Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 13:11 Selenskyj bestätigt Ratifizierung von Jahrhundertabkommen mit Großbritannien +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein Gesetz unterzeichnet, welches das Abkommen über eine hundertjährige Partnerschaft zwischen der Ukraine und Großbritannien ratifiziert. Das berichtet Ukrainska Prawda unter Berufung auf ein entsprechendes Dokument auf der Seite des Parlaments. Das Abkommen legt einen neuen langfristigen Rahmen für die bilaterale Zusammenarbeit fest, der die Bereiche Sicherheit, Verteidigung, Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie und kulturelle Beziehungen umfasst.

+++ 12:32 Ukraine greift Raffinerie 1300 Kilometer hinter der Grenze an +++
Kiew ist bei einem Drohnenangriff auf Ziele in Russland offenbar erneut Schlag tief in Putins Reich gelungen. In der Stadt Salawat sei ein zu Gazprom gehörender Chemiebetrieb von zwei Drohnen getroffen worden, bestätigt das Oberhaupt der Region Baschkortostan, Radi Chabirow, den Angriff. "Derzeit löschen wir das Feuer, alle Einsatzkräfte sind vor Ort"" Tote und Verletzte habe es nicht gegeben, schreibt er auf Telegram. Das Ausmaß der Schäden müsse noch geprüft werden. Die Stadt liegt rund 1300 Kilometer hinter der Grenze.

+++ 12:13 Schaden an Haus in Polen: Wahrscheinlich war es eine Rakete +++
Ein in Polen nach dem Eindringen russischer Drohnen beschädigtes Haus ist nach Regierungsangaben höchstwahrscheinlich von der Rakete eines westlichen Kampfjets getroffen worden. "Alles deutet darauf hin, dass das eine Rakete war, die von unserem Flugzeug bei der Verteidigung Polens abgefeuert wurde", sagt der Koordinator der polnischen Geheimdienste, Tomasz Siemoniak, in Warschau. Man müsse aber die Ergebnisse der laufenden Ermittlungen abwarten, um sicherzugehen.

+++ 11:54 Ein Toter und mehrere Verletzte bei Drohnenangriff +++
Ein Rettungshelfer des staatlichen Rettungsdienstes der Ukraine ist bei einem Drohnenangriff auf die Stadt Nishyn getötet worden. Zwei weitere Personen wurden bei der Attacke auf die Stadt in der Region Tschernihiw verletzt, teilt die örtliche Militäradministration mit.

+++ 11:20 Ukraine zielt mit Drohnenangriff auf Lukoil-Werk in Wolgograd +++
Die Ukraine hat in der vergangenen Nacht offenbar ein Werk des Ölkonzerns Lukoil in der Stadt Wolgograd angegriffen. Bewohner vor Ort berichten nach Angaben der Ukrainska Prawda von mehr als einem Dutzend Explosionen. Ob das Werk auch wirklich getroffen wurde, geht aus dem Bericht nicht hervor. Der russische Gouverneur der Region spricht lediglich von einigen durch Drohnenteile beschädigten Häusern. Das russische Verteidigungsministerium meldet für die vergangene Nacht den Abschuss von insgesamt 43 Drohnen, die aus der Ukraine stammen.

+++ 10:45 Ukraine: Russland greift Bahninfrastruktur in Poltawa an +++
Russische Angriffe in der zentralukrainischen Region Poltawa haben örtlichen Angaben zufolge Stromausfälle und Störungen im Bahnverkehr verursacht. Zudem seien fünf Menschen verletzt worden, vier davon bei einem Drohnenangriff auf eine Tankstelle, teilen die Rettungsdienste vor Ort mit. Auch die Bahninfrastruktur wurde getroffen, wie Regionalgouverneur Wolodymyr Kohut auf dem Kurznachrichtendienst Telegram schreibt. Nach Angaben der staatlichen Eisenbahn kommt es zu Störungen und Zugverspätungen von bis zu drei Stunden.

+++ 10:16 Ukraine meldet 184 Gefechte mit russischen Angreifern +++
Am vergangenen Tag haben in der Ukraine insgesamt 184 Gefechte entlang der Front stattgefunden. Das meldet der ukrainische Generalstab in seiner Tagesübersicht. Die größte Anzahl russischer Vorstöße gab es demnach in der Region Pokrowsk. Russland hatte am Mittwochabend behauptet, dort weiter vorzurücken (siehe Eintrag 21:25).

+++ 09:43 Russland attackiert die Ukraine mit 75 Drohnen +++
Die russischen Truppen haben in der vergangenen Nacht 75 Drohnen bei Luftangriffen gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt. 48 der Drohnen seien "neutralisiert" worden, so die ukrainische Luftwaffe. Es habe insgesamt 26 Einschläge an sechs verschiedenen Orten gegeben.

+++ 09:11 Ukraine meldet über 30 ausgeschaltete russische Artilleriesysteme +++
Die Ukraine hat neue Zahlen der russischen Verluste des vergangenen Tages veröffentlicht. Demnach wurden allein 33 Artilleriesysteme der Putin-Truppen zerstört, so der ukrainische Generalstab. Darüber hinaus wurden 930 Soldaten getötet oder verletzt. Die ukrainischen Verteidiger haben den Angaben zufolge auch zwei Panzer sowie einen Mehrfachraketenwerfer ausgeschaltet.

+++ 08:30 Nemesis-Regiment meldet hochpreisige Erfolge gegen russische Flugabwehr +++
Die Drohnenoperateure des ukrainischen Nemesis-Regiments melden Erfolge bei Einsätzen gegen russische Flugabwehrsysteme. Man habe alleine drei russische Systeme im Wert von 80 bis 90 Millionen Euro ausgeschaltet, so das 412. Regiment auf Facebook. Darunter seien zwei Tor-M2-Systeme, eine Abschussvorrichtung für eine Buk-M3 sowie eine Radareinheit eines Buk-M2-Systems.

+++ 07:58 Ukraine geht mit neuer Minen-Drohne in die Serienproduktion +++
Das ukrainische Rüstungsunternehmen Ukrainian Armor hat offiziell den Start der Serienproduktion seines unbemannten Flugsystems UB60D bekannt gegeben. Im Kern ist die UB60D nach Unternehmensangaben eine Präzisions-FPV-Drohne, die eine 60-mm-Splittermine mit ihrem Leitsystem in einem einzigen Design vereint. Dadurch entfällt die Notwendigkeit einer zusätzlichen Vormontage oder Modifikation vor Ort. Für die Truppen an der Front wird so der Zeitaufwand in der Einsatzvorbereitung minimiert.

+++ 07:32 Putins Truppen greifen Tankstelle in der Region Poltawa an +++
Die russischen Truppen haben eine Tankstelle in der Region Poltawa mit einer Drohne angegriffen. Dabei wurden mindestens vier Personen verletzt, so die örtliche Militärverwaltung. Neben einem Mitarbeiter der Tankstelle wurden auch drei Autofahrer verletzt, die ihr Fahrzeug betanken wollten.

+++ 06:59 Polnische Militärdelegation will Drohnen-Erkenntnisse in der Ukraine gewinnen +++
In der Ukraine wird für diese Woche noch eine polnische Militärdelegation erwartet, die sich über die Erfahrungen bei der Verteidigung gegen russische Luftangriffe informieren will. Es werde sich um einen "hochrangigen" Besuch handeln, erklärt der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums. Details könne er aus Sicherheitsgründen noch nicht nennen. Im Fokus steht bei der Reise aber die Verteidigung gegen Drohnenangriffe und welche Erkenntnisse die Ukraine hierzu weitergeben kann.

+++ 06:30 Russischer Drohnenangriff setzt Lagerhäuser in Kiew in Brand +++
Bei einem nächtlichen russischen Drohnenangriff sind mehrere Lagerhäuser in der ukrainischen Hauptstadt in Brand gesetzt worden. "Infolge eines feindlichen Angriffs im Bezirk Boryspil gerieten Lagerhäuser in Brand. Die Rettungsdienste sind vor Ort. Alle erforderlichen Maßnahmen werden ergriffen", erklärt die Kiewer Militärverwaltung auf Telegram. Tote oder Verletzte soll es infolge des Angriffs nicht geben.

+++ 05:52 Russische Behörde: Ukrainische Drohne tötet Autofahrer in Belgorod +++
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Belgorod ist nach Angaben der Behörden ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt worden. Dies teilt der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. Die Drohne habe einen Mann in seinem Auto in der Stadt Schebekino getötet. Der Bruder des Mannes sei schwer verletzt und in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden.

+++ 04:45 Studie: Russland profitiert viel mehr von Nordkorea als umgekehrt +++
Laut einer Studie hat die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea die zunehmend ungleichen Machtverhältnisse zwischen den zwei Staaten offengelegt. "Während Nordkorea Russland mit großen Mengen an Waffen, Munition und Personal versorgt hat, war die Gegenleistung Moskaus vergleichsweise begrenzt und hatte keine sichtbaren Auswirkungen auf die nordkoreanische Wirtschaft", heißt es in der Publikation "Ungleiche Partnerschaft" der Friedrich-Naumann-Stiftung. Nordkorea habe seit 2023 Waffen im Wert von schätzungsweise mindestens 5,6 Milliarden US-Dollar sowie rund 15.000 Soldaten zur russischen Unterstützung im Ukraine-Krieg entsandt. Als Gegenleistung habe Pjöngjang 450 Millionen bis maximal 1,2 Milliarden US-Dollar erhalten, vor allem in Form von Lebensmitteln sowie militärischen Luftabwehrsystemen.

+++ 03:10 Selenskyj: Ein Jahr Krieg kostet 120 Milliarden US-Dollar +++
Die Ukraine muss im Jahr 2026 rund 120 Milliarden US-Dollar für den Krieg einplanen. Das erklärt Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Pressekonferenz mit EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola. "Der Preis dieses Krieges ist derzeit eine große Herausforderung für uns. Ein Jahr kostet 120 Milliarden Dollar. 60 Milliarden kommen aus dem ukrainischen Haushalt. Die anderen 60 muss ich für das nächste Jahr aufbringen", sagt Selenskyj. Er betont, dass die Beendigung des Krieges weiterhin oberste Priorität für die Ukraine habe: "Plan A ist in jedem Fall, den Krieg zu beenden. Plan B : 120 Milliarden. Das ist eine große Herausforderung."

+++ 01:44 Vier Verletzte bei Drohnenangriff auf Tankstelle +++
Bei einem russischen Drohnenangriff im zentralukrainischen Poltawa ist eine Tankstelle in Brand geraten. Drei Kraftfahrer und eine Mitarbeiterin sind verletzt. Der Brand ist inzwischen gelöscht.

+++ 00:13 Selenskyj: Russland mangelt es an Kraft für Großoffensive +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj geht davon aus, dass Russland in seinem Angriffskrieg erst einmal keine Großoffensive mehr starten kann. "Ich glaube, dass es ihnen derzeit an der Kraft für großangelegte Offensiven mangelt", schreibt Selenskyj auf X. Russland habe so viele Soldaten verloren, dass es keine starken zusätzlichen Aktionen durchführen könne. In diesem Jahr habe Russland Offensivoperationen entlang vier Hauptachsen vorbereitet: Sumy, Nowopawliwka, Pokrowsk und Saporischschja, so Selenskyj. "Die Operation in Sumy ist bereits gescheitert – Russland hat schwere Verluste erlitten, insbesondere an Menschenleben, und hat Truppen an andere Fronten verlegt." Die ukrainischen Streitkräfte hätten ihnen dort noch größere Verluste zugefügt.

+++ 23:00 Neuer deutscher Botschafter Thoms in Kiew eingetroffen +++
Deutschlands neuer Botschafter in der Ukraine, Heiko Thoms, hat sein Amt offiziell angetreten. Der 57-jährige Diplomat wurde vom stellvertretenden ukrainischen Außenminister Jewhen Perebyinis empfangen und übergab sein Beglaubigungsschreiben, wie das ukrainische Außenministerium am Abend mitteilte. Perebyinis unterstrich Deutschlands führende Rolle in Europa sowie bei der militärischen Unterstützung für die Ukraine. Der frühere Finanzstaatssekretär Thoms verfügt über langjährige Erfahrungen bei der Europäischen Union, der Nato und den Vereinten Nationen. Er folgt auf Martin Jäger, der neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) wurde.

+++ 22:07 Russland wirft Dänemark Kriegsvorbereitung vor +++
Dänemark will angesichts der Bedrohung durch Russland erstmals Langstrecken-Präzisionswaffen kaufen (siehe Liveticker-Eintrag von 16:40 Uhr). Der russische Botschafter in Dänemark, Wladimir Barbin, schreibt in einer auf Telegram veröffentlichten Erklärung angesichts der Pläne von "schierem Wahnsinn". Weiter schreibt er: "Niemand, nirgendwo, zu keiner Zeit hat jemals daran gedacht, eine Atommacht öffentlich zu bedrohen. Diese Äußerungen werden zweifellos berücksichtigt werden." Russland müsse fortan "davon ausgehen, dass Dänemark nicht nur die Möglichkeit einer direkten militärischen Konfrontation mit Russland in Betracht zieht, sondern sich auch auf ein solches Szenario vorbereitet". Regierungschefin Frederiksen wertet die Aussagen Barbins wiederum als Drohung an ihr Land. "Russland versucht, Europa und die Nato einzuschüchtern, damit sie unsere Bevölkerung und unsere Grenzen nicht verteidigen", sagt Frederiksen in einem Interview mit dem dänischen Sender DR und fügt an: "Natürlich lassen wir uns davon nicht einschüchtern."

+++ 21:25 Kampf um Pokrowsk: Beide Kriegsparteien melden eigene Erfolge +++
Die Streitkräfte Russlands und der Ukraine stellen die aktuellen Kampfhandlungen um Pokrowsk widersprüchlich dar. Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow spricht von Geländegewinnen rund um die seit Monaten umkämpfte Stadt im Osten der Ukraine. Ukrainische Militärquellen melden hingegen die Einkesselung größerer russischer Einheiten, deren Kapitulation demnach bald erwartet wird. Eine unabhängige Verifizierung der Lage ist nicht möglich. Gerassimow erklärt, die russischen Truppen rückten "praktisch in allen Richtungen" vor, während die Ukraine versuche, den Vormarsch "erfolglos und ohne Rücksicht auf Verluste" zu stoppen. Kiew meldete 117 Gefechte entlang der Frontlinie, ohne dass sich die Frontpositionen wesentlich verändert hätten.

+++ 20:44 Brandanschlag auch in Leipzig: Litauen deckt Netzwerk russischer Paket-Bomber auf +++
In Litauen haben die Justizbehörden ein Netzwerk von Personen aufgedeckt, die Brandanschläge in verschiedenen europäischen Ländern geplant und organisiert haben sollen. Laut Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius wurden die Pakete mit selbstgebauten Sprengsätzen im Auftrag des russischen Geheimdienstes verschickt - versteckt in Massagekissen und Kosmetiktuben. Ein Paket fing im DHL-Logistikzentrum Leipzig Feuer, ein weiteres detonierte in einem DPD-Lkw in Polen, ein drittes in einem DHL-Lager in Birmingham. Ein viertes Paket löste aufgrund eines technischen Defekts nicht aus. Wie viele Personen festgenommen wurden, ist nicht bekannt. Insgesamt werden 15 Personen der Organisation und Durchführung der Anschläge verdächtigt. Gegen drei Verdächtige wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen. Die Ermittler stellten bei mehr als 30 Durchsuchungen in Litauen, Polen, Lettland und Estland weitere Brandsätze sicher. Die Behörden gehen davon aus, dass die Sprengladungen für weitere Anschläge geplant waren.

+++ 20:13 Nawrocki bringt Stationierung von Atomwaffen in Polen ins Gespräch +++
Polens Präsident Karol Nawrocki erklärt, dass er sein Land gerne in die nukleare Teilhabe einbezogen sähe - und setzt dabei auf Frankreich. In einem Interview mit dem französischen Nachrichtensender LCI sagte er auf die Frage, ob er darauf setze, dass französische Atomwaffen in Polen stationiert werden könnten: "Als Präsident der Republik Polen finde ich, dass Polen an der nuklearen Teilhabe teilnehmen sollte. Das Land sollte über eigene nukleare, energiepolitische, zivile und militärische Kapazitäten verfügen. Die Partnerschaft zwischen Polen und Frankreich basiert genau darauf." Er sei bereit, alles zu tun, um seinem Land Sicherheitsgarantien zu sichern.

+++ 19:40 Selenskyj hofft auf Treffen mit Trump nächste Woche +++
Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj reist nächste Woche nach New York zur 80. UN-Generalversammlung. Kiew setzt dabei vor allem auf ein hochrangiges Treffen mit US-Präsident Donald Trump. US-Außenminister Marco Rubio erklärt, das Treffen sei möglich: "Wir würden die Chance begrüßen, ein Treffen zwischen unseren Präsidenten in New York zu arrangieren." Selenskyj will auf der UN-Woche außerdem internationale Unterstützung für die Ukraine sichern und die Folgen der russischen Invasion thematisieren, darunter die Deportation ukrainischer Kinder. Das letzte persönliche Treffen mit Trump fand im August im Weißen Haus statt, kurz nach Trumps Gespräch mit Russlands Präsident Wladimir Putin.

Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, lme/ino/dpa/rts/AFP

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