Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:16 Russland meldet Abschuss von Rakete über Krim +++

Russland hat eigenen Angaben zufolge einen Luftangriff auf die Halbinsel Krim abgewehrt. "Unser Militär wehrt einen Raketenangriff ab. Ersten Erkenntnissen zufolge hat die Luftverteidigung eine Rakete in der Nähe des Flugplatzes Belbek abgeschossen", teilt der von Moskau eingesetzte Gouverneur des Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, auf Telegram mit. Raswoschajew hat zuvor gegen 21.00 Uhr (Ortszeit, 20.00 Uhr MESZ) über Telegram erklärt, die Behörden hätten für die Region den Luftalarm ausgerufen. Rund eine Stunde später erklärte er ihn wieder für beendet. Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden auch in der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine mehr als sieben ukrainische Drohnen durch die russische Luftabwehr zerstört.

+++ 21:40 USA vergibt Milliardenkredit für Polens Militär-Modernisierung +++
Zur Modernisierung des polnischen Militärs haben die USA mit Warschau eine Vereinbarung über einen Milliardenkredit getroffen. Das US-Außenministerium gab bekannt, Polen solle ein Direktdarlehen in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar (1,89 Milliarden Euro) erhalten. Solche Direktdarlehen seien ein Instrument, das einigen der wichtigsten Sicherheitspartner der USA vorbehalten bleibe. "Polen ist ein treuer Verbündeter der Vereinigten Staaten, und Polens Sicherheit ist für die kollektive Verteidigung der Ostflanke der NATO von entscheidender Bedeutung", heißt es zur Begründung. Die US-Regierung stelle für die Kosten des Darlehens bis zu 60 Millionen Dollar zur Verfügung. Dies werde dazu beitragen werden, die Modernisierung der polnischen Verteidigung zu beschleunigen, indem Beschaffungen von Rüstungsgütern aus den USA unterstützt würden.

+++ 21:04 Luftalarm in Sewastopol +++
In Sewastopol auf der Krim herrscht Luftalarm. Das teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, auf Telegram mit. "Warnung an alle! Luftangriff", schreibt er auf seinem offiziellen Kanal. Auch der Verkehr auf der Krim-Brücke ist eingestellt worden. Laut Raswoschajew wehrt das russische Militär einen Raketenangriff ab.

+++ 20:30 Firma trainiert Kiewer Zivilisten im Häuserkampf +++
Auch wenn Kiew inzwischen weit von der Front entfernt ist, bereitet sich die Stadt weiter auf eine mögliche Invasion der Russen vor. Eine Sicherheitsfirma bietet ein Grundlagentraining für Zivilisten an. Dabei geht es neben dem Kampf mit der Waffe auch um Hilfsleistungen oder das Steuern von Drohnen.

+++ 19:50 Bericht: Russische Soldaten bei Drohnen-Inspektion in die Luft gesprengt +++
Russische Soldaten sind einem Bericht zufolge getötet worden, als sie eine ukrainische Kamikaze-Drohne inspizieren wollten. Dies berichtet "Kyiv Post" unter Berufung auf eine Quelle aus dem ukrainischen Militärgeheimdienst. Demnach fing das russische Luftregiment die Drohne über der russischen Stadt Kursk unweit der ukrainischen Grenze zunächst ab. Als sich die Führer des Regiments und Mitglieder des FSB versammelten, um die Drohne zu untersuchen und Fotos zu machen, explodierte sie, wie es in dem Bericht heißt. Der Quelle zufolge wurden mehrere Personen getötet, darunter auch der Kommandeur des 14. Fliegerregiments, einer seiner Stellvertreter sowie mehrere Offiziere.

+++ 19:20 Mychajlo aus Cherson berichtet, warum die Russen ihn verschonten +++
Nachdem die ukrainische Armee einige Abschnitte im Süden des Landes befreien konnte, kehren ihre Einwohner nach und nach in ihre Heimatdörfer zurück. In den meisten Orten finden sie kaum mehr als die Trümmer ihrer einstigen Häuser. So geht es auch Mychajlo aus Cherson. Als die russischen Soldaten seine Heimat besetzten, beschuldigten sie ihn, Informationen an die ukrainischen Einheiten weiterzugeben. Nun erklärt der Ukrainer, warum dieser Vorwurf nicht zu seinem Todesurteil wurde.

+++ 19:01 Ukraine: Kindergarten in Donezk bei russischem Angriff getroffen +++
Ukrainischen Angaben zufolge ist bei einem russischen Angriff ein Kindergarten in der Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk getroffen worden. Die berichtet dem "Kyiv Independent" zufolge die Regionalverwaltung. Demnach fand der Angriff russischer Artillerie am Nachmittag statt. Auch ein Industriegebäude und mehrere Privathäuser seien getroffen worden. Informationen über mögliche Opfer gibt es bisher nicht. Das in der Nähe von Bachmut gelegene Tschassiw Jar sei nun "einer der gefährlichsten Orte im Gebiet Donezk", erklärte die lokale Verwaltung dem Bericht zufolge. Die Zivilbevölkerung wurde aufgerufen, die Stadt zu verlassen.

+++ 18:31 Pistorius: Deutschland bereit für führende militärische Rolle im Baltikum +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat den baltischen Staaten vor dem Hintergrund von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine die Solidarität und den Beistand Deutschlands versichert. "Wir stehen an eurer Seite. Deutschland ist bereit, eine führende militärische Rolle in den baltischen Staaten zu übernehmen", sagte der SPD-Politiker in der lettischen Hauptstadt Riga bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Andris Spruds. "Eure Sicherheit ist unsere Sicherheit." Spruds betonte, dass die Bedrohung durch Russland langfristig sei und sein Land sie "sehr ernst" nehme. "Wir schätzen den deutschen Beitrag zur regionalen Sicherheit sehr", sagte er. Der lettische Minister verwies dabei auf die Führungsrolle der Bundeswehr beim NATO-Gefechtsverband im benachbarten Litauen, der sich positiv auch auf die Sicherheit der beiden anderen baltischen Staaten auswirke.

+++ 18:00 Kiew meldet Zerstörung russischer Munitionsdepots +++
In der russisch besetzten Region Luhansk im Osten der Ukraine ist nach ukrainischen Angaben ein russisches Munitionslager auf einem Fabrikgelände detoniert. In der Stadt Sorokyne habe es eine heftige Explosion gegeben, teilte der ukrainische Militärgouverneur der Region Luhansk, Artem Lyssohor, auf Telegram mit. Die zu Sowjetzeiten als Krasnodon bezeichnete Stadt liegt mehr als 100 Kilometer hinter der Front, jedoch nur etwa 10 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt. Auf mehreren online veröffentlichten Videos waren Rauchschwaden über der Stadt zu sehen. Zu hören waren zudem die bei explodierender Munition typischen feuerwerksähnlichen Detonationen nach dem ersten Knall. Von russischer Seite gibt es bisher keine Stellungnahme dazu, was getroffen wurde. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

+++ 17:30 Russland meldet Einnahme von Orichowo-Wasiliwka +++
Eigenen Angaben zufolge haben russische Streitkräfte das ukrainische Dorf Orichowo-Wasiliwka nördlich von Bachmut eingenommen. "An der Nordflanke in Richtung Artemiwsk haben russische Soldaten die AFU-Kämpfer in der Siedlung Orichowo-Wasiliwka vertrieben", zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass Wladimir Rogow, den Vorsitzenden einer pro-russischen Separatistenbewegung. Rogow zufolge überraschte der Angriff die ukrainischen Soldaten. "Sie haben den Angriff nicht erwartet und waren gezwungen zu fliehen", sagte er dem Bericht zufolge. Die Einnahme verbessere die die taktische Lage der russischen Streitkräfte in diesem Frontabschnitt erheblich, heißt es weiter.

+++ 17:05 Ex-Häftlingssoldaten verüben Morde in Russland +++
Für den Kampf in der Ukraine hat Russland Zehntausende Strafgefangene rekrutiert. Im Gegenzug kehrten sie nach dem Militärdienst straffrei in ihre Heimat zurück. Ein brutaler Mord in dem russischen Dorf Derevyannoe zeigt, dass dieser Deal in vielen Fällen zulasten der Sicherheit der eigenen Bevölkerung ging.

+++ 16:30 Trümmer von S-300-Rakete in Transnistrien entdeckt +++
In der abtrünnigen moldawischen Region Transnistrien sind Raketentrümmer entdeckt worden. Dies berichtet das russische Exilmedium Meduza. Demnach wurden Raketenteile einer S-300-Rakete auf einem Feld in dem Dorf Chitcani unweit der De-Facto-Hauptstadt Tiraspol gefunden. Laut Oleg Beljakow, dem Co-Vorsitzenden der Gemeinsamen Transnistrischen Kontrollmission, sei gegen 1 Uhr in der Nacht eine Explosion zu hören gewesen. Die teilweise drei Meter langen Raketentrümmer wurden anschließend im Gemüsegarten eines Privathauses gefunden. Der Sprengkopf war nicht explodiert. Verletzte oder Sachschäden gab es ersten Erkenntnissen zufolge nicht. Noch ist nicht klar, wer die Rakete abfeuerte, da das Langstrecken-Boden-Luft-Raketensystem S-300 sowohl von Russland als auch von der Ukraine eingesetzt wird. Allerdings liegt Chitcani an der Grenze zur Ukraine - die nächstgelegene Stadt ist Odessa, die ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht mit russischen Raketen beschossen wurde.

+++ 16:05 Ukraine: Zwei tote Senioren nach Luftangriff auf Beryslaw +++
Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Stadt Beryslaw sind zwei Senioren getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden. Ein 73-jähriger Mann und eine 70-jährige Frau starben durch den Einschlag einer vom Flugzeug abgeworfenen Bombe in einem Gebäude der kommunalen Wohnungsverwaltung, wie die lokalen Behörden auf Telegram mitteilen. Eine weitere Fliegerbombe zerstörte demnach ein Wohnhaus. Beryslaw liegt am nordwestlichen Ufer des Dnipro-Flusses, der in der umkämpften südukrainischen Region Cherson weitgehend die Front zwischen russischer und ukrainischer Armee bildet. Erst am Vortag hatten Flugzeuge Beryslaw bombardiert.

+++ 15:40 Orban droht Kiew wegen ungarischer Minderheit +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat im Parlament in Budapest scharfe Töne gegenüber der Ukraine angeschlagen. Ungarn werde die Ukraine so lange nicht in internationalen Fragen unterstützen, bis die Regierung in Kiew ethnischen Ungarn in der Ukraine frühere Rechte zurückgebe, sagt Orban. Das Thema hat bereits in der Vergangenheit zu Kritik Ungarns an der Ukraine geführt. Die Regierung in Budapest wirft der Ukraine vor, die Rechte von rund 150.000 ethnischen Ungarn mit Blick auf ihre Muttersprache zu beschneiden. Die Ukraine hatte 2017 ein Gesetz verabschiedet, das den Gebrauch der Sprachen von Minderheiten in Schulen einschränkt.

+++ 15:15 UN: Russische Soldaten folterten Ukrainer zu Tode +++
Den Vereinten Nationen zufolge gibt es Beweise dafür, dass die russische Armee ukrainische Zivilisten zu Tode gefoltert hat. "Es gibt fortlaufend Beweise dafür, dass russische Streitkräfte in der Ukraine Kriegsverbrechen begehen", berichtete die Untersuchungskommission der UN in Genf. Die Erkenntnisse deuteten auf eine weit verbreitete und systematische Anwendung von Folter durch die russischen Streitkräfte gegen Personen hin, denen vorgeworfen werde, Informanten der ukrainischen Streitkräfte zu sein. "In einigen Fällen war die Folter so brutal, dass das Opfer starb", teilte die Kommission mit. Sie werde nun versuchen zu klären, ob die Fälle von Folter und die Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellten, heißt es.

+++ 14:50 Thiele: Jetzt könnte Ukraine "richtiger Durchbruch" gelingen +++
Der Oberst a.D. Ralph Thiele hält einen Durchbruch der Ukraine für möglich. Der aktuelle Erfolg der Ukraine betreffe die dritte Verteidigungslinie, sagt er im Gespräch mit ntv. "Das ist sicherlich bemerkenswert." Zwar seien in diesem Bereich noch viele andere Linien platziert. Trotzdem verspreche das einzelne Durchbrechen mit schwerem Gerät, "dass jetzt ein richtiger Durchbruch gelingen könnte".

+++ 14:25 Russlands Atomkonzern spricht mit IAEA über Saporischschja +++
Russlands staatlicher Atomkonzern Rosatom berät mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) über die Sicherheit des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja. Rosatom-Chef Alexej Lichatschew kommt in Wien mit IAEA-Chef Rafael Grossi zusammen, wie Rosatom mitteilt. Russland und die Ukraine haben sich wiederholt gegenseitig vorgeworfen, die Sicherheit von Europas größtem AKW im Krieg absichtlich zu gefährden. Die Anlage ist unter Kontrolle Russlands.

+++ 14:01 Russland schreibt IStGH-Präsidenten zur Fahndung aus +++
Russland setzt den Präsidenten des Internationalen Strafgerichtshofs, Piotr Hofmanski, auf seine Fahndungsliste. Damit reagiert das Land darauf, dass der IStGH einen Haftbefehl gegen Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und der illegalen Deportation von Kindern aus der Ukraine ausgestellt hat. "Hofmanski Piotr Jozef, Pole. Gesucht nach einem Artikel des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation", heißt es in einer Meldung in der Datenbank des russischen Innenministeriums. Nähe Angaben zu den gegen Hofmanski erhobenen Vorwürfen macht das Ministerium nicht. Russland hat bereits Haftbefehle gegen den IStGH-Ankläger Karim Khan und mehrere Richter ausgestellt.

+++ 13:32 Erste Abrams schon in Ukraine angekommen +++
Die ersten Abrams-Panzer aus amerikanischer Produktion sind am vergangenen Samstag an die Ukraine geliefert worden. Das meldet die "New York Times" unter Berufung auf zwei Quellen im US-Verteidigungsministerium. Die Panzer sind damit deutlich früher als ursprünglich angenommen in der Ukraine und könnten noch vor Beginn der Schlammperiode eingesetzt werden. Weitere M1-Abrams-Panzer würden in den kommenden Monaten geliefert, heißt es in dem Artikel weiter. Insgesamt haben die USA der Ukraine 31 Abrams zugesagt.

Der ukrainische Präsident Selenskyj bestätigt die Lieferung: Auf Telegram und Twitter schreibt er, es gebe gute Nachrichten von Verteidigungsminister Rustem Umerow: "Abrams ist bereits in der Ukraine und bereitet sich darauf vor, unsere Brigaden zu verstärken. Ich bin unseren Verbündeten für die Erfüllung der Vereinbarungen dankbar! Wir sind auf der Suche nach neuen Verträgen und erweitern die geografische Verteilung der Lieferungen."

+++ 13:19 Ukraine: Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte getötet +++
Nachdem es bereits Gerüchte über den Tod des Kommandeurs der russischen Schwarzmeerflotte gab, teilt die ukrainische Armee nun mit, sie habe Admiral Wiktor Sokolow bei einem Angriff getötet. Demnach kam er am 22. September bei einem ukrainischen Luftangriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sewastopol ums Leben. Insgesamt starben den Angaben zufolge 34 russische Offiziere. "Weitere 105 Insassen wurden verwundet. Das Gebäude des Hauptquartiers kann nicht wiederhergestellt werden", schreiben die Spezialeinsatzkräfte der ukrainischen Armee auf Telegram, so die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Moskau sprach nach der Attacke von lediglich einem Vermissten.

+++ 12:56 Zweite Leiche in Odessa gefunden +++
Mittlerweile ist auch die Leiche des zweiten in Odessa vermissten Menschen geborgen. Beide Personen lagen unter Trümmern eines Getreidelagers, das bei russischen Angriffen einstürzte. Seit dem Scheitern des Getreideabkommens Juli nimmt Russland verstärkt die landwirtschaftliche Infrastruktur, Häfen und Getreidevorräte der Ukraine unter Beschuss.

+++ 12:49 Ein Toter in Odessa unter Trümmern gefunden +++
Bei den russischen Angriffen auf Odessa ist ein Mensch ums Leben gekommen. Das teilt Regionalgouverneur Oleg Kiper mit. "Eine russische Rakete traf das Lagerhaus, in dem Getreide gelagert wurde. Zwei Personen, die in den Räumlichkeiten arbeiteten, hatten seit der Nacht keinen Kontakt mehr. Um 12.15 Uhr wurde die Leiche einer der Vermissten unter den Trümmern gefunden", schreibt Kiper auf Telegram. Nach der zweiten Person werde noch gesucht.

+++ 12:03 "Girkin soll im Gefängnis zusammengeschlagen worden sein" +++
Nach dem Putschversuch der Wagner-Söldner geht der Kreml mit aller Härte gegen jegliche Kritik am Regime vor. Auch die Nationalisten geraten zunehmend in den Fokus der staatlichen Repression, sagt Russland-Korrespondent Rainer Munz. Dazu passt eine noch unbestätigte Information über den inhaftierten Girkin.

+++ 11:34 Zwei Menschen in Odessa unter Trümmern +++
Nach dem nächtlichen Angriff der russischen Armee auf Odessa liegen zwei Menschen unter den Trümmern, berichten ukrainische Medien. Militärsprecherin Natalja Gumenjuk schreibt auf Telegram, die russischen Raketen vom Typ Onyx hätten Getreidespeicher zerstört. In den Vororten von Odessa seien infolge herabfallender Trümmerteile Lagerhäuser und ein Privathaus beschädigt worden und hätten Feuer gefangen. Russland versuche offenbar, "die Stärke der Luftabwehr zu testen", so Gumenjuk.

+++ 11:24 Lettische Armee verliert Kontakt zu Drohne an Grenze zu Russland +++
In Lettland hat das Verteidigungsministerium in Riga eine Untersuchung eingeleitet, um die Gründe für den Kontaktverlust mit einer Drohne an der lettisch-russischen Grenze zu ermitteln. Damit sollen die bisher unbekannte technische Ursache für den Abbruch der Kommunikation mit dem unbemannten Flugobjekt ermittelt werden, sagt Verteidigungsminister Andris Spruds im lettischen Fernsehen. Die Drohne war nach Angaben der Armee des baltischen EU- und NATO-Landes am Wochenende bei einer Militärübung verloren gegangen. Es besteht eine "hohe Wahrscheinlichkeit", dass sie auf russischem Territorium gelandet ist, teilten die lettischen Streitkräfte mit. Die Drohne sei nicht militärisch bewaffnet, sondern zur Überwachung eingesetzt gewesen.

Lettland habe nach dem Verlust der Kommunikation mit der Drohne im Einklang mit internationalen Normen gehandelt und Russland über den Vorfall informiert, so Spruds. Die internationale Praxis würde eine Rückgabe der Drohne vorsehen.

+++ 10:32 Explosion in Sewastopol +++
Ukrainische Medien melden eine laute Explosion aus der Stadt Sewastopol auf der Krim. Sewastopol ist Sitz der russischen Schwarzmeerflotte. In der Nähe des Hauptquartiers sei Rauch zu sehen, heißt es. Der russische Besatzungsgouverneur schreibt auf Telegram, es handele sich um "die geplante Demontage eines Teils der Notfallstrukturen im Hauptquartier der Schwarzmeerflotte der Russischen Föderation", die durch "eine kontrollierte Detonation" herbeigeführt worden sei.

+++ 10:21 Ukraine meldet Abschuss von Boot mit fünf Russen an Bord +++
Im Süden der Ukraine hat die ukrainische Nationalgarde ein russisches Motorboot zerstört. Das meldet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den ukrainischen Innenminister Ihor Klymenko. "Der Feind hat mindestens für Besatzer verloren", schreibt Klymenko auf Telegram. Wo genau der Vorfall sich ereignete, geht aus der Meldung nicht hervor. Ein Film, den der Minister postete, zeigt ein Boot auf einem Fluss, das bei einem Angriff zerstört und dabei von einer Drohne gefilmt wird.

+++ 09:59 Was Selenskyj aus Nordamerika mitbringt +++
Selenskyj wirbt in Nordamerika für Unterstützung für sein Land im Kampf gegen die russischen Aggressoren. Am Ende der Reise kann der ukrainische Präsident eine eindrucksvolle Bilanz vorweisen. ntv-Reporterin Alexandra Callenius fasst die wichtigsten Zusagen zusammen.

+++ 09:32 Ukraine zerschlägt Spionagering in Charkiw +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat ein russisches Geheimdienstnetzwerk ausgeschaltet und drei Personen festgenommen. Das meldet die ukrainische Nachrichtenseite RBC. Das Netzwerk habe Informationen über die Position von Armee-Standorten, Konvois und Ausrüstung gesammelt. "Zu den besonderen Aufgaben der feindlichen Agenten gehörte das Sammeln kompromittierender Informationen über Soldaten der Streitkräfte der Ukraine, die sich in den Frontgebieten der Region befinden", zitiert RBC aus einem Bericht des SBU.

Aufgebaut worden sei das Netzwerk von einem ehemaligen Bewohner der Stadt Charkiw, der nach Beginn des russischen Überfalls nach Russland geflohen sei. Dort sei er vom russischen Geheimdienst GRU rekrutiert worden. Er selbst habe vier Bekannte aus Charkiw angeworben, darunter einen Taxifahrer und dem Mitarbeiter eines örtlichen Gasversorgungsunternehmens. Diese hätten in der Region Informationen gesammelt.

+++ 09:01 Ukraine schießt Drohne in Krywyj Rih ab +++
Die Ukraine schießt über der Stadt Krywyj Rih in der Region Dnipropetrowsk eine russische Drohne ab. Durch die herabfallenden Wrackteile sei ein Industriebetrieb in Brand gesetzt worden, meldet die Nachrichtenseite Ukrainska Pravda. Zudem sei bei Artilleriebeschuss im Bezirk Nikopol eine landwirtschaftliche Anlage und eine Stromleitung beschädigt worden.

+++ 08:28 Putin hat angeblich Stopp der ukrainischen Offensive bis Anfang Oktober befohlen +++
Das Institute for the Study of War erwähnt in seinem jüngsten Bericht auch, dass Putin seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu befohlen habe, die ukrainische Offensive bis Anfang Oktober zu stoppen. Das ISW verweist auf einen Telegram-Kanal, der sich "Kremlin Secrets" nennt. "Wenn die Behauptung des Insiders wahr ist, könnte sie darauf hindeuten, dass das russische Militärkommando möglicherweise unerbittliche Gegenangriffe anordnet, in der Hoffnung, die ukrainische Gegenoffensive zum Höhepunkt zu bringen, selbst wenn dies hohe Kosten für die militärischen Fähigkeiten Russlands mit sich bringt", so das ISW.

+++ 07:58 Moskau schränkt Flughafenbetrieb ein - Drohnen als Grund vermutet +++
Die Moskauer Flughäfen haben am Sonntagabend Starts und Landungen ausgesetzt - vermutlich, weil sie mit ukrainischen Drohnenangriffen rechneten. Das berichtet der Sender Radio Free Europe/Radio Liberty. Offiziell wurde kein Grund für die Maßnahme genannt.

+++ 07:33 ISW sieht "extrem dynamische Situation" an der Front +++
Nach Einschätzung des Institute for the Study of War (ISW) hat sich bei der ukrainischen Gegenoffensive um Orichiw im westlichen Oblast Saporischschja eine "extrem dynamische Situation" entwickelt. Dem jüngsten ISW-Bericht zufolge haben ukrainische Streitkräfte dort einen Angriff durchgeführt, der die russischen Linien durchdrungen hat. Berichten zufolge befanden sich die russischen Streitkräfte in der Gegend um Novoprokopivka südlich von Orichiw in der Defensive. Das ISW berichtet, dass separate russische Einheiten an der West- und Ostflanke des Vorsprungs Gegenangriffe führten, um den wachsenden Druck zu verringern.

Das ISW betont zugleich, diese "jüngsten positiven Indikatoren" sollten nicht als Garantie dafür angesehen werden, dass die Ukraine vor einem größeren operativen Erfolg stehe. "Beobachter sollten Geduld mit der Kampfführung der Ukraine haben und damit rechnen, dass die Gegenoffensive bis zum Winter 2023 und bis ins Frühjahr 2024 andauern wird. Die Ukraine muss nicht plötzlich und dramatisch tief [in russisch besetztes Gebiet] eindringen, um Erfolg zu haben."

+++ 07:02 Anwälte werfen Russland vor, Hunger als Waffe einzusetzen +++
Menschenrechtsanwälte, die mit der ukrainischen Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten, bereiten ein Dossier über russische Kriegsverbrechen vor, das dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) vorgelegt werden soll. Darin wird Russland vorgeworfen, während des 18 Monate andauernden Konflikts Hunger als Waffe eingesetzt zu haben. Das berichtet der britische "Guardian". Der IStGH hat bereits einen Haftbefehl gegen Russlands Machthaber Putin wegen des Verdachts der organisierten Verschleppung von Kindern aus der Ukraine ausgestellt.

Zu den dokumentierten Vorfällen gehörte der Tod von 20 Zivilisten in Tschernihiw am frühen Morgen des 16. März 2022, als russische Splitterbomben vor einem Supermarkt in der Stadt explodierten, wo Ukrainer Schlange standen. Im Fokus der Ermittler steht auch die Belagerung von Mariupol. Die Nahrungsmittelversorgung der Stadt wurde gekürzt und humanitäre Hilfskorridore blockiert oder bombardiert, was die Flucht für hungernde Zivilisten schwierig bis unmöglich machte. Außerdem geht es um die Zerstörung von Nahrungsmittel- und Wasservorräten sowie Energiequellen in der gesamten Ukraine. Solche Angriffe, argumentiert Rechtsanwalt Yousuf Khan, seien kein Versehen, sondern absichtlich verübte Verbrechen.

+++ 06:32 Besatzer bereiten Mobilisierung von Ukrainern gegen die Ukraine vor +++
Die russischen Besatzer planen Einberufungen im besetzten Süden der Ukraine. Das berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine. Demnach bauen von Russland eingesetzte Besatzungsbeamte ein System zur militärischen Registrierung von Wehrpflichtigen unter den Bewohnern der besetzten Gebiete auf. In Cherson und Saporischschja seien zu diesem Zweck "Föderationskommissariate" eingerichtet worden. Bereits jetzt würden die Bewohner in den russisch besetzten Teilen dieser Regionen regelmäßig Vorladungen erhalten, in denen sie aufgefordert würden, sich zur "militärischen Registrierung" bei den örtlichen Kommissariaten zu melden.

+++ 06:15 Erhebliche Schäden im Hafen von Odessa +++
Details zum nächtlichen Angriff Russlands: Eine Armeesprecherin sagt, die ukrainischen Verteidigungskräfte hätten 19 Drohnen und 13 Marschflugkörper vom Typ Caliber abgeschossen, davon 11 in der Region Odessa. Im Hafen habe es erheblichen Schaden gegeben, "im Gebäude des Bahnhofshotels, das seit mehreren Jahren nicht mehr in Betrieb war, brach ein Feuer aus. Feuerwehrleute löschten es umgehend", sagt der Leiter der Bezirksverwaltung von Odessa, Oleg Kiper. Auch Getreidespeicher seien zerstört worden. In Odessa wurde zudem eine Zivilistin verletzt.

+++ 05:14 Ukrainischer Sonderermittler fordert Hilfe bei Strafverfolgung +++
Der ukrainische Sonderermittler für die Dokumentation von Kriegsverbrechen, Gjundus Mamedow, fordert internationale Unterstützung bei der Strafverfolgung. Die Justiz anderer Staaten könne ermitteln, wenn sich Ansatzpunkte ergeben, sagt Mamedow. Dies könne der Fall sein, wenn sich Opfer des russischen Angriffskriegs in Ländern wie Deutschland befinden. "Wir haben seit September vergangenen Jahres etwa 500 Fälle von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht dokumentiert. An der Ermittlung der Beteiligten müssen andere Institutionen mitwirken", so Mamedow. Beispielhaft sei, dass die deutsche Justiz Gerichtsverfahren wegen Straftaten durchgeführt habe, die im Syrien-Krieg verübt wurden.

+++ 04:08 Merz will schnelle Entscheidung über Taurus +++
Unionsfraktionschef Friedrich Merz fordert die Bundesregierung zu einer raschen Entscheidung über die Lieferung deutscher Marschflugkörper auf. "Die Amerikaner haben nun entschieden, Marschflugkörper zu liefern, ich bin gespannt, wie die Bundesregierung sich dazu stellt", sagt Merz der "Augsburger Allgemeinen". Der Westen müsse die Ukraine militärisch so unterstützen, dass sie den Krieg gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin gewinnen könne. "Wenn der Westen seine Unterstützung einstellt, ist die Ukraine verloren, und wenn das Land verloren ist, ist unsere Freiheit ernsthaft gefährdet", so der CDU-Chef.

+++ 03:18 Russland nimmt Odessa unter Beschuss +++
Russland greift die südukrainische Hafenstadt Odessa mit Drohnen und Raketen an. An der Küste soll Medienberichten zufolge ein großes Gebäude getroffen und in Brand geraten sein. Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor bei Telegram vor Angriffen mit Shahed-Drohnen, Kalibr-Raketen und Oniks-Marschflugkörpern gewarnt. Der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, rief die Einwohner der Hafenstadt und der Region dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen und die Schutzräume nicht vorzeitig zu verlassen.

+++ 02:23 Raketenangriff auf Krementschuk: Zahl der Verletzten weiter nach oben korrigiert +++
Nach dem russischen Luftangriff in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk ist die Zahl der Verletzten offiziellen Angaben zufolge auf mehr als 50 gestiegen. Unter den Verletzten seien auch sechs Kinder sowie eine schwangere Frau, teilt der Militärgouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, auf Telegram mit. Neunzehn Menschen seien im Krankenhaus. Bei dem Angriff am Freitag war mindestens ein Mensch getötet worden. Lunin zufolge hatten die Russen mehrere Raketen auf das südöstlich von Kiew gelegene Krementschuk abgefeuert. Eines der Geschosse habe von der Luftverteidigung abgewehrt werden können, ein anderes habe ein ziviles Gebäude getroffen.

+++ 00:46 Drohnenangriffe bei Moskau - Flugverkehr eingeschränkt +++
Die russische Luftabwehr bekämpft einen Drohnenangriff auf die russische Region Tula. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA. Tula grenzt im Norden an die Region Moskau. Schäden oder Verletzte soll es laut RIA nach bisherigen Informationen nicht geben. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass wurde der Flugverkehr an den zwei großen Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domedowo eingeschränkt und Flüge umgeleitet.

+++ 22:52 Russland meldet weiteren Drohnenangriff auf Kursk +++
Die Drohnenangriffe auf Kursk gehen offenbar weiter. Das russische Verteidigungsministerium meldet, die Luftabwehr habe um 20:30 Uhr Ortszeit eine ukrainische Drohne abgeschossen, ein auf Telegram-Kanälen veröffentlichtes Video zeigte Rauchwolken nahe dem Flughafen östlich der Stadt. Kiew äußert sich bislang nicht dazu. Drohnen hatten bereits früher am Tag Ziele in der rund 110 Kilometer hinter der Grenze liegenden Stadt attackiert. Eine soll das Gebäude des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB getroffen haben, eine zweite eine Ölraffinerie. Im Herbst hatte Russland mit dem Aufbau von Verteidigungsstellungen in der Grenzregion begonnen. Diese sind laut ukrainischen Angaben inzwischen verwaist.

+++ 22:18 "Produktive Woche": Selenskyj zieht Fazit seiner US- und Kanada-Reise +++
Präsident Selenskyj hat nach seiner Reise in die USA und nach Kanada ein zufriedenes Fazit gezogen. Mit den beiden westlichen Partnerstaaten seien Absprachen über Militär- und Finanzhilfe sowie eine gemeinsame Waffenproduktion getroffen worden, sagte er in seiner abendlichen Ansprache auf seinem Telegram-Kanal. "Es war eine produktive Woche." Mit der US-Regierung wurde demnach eine Entscheidung über ein militärisches Hilfspaket getroffen. Es umfasse unter anderem Munition für Artillerie - darunter auch Himars-Mehrfachraketenwerfer - und Luftverteidigung, sowie weitere Luftabwehrsysteme, taktische Fahrzeuge und andere Arten von Waffen. Die lange von Kiew geforderten US-amerikanische ATACMS-Raketen erwähnte Selenskyj in seiner Ansprache nicht.

+++ 21:35 Ukrainische Streitkräfte rücken bei Melitopol vor +++
Die ukrainische Armee setzt ihre Gegenoffensive bei Melitopol fort. Das berichtet die Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. "Die Verteidigungsstreitkräfte setzen ihre Offensive im Sektor Melitopol fort. Unsere Verteidiger haben erfolgreich feindliche Angriffe in der Nähe von Robotyne in der Oblast Saporischschja abgewehrt", heißt es in einem Bericht vom Generalstab.

+++ 20:15 US-Beamter: Wagner-Truppen nicht aus Afrika abgezogen +++
Die USA haben nach Angaben eines hochrangigen US-Verteidigungsbeamten keinen Abzug der Wagner-Truppen aus Afrika "in nennenswerter Zahl" festgestellt. Das berichtete der US-Sender CNN. Die Zahl der Wagner-Truppen in Afrika, die sich vor allem in der Zentralafrikanischen Republik, Mali und Libyen befinden, bleibe "ziemlich stabil", sagte der Beamte dem Sender. Es gebe auch Hinweise darauf, dass die Wagner-Kräfte den Putschversuch im Juli in Niger "auszunutzen versuchen", um dort Fuß zu fassen, so der Beamte weiter, ohne näher darauf einzugehen.


Mehr über die Ereignisse vom Vortag lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, hvo/ino/dpa/rts/AFP

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