine aufzunehmen", sagte der Vorsitzende der Afrikanischen Union und Präsident der Komoren, Azali Assoumani, heute laut Agentur Interfax bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Der südafrikanische Staatschef Cyril Ramaphosa erklärte demnach: "Wir sind davon überzeugt, dass für beide Seiten die Zeit gekommen ist, um Verhandlungen aufzunehmen und diesen Krieg zu beenden." Die Delegation, der auch Vertreter aus Ägypten, dem Senegal, Sambia, der Republik Kongo und Uganda angehören, erarbeitete im Zuge ihrer Friedensinitiative eigenen Angaben zufolge einen Zehn-Punkte-Plan. Die Hoffnung auf Erfolg ist nach fast 16 Monaten russischem Angriffskrieg aber äußerst gering.

+++ 19:45 Peskow sieht keine Chance für Getreideabkommen +++
Das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine wird nach Einschätzung des russischen Regierungssprechers Dmitry Peskow nicht verlängert. Wenn man die gegenwärtigen Umstände betrachte, habe das Abkommen keine Chance, sagt er der "Iswestia". Russlands Präsident Wladimir Putin sagt der afrikanischen Friedensdelegation, das Getreideabkommen löse die Probleme afrikanischer Länder mit hohen globalen Lebensmittelpreisen nicht. Grund sei, dass nur drei Prozent der ukrainischen Getreideexporte an die ärmsten Länder geliefert würden.

+++ 19:09 Generalstab: Russen gelingt es nicht in Ostukraine vorzudringen +++
Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte versuchten russische Streitkräfte, in Richtung der Städte Kupjansk, Lyman, Awdijiwka, Marjinka und Shakhtar in der Ost- und Südostukraine vorzudringen, kamen aber heute nicht voran. Das ukrainische Militär meldete 22 Gefechte in diesen Gebieten. In den letzten 24 Stunden haben russische Streitkräfte demnach außerdem ukrainische Gebiete mit 37 Luftangriffen und 19 Angriffen mit mehreren Raketenwerfern überzogen. Bei einem Angriff wurde in Cherson ein Mensch getötet und drei verletzt. Unterdessen würden die russischen Streitkräfte in Saporischschja und Cherson in der Defensive bleiben und erwarteten die kürzlich gestartete ukrainische Gegenoffensive. Dem Bericht zufolge führte die Ukraine wiederum neun Luftangriffe durch. Raketen- und Artilleriekräfte hätten zwei russische Munitionsdepots und eine Artillerieeinheit zerstört, heißt es weiter.

+++ 18:30 Putin lobt afrikanische Friedensinitiative +++
Russlands Präsident Wladimir Putin lobt die afrikanische Friedensinitiative für ihren seiner Ansicht nach ausgewogenen Ansatz. "Wir sind offen für einen konstruktiven Dialog mit allen, die Frieden wollen, der auf den Grundsätzen der Gerechtigkeit und der Berücksichtigung der legitimen Interessen der unterschiedlichen Seiten beruht", sagt Putin bei dem Empfang der afrikanischen Präsidenten in Sankt Petersburg.

+++ 18:07 Biden will keine Vorzugsbehandlung der Ukraine bei möglichem NATO-Beitritt +++
Die Ukraine kann in ihrem Bemühen um einen NATO-Beitritt nach Angaben von US-Präsident Joe Biden nicht auf eine Vorzugsbehandlung hoffen. Die Ukraine müsse alle für den Beitritt nötigen Kriterien erfüllen, sagte Biden heute in der Nähe von Washington. "Wir werden es also nicht einfach machen." Die Ukraine drängt ihre westlichen Unterstützer seit geraumer Zeit zu einer engeren Anbindung und späteren Aufnahme in die NATO. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte eigentlich gehofft, dass sein Land beim Gipfeltreffen des Militärbündnisses in Litauen im Juli eine offizielle Beitrittseinladung erhält. Diesen Bestrebungen erteilte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg aber am Vortag eine Absage.

+++ 17:37 Pistorius verteidigt Waffenlieferungen in die Ukraine +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat Waffenlieferungen in die Ukraine gegen Kritik von leitenden Theologen verteidigt. Er könne den Menschen in der Ukraine nicht sagen, dass sie sich gewaltfrei gegen Drohnenangriffe und Raketen aus Russland wehren sollen, sagte Pistorius heute in Osnabrück beim regionalen Ökumenischen Kirchentag. Dieser Krieg habe im russischen Präsidenten Putin einen eindeutigen Aggressor. "Putin hat keine Hemmungen, Menschen zu töten." Von Seiten der Kirche gab es teilweise Kritik an den Waffenlieferungen. Die evangelisch-reformierte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden forderte, mehr zu differenzieren. Es sei wichtig, auch die zerstörerischen Folgen des Krieges und eines neuen Wettrüstens für die Ukraine selbst und beispielsweise für Länder in Afrika zu bedenken. Pistorius entgegnete, er würde sich einen schnellen Weg zu Friedensverhandlungen wünschen. Den sehe er aber derzeit nicht. Die Entscheidung darüber, wann solche Verhandlungen aufgenommen werden könnten, treffe im Übrigen nur die Ukraine. "Das Streben nach Differenzierung von Dingen, die sonnenklar sind, verwischt die Verantwortlichkeiten."

+++ 17:14 Dänemark ist bereit, F-16-Jets zu liefern, aber ... +++
Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen hat laut einem Bericht vom dänischen "Radio4" der Ukraine Kampfflugzeuge in Aussicht gestellt, allerdings nur, wenn die USA grünes Licht gibt. "Die Ukraine braucht Flugzeuge. Mehr denn je, wenn sie ihren Kampf gewinnen wollen. Das gilt auch für dänische F-16-Kampfflugzeuge", sagte demnach Poulsen. Berichten zufolge verfügt Dänemark über 43 in den USA hergestellte F-16-Kampfflugzeuge, davon 30 im aktiven Dienst, die Flotte wird jedoch durch modernere F-35-Flugzeuge ersetzt.

+++ 16:36 Bericht: Hinweise deuten darauf, dass Moskau Kachowka-Staudamm gesprengt hat – kannten Achillesferse +++
Laut einem Bericht der "New York Times" deuten Hinweise darauf, dass eine Sprengladung in einem kleinen Durchgang des Betonsockels des Kachowka-Staudamms am 6. Juni explodierte und diesen zerstörte. Dieser Durchgang sei vom Maschinenraum des Staudamms erreichbar. Moskau kannte demnach diese Achillesferse des Damms, da er zu Sowjetzeiten gebaut wurde und der Kreml über die technischen Zeichnungen verfügt. Die gesammelten Beweise würden eindeutig darauf hinweisen, "dass der Damm durch eine Explosion lahmgelegt wurde, die von der Seite ausgelöst wurde, die ihn kontrolliert: Russland", schreibt die "New York Times". Ihor Strelets, ein Ingenieur, der von 2005 bis 2018 als stellvertretender Leiter der Wasserressourcen des Flusses Dnipro fungierte, bestätigte gegenüber der Zeitung, dass eine Explosion innerhalb der Galerie einen Teil der Betonkonstruktion zerstörte und dass andere Abschnitte dann durch die Kraft des Wassers weggerissen wurden.

+++ 16:06 Afrikanische Vermittlungsmission trifft auf Putin +++
Nach einem Besuch in der Ukraine haben mehrere Staats- und Regierungschefs aus Afrika ihre Vermittlungsmission nun in Russland fortgesetzt. Die Delegation unter Leitung des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa kam heute in St. Petersburg an, wie dessen Büro mitteilte. Dort ist im Laufe des Tages noch ein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin geplant. Beteiligt sind auch Ägypten, der Senegal, Sambia, die Republik Kongo, Uganda und die Komoren. Die Hoffnung auf einen Erfolg der Vermittlungsmission nach bald 16 Monaten Krieg sind äußerst gering. Angesichts der großen internationalen Kritik ist Russland derzeit besonders interessiert an guten Beziehungen zu afrikanischen Ländern.

+++ 15:37 Podoljak: Afrikanische Delegation war an Aufhebung von Putin-Haftbefehl interessiert +++
Die afrikanische Führungsdelegation, die am 16. Juni nach Kiew kam, um einen Friedensplan vorzustellen, sei vor allem an der Aufhebung des Haftbefehls gegen den russischen Diktator Wladimir Putin interessiert gewesen, sagte Mykhailo Podoljak, ein Berater des ukrainischen Präsidialamtes . "Es gibt einen Punkt, der sie beunruhigt und für den sie, glaube ich, gekommen sind", sagte er laut "Kyiv Independent". "Vertrauen entsteht in kleinen Schritten: Und lasst uns zu einem der Punkte die Aufhebung des IStGH-Haftbefehls gegen Putin machen, und dies wird dieses Vertrauen symbolisieren, und dann werden wir zu den nächsten Punkten übergehen", erinnerte sich demnach Podoljak.

+++ 14:42 Generalstab: Moskau hat fast 4000 Panzer und 219.170 Soldaten verloren +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet, dass Russland seit dem Beginn seiner Invasion am 24. Februar letzten Jahres 219.170 Soldaten in der Ukraine verloren hat. In dieser Zahl sind 670 Verluste enthalten, die die russischen Streitkräfte allein am vergangenen Tag erlitten haben sollen. Dem Bericht zufolge hat Russland außerdem 3.977 Panzer, 7.706 gepanzerte Kampffahrzeuge, 6.557 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 3.364 Drohnen, 3.834 Artilleriesysteme, 609 Mehrfachraketen, 364 Luftabwehrsysteme, 314 Flugzeuge, 302 Hubschrauber und 18 Boote verloren.

+++ 14:17 Makeiev: Unterstützung des Westens für Ukraine genügt nicht +++
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat mehr westliche Unterstützung zur Verteidigung gegen Russland gefordert. "Die Unterstützung durch den Westen ist überlebensnotwendig für uns. Aber sie genügt nicht: Sie können sich vorstellen, wir haben zwei Iris-T-Systeme, ein paar Patrioten", sagte Makeiev der "Berliner Zeitung". Kiew sei damit zwar gut geschützt, anderswo würden aber mehr Flugabwehrsysteme, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer gebraucht. Der Diplomat bekräftigte die ukrainische Forderung nach Kampfjets und Langstreckenmunition. Diese Waffen "werden sehr wichtig für einen ukrainischen Sieg sein". Makeiev kritisierte die Zurückhaltung einiger Länder gegenüber Russland - ohne konkrete Nationen zu nennen. "Leider haben Regierungen in verschiedenen Ländern seit 2014 sehr zurückhaltend reagiert, als Russland uns einen Riesenteil unseres Gebietes - die Krim und den Donbass - geklaut hat. Diese Zögerlichkeit kostet jeden Tag Menschenleben."

+++ 13:55 Ukraine meldet "taktische Erfolge" im Süden +++
Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maliar bestätigt, dass die Truppen "aktive Schritte" unternommen haben, um die Gegenoffensive im Süden des Landes voranzutreiben. "Praktisch in allen Sektoren, in denen unsere Einheiten im Süden angreifen, haben sie taktische Erfolge erzielt. Sie rücken allmählich vor. Im Moment beträgt der Vormarsch bis zu zwei Kilometer in jede Richtung", so Maliar.

+++ 13:10 Ukraine: Vier Tote bei russischem Angriff in Charkiw +++
Vier Menschen sind nach ukrainischen Angaben bei einem russischen Raketenangriff in der Region Charkiw getötet worden. Bei den Opfern handle es sich um Zivilisten, teilt Gouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram mit. Sie seien in einem Auto auf dem Weg in das vom russischen Militär unter Beschuss genommene grenznahe Dorf Hurjiw Kosatschok gewesen. Das Fahrzeug sei von einer Panzerabwehrrakete getroffen worden. Die vier Insassen seien auf der Stelle tot gewesen. Die Region Charkiw liegt im Osten der Ukraine.

+++ 12:37 Politologe Thomas Jäger: "Auch China verfolgt Ziel, USA aus Europa zu verdrängen" +++
Moskaus und Kiews Forderungen für eine diplomatische Lösung liegen derzeit meilenweit auseinander. Bemühungen im Hintergrund laufen dennoch jederzeit, wie Politologe Thomas Jäger erklärt. China und die USA spielten dabei zwar eine wichtige Rolle, doch die globale Gemengelage sei kompliziert.

+++ 12:21 Russischer Verteidigungsminister fordert mehr Panzer +++
Der russische Verteidigungsminister hat dazu aufgerufen, mehr Panzer herzustellen, "um den Bedarf der russischen Streitkräfte in der Ukraine zu decken", nachdem Kiew eine Gegenoffensive mit westlichen Waffen gestartet hat. Sergej Schoigu besuchte eine Militärfabrik in Westsibirien und betonte die Notwendigkeit, "die erhöhte Produktion von Panzern aufrechtzuerhalten", so das Verteidigungsministerium.

+++ 11:52 Russland: Angriff auf Druschba-Pipeline abgewehrt +++
Die russische Luftverteidigung hat nach Behördenangaben in der Nacht einen ukrainischen Angriff auf die Durschba-Ölpipeline abgewehrt. Drei ukrainische Militärdrohnen seien zerstört worden, teilt der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden russischen Oblast Brjansk mit. Der Angriff habe einer Pumpstation gegolten.

+++ 11:20 Ukrainer: Russische Luftwaffe setzt Gegenoffensive zu +++
An mehreren Abschnitten der Front liefern sich ukrainische Soldaten heftige Kämpfe mit den russischen Invasoren. Sie erzielen offenbar auch Erfolge, von denen Kreml-Chef Putin genervt sein soll. Dessen Luftstreitkräfte sind für die Verteidiger die größte Gefahr, berichten die Ukrainer.

+++ 10:47 Kreml knüpft Akkreditierung westlicher Medien an deren "Verhalten" +++
Der Kreml knüpft die Akkreditierung von Journalisten, die für westliche Medien arbeiten, an Bedingungen. Die Entscheidung über eine Zulassung zu großen Foren in Russland werde abhängig vom "Verhalten" westlicher Medien getroffen, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Tass Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Derzeit läuft in St. Petersburg das Internationale Wirtschaftsforum. Journalisten aus Ländern, die Russland als unfreundlich bezeichnet, erhielten keine Akkreditierung.

+++ 10:20 ntv-Reporter: "Nur 25 Prozent der ukrainischen Brigaden im Einsatz" +++
Die ukrainische Gegenoffensive läuft und erzielt punktuelle, "taktische" Erfolge. Die sind nicht nur militärisch wichtig, sondern auch für die Stimmung in der "kriegsmüden" Bevölkerung, wie ntv-Reporter Stephan Richter erklärt. Es ist jedoch möglich, dass die Ukraine ihre Vorstöße noch ausweiten kann.

+++ 09:50 NATO richtet Zentrum zum Schutz von Unterwasserpipelines ein +++
Aus Sorge vor russischen Sabotageakten eröffnet die NATO ein neues Zentrum zum Schutz gefährdeter Unterwasserpipelines und -kabel. Die Verteidigungsminister geben grünes Licht für das neue Zentrum in Northwood im Nordwesten Londons, da die mutmaßlichen Angriffe auf die Nord-Stream-Pipelines weiterhin ungeklärt sind. Generalleutnant Hans-Werner Wiermann, Leiter einer Sondereinheit, die sich mit dem Thema befasst, sagt, dass sich die Bedrohung weiterentwickelt" und dass Russland kritische Unterwasserinfrastrukturen kartiert hat. Es besteht die Sorge, dass Russland Unterseekabel und andere kritische Infrastrukturen angreifen könnte.

+++ 09:04 London: Russland verschafft sich mit zusätzlichen Kampfhubschraubern einen vorübergehenden Vorteil +++
Britische Geheimdienstinformationen deuten darauf hin, dass die russischen Truppen im Süden vorübergehend die Luftüberlegenheit erlangt haben, da mit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive zusätzliche Kampfhubschrauber dort stationiert wurden. Nach Angaben der "Jewropeiska Prawda" geht dies aus dem Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums über den russisch-ukrainischen Krieg hervor. Nachrichtendienstliche Analysten stellen fest, dass Russland seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Süden des Landes zusätzliche Kampfhubschrauber stationiert hat. Insbesondere sollen Satellitenbilder vorliegen, die den Standort von mehr als 20 zusätzlichen russischen Kampfhubschraubern auf dem Flughafen von Berdiansk zeigen.

+++ 08:24 Zwei Tote und 25 Verletzte in der Region Cherson durch russischen Beschuss +++
Beim russischen Beschuss der Region Cherson wurden kürzlich zwei Menschen getötet und 25 weitere verletzt, berichtet die regionale Militärverwaltung. Demnach haben die russischen Truppen zivile Siedlungen unter Beschuss gesetzt. Neben Wohngebieten und Siedlungen seien auch Gebäude von Bildungs-, Verwaltungs- und Handelseinrichtungen getroffen worden.

+++ 07:42 Ukrainischer Generalstab: Russland soll neue Regeln für die Behandlung verwundeter Soldaten formuliert haben +++
Laut ukrainischem Generalstab soll das Besatzungskommando neue Regeln für die Behandlung verwundeter Soldaten formuliert haben. Demnach sollen nur Offiziere zwecks Behandlung evakuiert werden. Wer einen geringeren Rang hat, muss in den besetzten Gebieten bleiben - unabhängig davon, wie schwer und komplex die Verletzungen sind. Um das durchzusetzen, erhöhen die Besatzer die Zahl der Betten in den von ihnen als Militärkrankenhäuser genutzten Einrichtungen.

+++ 07:09 Estland unterstützt Sondertribunal für Verbrechen der russischen Aggression gegen die Ukraine +++
Das estnische Parlament schreibt in einer Erklärung, dass es die Einrichtung eines Sondertribunals zur Verfolgung von Beamten in Russland unterstützt, die das Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine geplant und begangen haben. In der Erklärung, die von 85 Abgeordneten verabschiedet wurde, wird die Einrichtung eines internationalen Sondertribunals für das Verbrechen der Aggression unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen gefordert. "Das Verbrechen der Aggression ist das höchste internationale Verbrechen, das die Ursache für alle anderen in der Ukraine begangenen Verbrechen ist", heißt es in einer Presseerklärung.

+++ 06:28 Jüdische Konföderation der Ukraine antwortet auf Putins Bemerkung, Selenskyj sei "nicht jüdisch" +++
Die Jüdische Konföderation der Ukraine (JCU) reagiert auf die Bemerkung des russischen Machthabers Wladimir Putin, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj "nicht jüdisch" sei, obwohl der ukrainische Präsident einen jüdischen Hintergrund habe. "Wolodymyr Selenskyj ist eine Führungspersönlichkeit, die seinem Volk und der ganzen Welt ein Beispiel an Mut gegeben hat", heißt es in der Erklärung. Selenskyj ist nicht nur ein Held des jüdischen Volkes, sondern auch der gesamten politischen ukrainischen Nation, "zu der natürlich auch die Juden gehören".

+++ 05:58 Im russisch besetzten Mariupol droht Fahrerstreik +++
Nach Angaben des Nationalen Widerstandszentrums des ukrainischen Militärs wollen die Fahrer des städtischen Wasserversorgungsunternehmens in Mariupol streiken. Sie sollen wohl zwei Monate nicht bezahlt worden sein. Das Zentrum berichtet zudem, dass in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine ein Mangel an männlichen Arbeitskräften herrscht, insbesondere an "Bergleuten, Metallurgen, Ingenieuren, Bauarbeitern, Schlossern, Fahrern, Ärzten und anderen Fachkräften".

+++ 05:14 Chef der UN-Atombehörde kommende Woche in Moskau +++
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wird einem russischen Medienbericht zufolge kommende Woche nach Russland reisen. Rafael Grossi werde in Moskau erwartet, meldet die Nachrichtenagentur Interfax.

+++ 03:58 Treffen afrikanischer Staatschefs mit Putin steht an +++
Nach ihrem Besuch in der Ukraine reist die Friedensdelegation afrikanischer Staats- und Regierungschefs weiter nach Russland. In St. Petersburg ist am heutigen Samstag ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geplant. Die Delegation, zu der der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa und Senegals Staatsoberhaupt Macky Sall gehören, will die Kriegsparteien zu Verhandlungen bewegen und eine Reihe vertrauensbildender Maßnahmen vorschlagen. Ein Thema werden auch Getreidelieferungen nach Afrika sein. Der Kontinent ist von dem Krieg in der Ukraine stark betroffen, weil er die Preise für Getreide und andere Nahrungsmittel in die Höhe getrieben und Hungersnöte verschlimmert hat.

+++ 02:14 Selenskyj: Jeder zurückeroberte Meter von größter Bedeutung +++
Jeder Meter, den ukrainische Streitkräfte zurückeroberten, sei von größter Bedeutung, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Video-Ansprache nach einem Treffen mit hochrangigen Militärkommandeuren. "Das Wichtigste ins unser Vormarsch."

+++ 00:54 "Russische Einflussnahme": Abgeordnete beschließen in Polen Änderung von umstrittenem Gesetz +++
Nach heftiger Kritik aus Washington und Brüssel wird in Polen das Gesetz zur Einsetzung einer umstrittenen Untersuchungskommission zu "russischer Einflussnahme" noch einmal überarbeitet. Das von der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) kontrollierte Abgeordnetenhaus brachte am Abend eine veränderte Version des Ende Mai verabschiedeten Gesetzestextes auf den Weg. Die neue Version hebt die vorgesehene zehnjährige Sperre von öffentlichen Ämtern auf, die für Menschen gelten sollte, welche nach dem Urteil der Kommission "unter russischem Einfluss" stehen. Diese ursprüngliche Regel richtete sich offensichtlich gegen die Opposition. Kritiker sahen darin unter anderem den Versuch der PiS-Partei, Oppositionsführer Donald Tusk vor der Parlamentswahl im Herbst politisch auszuschalten.

+++ 23:49 Insider: Stoltenberg bleibt vermutlich NATO-Chef +++
Jens Stoltenberg bleibt voraussichtlich ein weiteres Jahr NATO-Generalsekretär. Das sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen Reuters. Stoltenberg ist seit neun Jahren im Amt und soll eigentlich im September zurücktreten. Der Norweger genieße eine breite Unterstützung in dem westlichen Militärbündnis und sei ein erfolgreicher NATO-Chef, sagt ein anonym bleiben wollender Informant. "Die Administration (von Präsident Joe Biden) hat sich mit dem Gedanken angefreundet, dass Stoltenberg ein weiteres Jahr im Amt bleibt", sagt ein hochrangiger Mitarbeiter der US-Regierung, der ebenfalls anonym bleiben wollte. "Es sieht nicht so aus, als gäbe es im Moment einen Konsens innerhalb der Allianz über seine Nachfolge." Biden sei der Ansicht, dass Stoltenberg in einer schwierigen Zeit hervorragende Arbeit geleistet habe.

+++ 22:13 Bericht: Ukrainische Truppen nehmen täglich fünf bis zehn Kriegsgefangene +++
Einem Bericht der "Kyiv Post" zufolge nimmt das ukrainische Militär seit Beginn der Offensive im Donbass und in der Region Saporischschja täglich fünf bis zehn russische Soldaten gefangen. Innerhalb einer Woche seien sogar mehr als 70 russische Kriegsgefangene registriert worden. Nach Durchsicht von 31 Videos, die von den ukrainischen Streitkräften zur Verfügung gestellt wurden, stellte das Medium fest, dass sich die meisten der russischen Soldaten ergaben, als die Kiewer Infanterie ihre Stellungen überrannte.

+++ 21:44 "Verstehe ich nicht wirklich": Selenskyj skeptisch bei afrikanischer Friedensinitiative +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich skeptisch über eine Friedensinitiative afrikanischer Staaten. Zu dem Plan mehrerer afrikanischer Präsidenten am Samstag nach Moskau weiterzureisen, sagt er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Kiew: "Es ist ihre Entscheidung. Ob das vernünftig ist, verstehe ich nicht wirklich." Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa erklärt, man wolle mit Putin über die Charta der Vereinten Nationen sprechen. Die dort festgeschriebene territoriale Unversehrtheit der Staaten müsse respektiert werden.

Alle Ereignisse vom Vortag finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, ysc/tkr/dpa/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen