Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 05:04 Insider: Russland verkauft sanktioniertes LNG mit hohen Rabatten an China +++
Der russische Gaskonzern Novatek verkauft Insidern zufolge Flüssigerdgas (LNG) aus seinem sanktionierten Projekt Arctic LNG 2 zu stark reduzierten Preisen an chinesische Abnehmer. Die Abschläge betragen demnach 30 bis 40 Prozent. Mit den Verkäufen umgeht Russland die westlichen Sanktionen, die den Geldfluss aus Energiegeschäften für den Kreml unterbinden sollen. Seit August soll es insgesamt 14 Lieferungen gegeben haben. Mit einem Preis von 28 bis 32 Millionen Dollar werden die Ladungen angeblich deutlich unter ihrem Marktwert von über 44 Millionen Dollar verkauft.
+++ 03:48 Oberstes Gericht in Italien entscheidet über Auslieferung von Nord-Stream-Verdächtigem +++
Im Fall der Nord-Stream-Sabotage findet in Italien heute eine weitere Anhörung des mutmaßlichen Drahtziehers vor dem Obersten Gerichtshof in Rom statt. Nachdem ein Berufungsgericht in Bologna Ende Oktober entschieden hatte, dass der verdächtige ukrainische Staatsbürger Serhii K. nach Deutschland ausgeliefert werden kann, wird der Fall nun vor dem Obersten Gerichtshof in Rom erneut verhandelt. Bei einer Auslieferung drohen K. bis zu 15 Jahre Haft.
+++ 02:42 Viele Verletzte bei Drohnenangriff auf Charkiw +++
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind Berichten zufolge mehr als 20 Menschen verletzt worden. Die Attacke habe die Stadt in der Nacht getroffen, mehrere Gebäude beschädigt und Brände ausgelöst, teilen Bürgermeister Ihor Terechow und die regionale Militärverwaltung mit. Ein neunstöckiges Wohnhaus sei nach einem Treffer evakuiert worden. Charkiw liegt nur etwa 35 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und wird besonders oft beschossen.
+++ 01:36 Russische Besatzer rufen regionalen Notstand aus +++
Im russisch besetzten Teil des Gebietes Donezk wird wegen Strom- und Fernwärmeausfällen der regionale Notstand ausgerufen. Der von Moskau eingesetzte Chef der Donezker Besatzungsverwaltung, Denis Puschilin, hat ein entsprechendes Dekret veröffentlicht. In der Nacht zum Dienstag hatten ukrainische Drohnen die Wärmekraftwerke bei Starobeschewe und Suhres attackiert. Gut 65 Prozent der Verbraucher im russisch besetzten Teil der Region Donezk sollen ohne Strom sein. Mit der Maßnahme sollen die erforderlichen Reparaturen erleichtert werden.
+++ 00:21 Merz spricht mit Schwedens Regierungschef Kristersson über Ukraine +++
Bundeskanzler Friedrich Merz empfängt heute den schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson im Kanzleramt in Berlin. Dem Empfang mit militärischen Ehren schließt sich ein Gespräch an, in dem es unter anderem um die Lage in der Ukraine und um die Zusammenarbeit in der Nato gehen soll. Schweden hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine seine traditionelle Neutralität aufgegeben und war 2024 der Nato beigetreten. Kristerssons konservative Regierung unterstützt die Ukraine finanziell und mit Rüstungsgütern. Schweden zählt zu einer Gruppe nordischer und baltischer Länder, die vergangene Woche angekündigt hatten, 500 Millionen Dollar (430 Millionen Euro) für den Kauf von US-Waffen für die Ukraine beizusteuern.
+++ 23:07 Merz sieht Russland hinter Bahn-Sabotage in Polen +++
Nach zwei mutmaßlichen Sabotageakten an einer polnischen Bahnstrecke in Richtung Ukraine hat Bundeskanzler Friedrich Merz die Vermutungen der polnischen Regierung mit Blick auf eine Verantwortung Russlands bekräftigt. "Es gibt ja einige Hinweise darauf, in wessen Interesse ein solcher Anschlag liegen könnte, und da hat die polnische Regierung mit ihren Vermutungen vermutlich recht", sagt Merz am Abend in Berlin. Die Vorfälle stünden im Zusammenhang mit "einer ganzen Reihe von Sabotageakten, die wir auch in Deutschland gesehen haben", sagt der CDU-Politiker.
+++ 22:24 Selenskyj will diplomatischen Prozess für Kriegsende reaktivieren +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will den diplomatischen Prozess zur Beendigung des Krieges mit Russland "reaktivieren". Es sei wichtig, hierfür Unterstützung zu haben, sagt er auf einer Pressekonferenz in Madrid an der Seite des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez. Er habe vor, mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan darüber zu beraten, wie es einen gerechten Frieden geben könne, sagt Selenskyj später. Aus dem türkischen Außenministerium verlautet, dass Selenskyj am Mittwoch in Ankara erwartet wird. Berichte, wonach an den Beratungen auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff teilnehmen soll (siehe Eintrag um 10:41 Uhr), werden im Außenministerium in Ankara zurückgewiesen. Erdogan werde nur mit Selenskyj sprechen.
+++ 21:49 Russischer Verteidigungsminister inspiziert die Front +++
Der russische Verteidigungsminister Andrej Beloussow hat die in der Ostukraine kämpfenden Truppen inspiziert. Das berichtet der Sender Swesda, der vom Verteidigungsministerium betrieben wird. Swesda veröffentlicht zudem ein Video, das Beloussow bei der Verleihung von Auszeichnungen an Soldaten zeigt. Beloussow ist seit Mai im Amt und löste den langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu ab.
+++ 21:12 Russland zwingt 46.000 Ukrainer aus besetzten Gebieten in den Kriegsdienst +++
Russland hat 46.327 Ukrainer aus den besetzten Gebieten zwangsweise mobilisiert. Das berichtet Ukrinform mit Verweis auf Dmytro Usov, den Sekretär des Koordinierungshauptquartiers für die Behandlung von Kriegsgefangenen. "Wir haben festgestellt, dass aus den besetzten Gebieten und aus der annektierten Krim 46.327 unserer Bürger zwangsweise mobilisiert wurden. Diese Menschen kämpfen gegen uns", sagt er. Laut Koordinierungshauptquartier mobilisierten die Russen in der Region Donezk 5368 Ukrainer, in der Region Luhansk 4650, in der Region Saporischschja 560 und in der Region Cherson 478. Auf der Krim wurden 35.272 Menschen mobilisiert, und in Sewastopol weitere 5368. Diese Mobilisierungszahlen beziehen sich laut Ukrinform auf den Zeitraum von Februar 2022 bis Juli 2025. Die Daten wurden demnach vom ukrainischen Militärgeheimdienst beschafft und von russischer Seite bestätigt.
+++ 20:38 Spanien stellt Ukraine 817 Millionen Euro Hilfe in Aussicht +++
Spanien will die Ukraine mit einem neuen Hilfspaket im Wert von 817 Millionen Euro unterstützen. Zudem soll im Rahmen der Nato-Initiative PURL US-Militärausrüstung im Wert von 100 Millionen Euro für das von Russland angegriffene Land erworben werden. Das kündigt Ministerpräsident Pedro Sanchez auf einer Pressekonferenz in Madrid an der Seite des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an. Selenskyj ist derzeit auf einer Europareise, um die Luftverteidigung seines Landes gegen die russische Invasion zu stärken.
+++ 20:08 "Schmutziger Krieg": Ukraine will 43 Milliarden von Russland für Klimaschäden +++
Die Ukraine fordert von Russland 43 Milliarden US-Dollar Schadenersatz für während des Angriffskriegs erlittene Klimaschäden. Damit soll ein umweltfreundlicher Wiederaufbau nach dem Krieg finanziert werden, sagt der stellvertretende Wirtschafts- und Umweltminister Pawlo Kartaschow auf der UN-Klimakonferenz in Brasilien. Als Beispiele nennt er die enormen Mengen an Kerosin, Öl und Diesel, die Jets, Schiffe und Panzer verbrennen, sowie abgebrannte Wälder und zerstörte Gebäude. "In vielerlei Hinsicht führt Russland einen schmutzigen Krieg - und unser Klima ist ebenfalls ein Opfer." Die Forderung basiert auf Berechnungen der Initiative zur Treibhausgasbilanzierung von Kriegen (IGGAW).
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