Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:07 Slowakei gibt Widerstand gegen EU-Sanktionen gegen Russland auf +++
Die Slowakei gibt ihren Widerstand gegen neue Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland wegen des Überfalls auf die Ukraine auf. Ministerpräsident Robert Fico kündigt an, die Blockade des 18. EU-Sanktionspakets werde beendet. Die Entscheidung werde am Freitag umgesetzt, so Fico auf Facebook. Die Slowakei habe so viel wie möglich erreicht, um sich gegen mögliche negative Folgen der Sanktionen abzusichern. Einzelheiten nannte Fico zunächst nicht. Am Mittwoch und Dienstag hatte die Slowakei die Verabschiedung der Sanktionen verhindert. Diese müssen von allen 27 EU-Staaten einstimmig beschlossen werden. Auch Malta hatte Vorbehalte gegen die Strafmaßnahmen.
+++ 21:20 Moskau sieht neue Sanktionsdrohungen als "banal" an +++
Nach der Androhnung von US-Präsident Donald Trump, weitere Sanktionen in Richtung von Russland zu initiieren, sollte ein Waffenstillstand nicht zustande kommen, gibt sich Moskau unbeeindruckt. So spielt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, die Wirkung neuer Sanktionen herunter: "Gegen unser Land und unsere internationalen Partner wurde eine noch nie dagewesene Anzahl von Sanktionen und Beschränkungen verhängt. Es sind so viele, dass wir die Androhung neuer Sanktionen als banal ansehen."
+++ 20:30 Litauen verlangt Erklärung von Belarus zu abgestürzter Drohne +++
Litauen hat wegen einer über dem baltischen EU- und Nato-Land abgestürzten Drohne einen belarussischen Diplomaten einbestellt. In einer überreichten Note sei der "starke Protest gegen das unrechtmäßige Eindringen" des unbemannten Flugobjekts in den litauischen Luftraum zum Ausdruck gebracht worden. Auch sei das autoritär regierte Nachbarland zu einer schnellstmöglichen Erklärung des Vorfalls in der Vorwoche aufgefordert worden, teilte das Außenministerium in Vilnius mit. In Litauen war am 10. Juli nahe der Grenze eine aus Belarus kommende Drohne russischen Fabrikats abgestürzt. Dabei handelte es sich um eine sogenannte Gerbera-Drohne, die äußerlich den von Russland in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzten Shahed-Kampfdrohnen ähneln. Nach Einschätzung von Außenminister Kestutis Budrys hängt der Vorfall wahrscheinlich mit einem Angriff auf die Ukraine zusammen.
+++ 19:49 Zwei Tote nach Beschuss in der Ostukraine +++
Bei russischen Angriffen im ostukrainischen Gebiet Donezk sind zwei Menschen getötet und sieben weitere verletzt worden. Mehr als zwei Stunden habe die russische Armee Kostjantyniwka mit Artillerie beschossen, teilt die regionale Staatsanwaltschaft mit. Zwei Menschen im Alter von 57 und 59 Jahren seien ums Leben gekommen. Eine 67-Jährige wurde demnach verletzt und 32 Wohnhäuser wurden beschädigt. Bei zwei Drohnenangriffen auf die Stadt Kramatorsk seien außerdem eine Frau und fünf Männer verletzt worden.
+++ 19:12 Pistorius setzt auf Freiwilligkeit bei Wehrdienst +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat bei einem Truppenbesuch in Rheinland-Pfalz einen "modernen und zeitgemäßen Wehrdienst" angekündigt, "der junge Leute in ihrer Lebenswirklichkeit abholt". Der Wehrdienst müsse sinnstiftend und auch finanziell attraktiv sein. "Der Arbeitsmarkt ist nicht so, dass wir aussuchen können - sondern wir werden ausgesucht", sagte der SPD-Politiker bei einem Besuch mit Generalinspekteur Carsten Breuer beim Luftwaffenausbildungsbataillon in Germersheim (Pfalz). Mit Blick auf das geplante Gesetz für den neuen Wehrdienst sprach sich Pistorius gegen einen Automatismus aus. "Ich bin der Auffassung, dass man keinen Automatismus in dieses Gesetz reinbauen sollte, weil es dazu führt, dass quasi durch Exekutiventscheidung dann die Wehrpflicht teilweise wieder in Kraft gesetzt wird. Ich glaube, das ist dieser Gesellschaft nicht zuzumuten. Gleichzeitig muss man klarmachen, dass es passieren kann." Er setze auf Freiwilligkeit.
+++ 18:39 Selenskyj nominiert bisherige Justizministerin Stefanischyna als US-Botschafterin +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die bisherige Justizministerin Olha Stefanischyna als Botschafterin der Ukraine in den USA nominiert. "Alle nötigen Schritte, um ihre Kandidatur als Botschafterin der Ukraine für die Vereinigten Staaten mit Washington abzustimmen, sind in vollem Gange", erklärte Selenskyj in Onlinenetzwerken. Für Stefanischynas Ernennung zur Botschafterin braucht es die Zustimmung aus Washington. Stefanischyna hatte als Justizministerin das Rohstoffabkommen mit den USA mitverhandelt. Auf dieser Basis werde sie weiter mit den USA zusammenarbeiten, betonte Selenskyj. Die scheidende Justizministerin soll die bisherige Botschafterin Oksana Markarowa ablösen, die dem Vorwurf der US-Republikaner ausgesetzt war, sich auf die Seite der Demokraten geschlagen zu haben.
+++ 18:07 Merz: Patriot-Systeme müssen von den USA ersetzt werden +++
Bundeskanzler Friedrich Merz dringt auf Klarheit, wie neue an die Ukraine gelieferten Patriot-Luftabwehrsysteme von den USA ersetzt werden. "Wir haben in den letzten Tagen eine Verabredung getroffen, dass wir vom europäischen Kontinent und aus Europa insgesamt neue Patriot-Systeme an die Ukraine liefern und dass diese Systeme dann aus den USA heraus ersetzt werden", sagt Merz nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer. "Denn wir müssen ja auch unsere eigene Verteidigungsfähigkeit aufrechterhalten." Er gehe davon aus, dass die Verteidigungsminister nun eine Vereinbarung darüber treffen würden. Es gebe die US-Bereitschaft, dies zu tun. Bis die Systeme an die Ukraine geliefert würden, sei aber "keine Frage von Stunden, das ist eine Frage von Tagen, vielleicht Wochen".
US-Präsident Donald Trump hatte seine grundsätzliche Zusage für Patriot-Lieferungen gegeben, aber dann für Verwirrung gesorgt. Nun gilt als unklar, ob Deutschland zwei Systeme liefern soll, die dann von den USA ersetzt würden - und wer für die Lieferung bezahlt. Die Bundesregierung hatte die Bezahlung von zwei Systemen angeboten.
+++ 17:44 Thiele zu Drohnen: "Ukraine ist eine Art Experimentierfeld" für EU +++
Die EU plant einen Etat in Billionenhöhe, dabei geht es auch um den Kauf beziehungsweise den Bau von Kriegsdrohnen. Berlin blockiert den Entwurf noch. Militärexperte Ralph Thiele erklärt, was das mit dem Ukraine-Krieg zu tun hat.
+++ 17:14 US-Nato-Botschafter: Wir erwarten, dass die Europäer zahlen +++
Der US-amerikanische Nato-Botschafter geht davon aus, dass die Ukraine trotz des amerikanischen Rückzugs aus der Finanzierung von Waffenhilfen keine neuen Engpässe fürchten muss. Er denke nicht, dass sich viel an dem ändern werde, was bereitgestellt werde, sagte Matthew Whitaker in Brüssel im Gespräch mit Journalisten. Es ändere sich nur, dass die USA jetzt erwarteten, dass die Europäer für die Waffenhilfen bezahlten. Der Plan sei, dass in den USA hergestellte Verteidigungsausrüstung an die europäischen Verbündeten verkauft werde - und diese sie dann der Ukraine zur Verfügung stellten. Die Koordinierung werde über die Nato laufen.
+++ 16:40 Sacharowa: Trumps Entscheidung Signal, "das Gemetzel fortzusetzen" +++
Russland weist das Ultimatum von US-Präsident Donald Trump im Ukraine-Krieg zurück. Moskau akzeptiere keine Drohungen, erklärt das Außenministerium in Moskau. Trump hatte am Montag in einem Kurswechsel eine verschärfte Haltung gegenüber Russland angekündigt und Moskau ein 50-tägiges Ultimatum für eine Waffenruhe gestellt, andernfalls drohten Sanktionen. Zudem versprach er der Ukraine eine neue Lieferung von Luftabwehrraketen und anderen Waffen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagt, Trumps Entscheidung sei ein Signal, "das Gemetzel fortzusetzen" und eine Absage an Friedensinitiativen.
+++ 16:05 Selenskyj bietet USA Drohnen-Geschäft an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwägt mit den USA ein Geschäft, bei dem die Regierung in Washington ukrainische Drohnen kauft und die Regierung in Kiew im Gegenzug US-Waffen erwirbt. Dies sagte Selenskyj in einem Interview der Zeitung "New York Post". Ukrainische Drohnen seien in der Lage, Ziele in einer Entfernung von bis zu 1300 Kilometern auf russischem Gebiet zu treffen. "Amerika braucht diese Technologie, und Sie müssen sie in Ihrem Arsenal haben", sagte Selenskyj. Ihm zufolge sind die Drohnen das entscheidende Instrument, das es seinem Land ermöglicht habe, sich mehr als drei Jahre lang gegen die russische Invasion zu wehren.
+++ 15:39 Schmyhal neuer ukrainischer Verteidigungsminister +++
Das ukrainische Parlament ernennt den scheidenden Ministerpräsidenten Denys Schmyhal zum neuen Verteidigungsminister. Dies teilt der Abgeordnete Jaroslaw Schelesnjak mit. Zudem sei Außenminister Andrij Sybiha im Amt bestätigt worden.
+++ 15:04 Schweiz bekommt Patriot-Systeme später - andere Länder werden priorisiert +++
Die Schweiz wird fünf im Jahr 2022 bei den USA bestellte Patriot-Systeme zur bodengestützten Luftverteidigung nur mit Verzögerung erhalten. Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) teilt mit, es sei über die Lieferverzögerung vom US-Verteidigungsministerium informiert worden. Die USA wollen die Ukraine demnach wieder stärker unterstützen und Ländern, die nun Waffensysteme an die Ukraine abgeben, eine rasche Nachbeschaffung ermöglen, diese also priorisieren. Die Auslieferung hatte eigentlich 2027 beginnen und 2028 abgeschlossen werden sollen.
+++ 14:28 Auch Russland meldet eine Tote nach gegenseitigen Drohnenangriffen +++
Russland und die Ukraine haben sich nach Angaben beider Seiten in der Nacht erneut mit Drohnenangriffen überzogen. In Dnipro, der Regionalhauptstadt der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk, sei ein Mensch getötet worden, teilte der Regionalgouverneur Serhij Lysak via Telegram mit. Weitere fünf Menschen wurden demnach in der Stadt Nikopol verletzt. Die russischen Behörden meldeten eine Tote und vier Verletzte in zwei Grenzregionen. Eine Frau sei bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Belgorod getötet worden, erklärte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, iauf X.
+++ 13:53 Ukrainischer Rekrut erschießt zwei Ausbilder +++
Auf einem Übungsplatz im Nordosten der Ukraine hat ein Rekrut zwei Ausbilder erschossen. Der Verdächtige habe aus einer automatischen Waffe mehrere Schüsse in Richtung der Vorgesetzten abgegeben, teilt die Polizei mit. Dem später Festgenommenen droht nun eine lebenslange Gefängnisstrafe. Zum Motiv ist nichts bekannt. Seit dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 gilt in der Ukraine das Kriegsrecht, es wurde eine Mobilmachung angeordnet. Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen nur mit einer Genehmigung das Land verlassen. Immer wieder werden in sozialen Netzwerken Videos von Zwangsrekrutierungen veröffentlicht.
+++ 13:34 Russische Banken brauchen womöglich staatlichen Rettungsschirm +++
Topmanager einiger der größten russischen Banken haben nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg zumindest privat darüber diskutiert, eine staatliche Rettung zu beantragen. Diese könnte demnach nötig werden, falls die faulen Kredite in ihren Büchern noch zunehmen. Bloomberg beruft sich sowohl auf Vertreter als auch Dokumente. Mindestens drei von der Zentralbank als systemrelevant eingestufte Häuser ziehen ihnen zufolge in Betracht, in den nächste zwölf Monaten auf eine Rekapitalisierung angewiesen zu sein. Auf dem Papier ist das russische Bankensystem relativ gesund.
+++ 13:02 Ukraine schickt neue Sondergesandte in die USA +++
Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin, Olha Stefanishyna, ist zur neuen Sondergesandten in den USA ernannt worden, wie Selenskyj mitteilt. In Zukunft soll Stefanishyna Botschafterin in den USA werden.
+++ 12:20 Weitere 1000 Gefallene an Ukraine übergeben +++
Russland hat nach offiziellen Angaben die Leichen von 1000 ukrainischen Soldaten an Kiew übergeben. Damit setze Moskau weiter die Vereinbarungen der Verhandlungen von Istanbul um, teilt der russische Chefunterhändler bei den Gesprächen, Wladimir Medinski, mit. Moskau hat im Gegenzug seiner Darstellung nach 19 russische Kämpfer zurückerhalten. Die ukrainische Seite bestätigt nur den Erhalt von 1000 Soldatenleichen.
+++ 11:47 Reisner: Situation bei Pokrowsk "enorm verschlechtert" +++
Ein Frontabschnitt in der Ukraine findet zu wenig Beachtung, warnt Oberst Reisner vom Bundesheer Österreich. Die Lage um Pokrowsk habe sich ungesehen von der Weltöffentlichkeit dramatisch verschlechtert. Der Militärexperte vergleicht die russischen Kräfte rund um die umkämpfte Stadt mit einer Naturgewalt:
+++ 11:15 Medwedew droht mit Präventivschlag gegen den Westen +++
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew fordert eine umfassende Antwort auf den nach seinen Worten vom Westen geführten Krieg gegen sein Land und schließt auch präventive Schläge nicht aus. Man müsse entsprechend handeln und mit voller Härte antworten, zitiert die amtliche Nachrichtenagentur Tass den Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates. "Wenn nötig, müssen wir auch Präventivschläge durchführen", sagte er demnach. Zugleich wies er Äußerungen westlicher Politiker zurück, wonach Russland Europa angreifen könnte.
+++ 11:05 Ukraine hat neue Ministerpräsidentin +++
Die Ukraine bekommt mit Julija Swyrydenko eine neue Ministerpräsidentin. Das Parlament in Kiew wählte sie mit 262 Stimmen ins Amt, wie der oppositionelle Abgeordnete Oleksij Hontscharenko auf Telegram mitteilt.
+++ 10:49 Nato bereitet Patriot-Verlegung vor - "so schnell wie möglich" +++
Die Nato bereitet die rasche Verlegung weiterer Patriot-Flugabwehrsysteme in die Ukraine vor. "Die Anweisung lautet, so schnell wie möglich zu handeln", sagt der ranghöchste Nato-Militär, Alexus Grynkewich, auf einer Konferenz in Wiesbaden. Die Vorbereitungen liefen in enger Zusammenarbeit mit Deutschland. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums hatte gestern gesagt: "Da kann ich nicht bestätigen, dass aktuell schon etwas auf dem Weg ist." Bei einem Gespräch der Ukraine-Unterstützer-Staaten am Montag sollen seinen Angaben nach Lösungen gesucht werden, um die Lieferung möglichst schnell umzusetzen. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump gesagt, erste Lieferungen der Patriots seien bereits aus Deutschland unterwegs.
+++ 10:09 Russischer Ölpreis verfehlt Russlands Haushaltsziel +++
Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters hat der durchschnittliche Preis für russisches Öl in den ersten beiden Juli-Wochen mit rund 4700 Rubel pro Barrel gut elf Prozent unter dem Haushaltsziel gelegen. Hauptgrund ist demnach der gestiegene Rubel. Russland hatte das erwartete Haushaltsdefizit bereits erhöht, nachdem die Prognose für die Energieeinnahmen wegen länger niedriger Ölpreise gesenkt wreden musste.
+++ 09:30 Ukraine beklagt Todesopfer in Dnipro +++
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Großstadt Dnipro sind laut Behörden mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden. Es seien mehrere Brände ausgebrochen, teilt der Militärgouverneur des südostukrainischen Gebiets, Serhij Lyssak, mit. Er berichtet zudem von weiteren fünf Verletzten in der Stadt Nikopol bei einem Drohnenangriff. Von den insgesamt zehn Verletzten in dem Gebiet werden demnach acht im Krankenhaus behandelt.
+++ 08:49 Russland meldet mehr gegnerische Drohnen als die Ukraine +++
Russland hat nach eigenen Angaben 126 ukrainische Drohnen abgefangen. Die meisten seien in Regionen im Südwesten in der Nähe zur Ukraine abgefangen und zerstört worden, erklärt das russische Verteidigungsministerium bei Telegram. Die Ukraine hatte angekündigt, ihre Angriffe auf Russland zu verstärken. Hintergrund sind die zunehmenden russischen Angriffe auf die Ukraine in den vergangenen Wochen, bei denen Dutzende Zivilisten getötet wurden.
+++ 08:15 Ukraine zählt Dutzende russische Drohnen in der Nacht +++
Im Vergleich zu den zurzeit noch massiveren russischen Angriffen als zuvor - mit teils vielen Hundert Drohnen - lässt sich die vergangenen Nacht als etwas ruhiger einstufen. Die Ukraine meldet 64 Shahed-Drohnen sowie weitere andere Drohnen-Typen. 23 Drohnen hätten 5 Orte getroffen, 36 seien zerstört worden, berichtet Ukrainska Pravda unter Berufung auf die Luftwaffe.
+++ 07:35 Putin-Anhänger in Ukraine zu Gefängnisstrafe verurteilt +++
Ein prorussischer Bewohner der urkainischen Stadt Tscherkassy ist zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, weil er Daten über die ukrainische Luftabwehr verraten haben soll. Das berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst. Der Verurteilte machte die Daten demnach öffentlich zugänglich.
+++ 06:54 Europäer offenbar von Trumps Waffen-Deal überrascht +++
US-Präsident Donald Trump will europäische Verbündete dazu bewegen, Waffensysteme an Kiew abzugeben und im Gegenzug neue US-Waffen zu kaufen. In Europa wird der Plan mit einer Mischung aus Erleichterung und Verwirrung aufgenommen. Führende Politiker in Kiew und anderen Hauptstädten begrüßten den deutlichen Tonwechsel Trumps. Gleichzeitig wurden viele Verbündete von der Ankündigung überrascht. "Mein klares Gefühl ist, dass niemand vorab über die genauen Details informiert wurde", sagt ein europäischer Botschafter.
+++ 06:20 Flugverspätungen in St. Petersburg nach Drohnen-Angriff +++
Am Flughafen Pulkowo in St. Petersburg ist der Betrieb um 5 Uhr Ortszeit vorübergehend eingestellt worden, wie der Kyiv Independent unter Berufung auf die örtlichen Behörden berichtet. Mindestens zehn Flüge sind demnach dadurch verspätet. Der Grund dürfte ein Drohnen-Angriff sein. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldet, östlich von St. Petersburg seien Drohnen abgeschossen worden.
+++ 06:06 Russland meldet Verletzte im Westen des Landes +++
Das russische Militär hat in der Nacht Behördenangaben zufolge mehrere ukrainische Drohnen im Westen abgeschossen. In der westrussischen Stadt Woronesch seien drei Minderjährige beim Einschlag von Trümmerteilen zuvor abgeschossener Drohnen in ein mehrstöckiges Haus verletzt worden, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den Gouverneur Alexander Gussew. Die Luftverteidigung habe mindestens fünf unbemannte Flugobjekte in und um Woronesch entdeckt und zerstört, schreibt er auf Telegram. Mehrere Apartments seien beschädigt worden.
+++ 05:43 Bürgermeister: Ukrainische Drohnen über Moskau abgeschossen +++
Russland hat nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin einen Angriff mit drei ukrainischen Drohnen auf die Hauptstadt abgewehrt. Zu Opfern oder Schäden äußert er sich zunächst nicht. Spezialisten untersuchten die Trümmerteile an den Absturzorten, teilt Sobjanin mit.
+++ 04:27 Luxemburg überweist zehn Millionen Euro an ukrainischen Energie-Fonds +++
Luxemburg hat seinen Beitrag zum Energieunterstützungsfonds der Ukraine um zehn Millionen Euro erhöht. Das berichtet Ukrinform mit Verweis auf das ukrainische Energieministerium. "Die luxemburgische Regierung hat ihren Beitrag zum Energieunterstützungsfonds der Ukraine offiziell auf 12 Millionen Euro erhöht. Weitere 10 Millionen Euro sind bereits eingegangen und auf dem Sonderkonto des Fonds vollständig verfügbar", heißt es in dem Bericht. Insgesamt hat der Fonds bereits über 1,16 Milliarden Euro von mehr als 33 Gebern mobilisiert.
+++ 03:13 Ukraine will Anteil heimischer Waffen auf 50 Prozent erhöhen +++
Die Ukraine will den Anteil heimischer Waffen in der Armee binnen sechs Monaten auf 50 Prozent steigern. "Unser Ziel ist es, den Anteil ukrainischer Waffen innerhalb der ersten sechs Monate der neuen Regierung auf 50 Prozent zu bringen, indem wir unsere heimische Produktion ausbauen", sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Ich bin zuversichtlich, dass dies erreichbar ist, wenn auch nicht einfach." Derzeit machen ukrainische Waffen seinen Angaben zufolge etwa 40 Prozent der an der Front und bei Einsätzen verwendeten Waffen aus. Dies sei bereits deutlich mehr als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Unabhängigkeit des Landes.
+++ 01:46 Verteidigung im Fokus: Starmer lobt deutsch-britischen Freundschaftsvertrag +++
Der deutsch-britische Freundschaftsvertrag soll die Beziehungen der beiden Länder nach Angaben Londons auf eine neue Stufe heben. Der Vertrag, "der erste seiner Art, wird Großbritannien und Deutschland näher aneinander bringen als je zuvor", erklärt der britische Premierminister Keir Starmer. Das Abkommen soll während des Antrittsbesuchs von Bundeskanzler Friedrich Merz am Donnerstag in London unterzeichnet werden. Es sieht eine engere Zusammenarbeit unter anderem in den Bereichen Verteidigung, Migration und Handel vor. Besonders das Thema Verteidigung stehe für beide Länder im Vordergrund, erklärt die britische Regierung.
+++ 00:59 Defizit in Russlands Staatshaushalt verschärft sich +++
Der Vorsitzende des Ausschusses für Haushalt und Finanzmärkte des russischen Föderationsrates schlägt wegen der Staatsfinanzen Alarm. Anatoli Artamonow warnt laut der "Moscow Times", dass sich die Finanzlage Russlands verschärfe und sofortige Maßnahmen zu ihrer Stabilisierung erforderlich seien. "Wir müssen alle verfügbaren Ressourcen nutzen, um die Einnahmebasis zu erhöhen", sagt er demnach. Nach Angaben des Finanzministeriums sanken die russischen Einnahmen aus dem Öl- und Gassektor im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent. Artamonow kritisiert das Zögern der russischen Regierung, die Privatisierung voranzutreiben. Der Verkauf von Staatseigentum, argumentiert er, könne helfen, Haushaltslücken zu schließen.
+++ 23:27 Gouverneur: Toter nach ukrainischem Drohnenangriff auf Belgorod +++
In der westrussischen Grenzregion Belgorod ist infolge eines ukrainischen Drohnenangriffs mindestens ein Zivilist getötet worden. Weitere fünf Menschen wurden verletzt, teilt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bei Telegram mit. Diese seien mit Splitterverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Sechs Häuser seien beschädigt worden. Zuvor hatte Gladkow ein Video einer russischen Abfangdrohne bei der Abwehr einer ukrainischen Drohne veröffentlicht. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge sind 40 ukrainische Drohnen über den Gebieten Belgorod, Brjansk und Lipezk abgefangen worden.
+++ 22:15 Selenskyj stellt seiner Partei die künftige neue Regierung vor +++
Während einer Sitzung der regierenden Fraktion "Diener des Volkes" hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Abgeordneten die Mitglieder des neuen Ministerkabinetts vorgestellt. Demnach übernimmt den Posten des ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten in der neuen Regierung Mykhailo Fedorov, stellvertretender Ministerpräsident für Innovation und Minister für digitale Transformation. Der entlassene Regierungschef Denys Schmyhal soll Verteidigungsminister werden. Die Ministerien für Wirtschaft, Ökologie und Landwirtschaft werden zu einem einzigen Amt zusammengelegt, das von Oleksii Sobolev geleitet wird, dem derzeitigen ersten Stellvertreter Swyrydenkos im Wirtschaftsministerium. Taras Katschka, ein weiterer Stellvertreter Swyrydenkos, wird Olha Stefanischyna als stellvertretende Premierministerin für die europäische und euroatlantische Integration ablösen. Das Ministerium für Sozialpolitik soll in Ministerium für Sozialpolitik, Familie und Einheit umbenannt werden. Geleitet wird es von Denys Uliutin, dem derzeitigen ersten stellvertretenden Finanzminister. Das Energieministerium wird von der derzeitigen Umweltministerin Switlana Hrynchuk geleitet, die Herman Haluschtschenko ablöst, der Justizminister werden soll.
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Quelle: ntv.de, chl/mau/dpa/rts/AFP