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Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:12 Berichte: Trump will, dass Europäer kein russisches Öl mehr importieren +++

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US-Präsident Trump hält europäischen Ländern nach übereinstimmenden Medienberichten Ölgeschäfte mit Russland vor. Die Nachrichtenseite Axios und der TV-Sender CNN melden unter Berufung auf das Weiße Haus, Trump habe in einem Telefonat mit den Europäern gefordert, die Ölgeschäfte zu beenden, mit denen Russland seinen Krieg gegen die Ukraine finanziere. Zudem sollten die Länder ebenso Druck auf China machen. Auch die "Bild" berichtet über Vorwürfe Trumps zu europäischen Importen von russischem Öl.

+++ 22:05 Ukraine: Zwei Tote bei russischem Angriff auf Minenräumer +++
Bei einem russischen Raketenangriff im Norden der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben zwei Minenräumer des Dänischen Flüchtlingsrats getötet worden. "Die Russen zielten absichtlich auf Mitarbeiter der humanitären Minenräummission des Dänischen Flüchtlingsrats", erklärt der Gouverneur der nordukrainischen Region Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus. Dabei seien zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden.

+++ 21:29 Veteranen treiben Entwicklung bei Waffen-Start-ups für die Ukraine voran +++
Europäische Veteranen spielen eine immer wichtigere Rolle in der Entwicklung von Verteidigungstechnologie für die Ukraine. Eine Analyse der Nachrichtenagentur Reuters ergab, dass die Expertise von Veteranen in der Start-up-Szene für Verteidigung zunehmend gefordert ist. Sie helfen dabei, neue Technologie schneller durch die Testphase und anschließend an die Front zu bringen. Veteranen führen mittlerweile ein Viertel der mehr als 80 europäischen Verteidigungs-Start-ups an, während kein CEO der führenden zehn Rüstungsunternehmen einen militärischen Hintergrund hat. Eine solch schnelle Entwicklung habe er in seinen 40 Jahren in der Branche noch nie gesehen, sagt Emmanuel Jacob, Präsident der European Organisation of Military Associations and Trade Unions. Die Veteranen bringen dabei ihre Expertise ein, die die Entwicklung neuer Technologien für die Ukraine von mehreren Jahren auf wenige Wochen oder Monate beschleunigt.

+++ 20:56 Nach Pipeline-Angriff: "Druschba"-Pipeline liefert wieder Öl nach Deutschland +++
Ein ukrainischer Angriff auf die Pipeline Druschba in Russland hat nach Angaben von Rosneft Deutschland auch die Öllieferung an die Raffinerie PCK in Brandenburg zeitweise beeinträchtigt. Nach der Reparatur der Schäden an der Leitung werde sich der Zufluss aber Ende dieser Woche normalisieren, sagt Sprecher Burkhard Woelki. Ausgefallene Mengen würden nachgeholt. "Das Öl läuft wieder", sagte Woelki. PCK in Schwedt an der Oder bezieht kein russisches Öl mehr, erhält aber im Transit über die Pipeline Druschba Öl aus Kasachstan. Die Ukraine hatte am 21. August die Pumpstation Unetscha im westrussischen Gebiet Brjansk attackiert.

+++ 20:26 Masala: "Für Russland ist es wichtiger, die USA hinzuhalten" +++
Für Politikwissenschaftler Carlo Masala ist klar: Ob die der Ukraine zugesagten Sicherheitsgarantien so umgesetzt werden können, hängt ganz maßgeblich vom Handeln der USA ab. Der Kreml dürfte sich für das Treffen in Paris allgemein wenig interessieren.

+++ 19:58 Selenskyj wirft Moskau Verzögerungstaktik vor +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland erneut Verzögern eines Treffens zwischen ihm und Kremlchef Wladimir Putin vorgeworfen. "Ich finde, dass Russland alles tut, um ein Treffen hinauszuzögern", sagt er bei einer Pressekonferenz nach Beratungen der Unterstützerstaaten der Ukraine in der sogenannten Koalition der Willigen in Paris. "Wenn du willst, dass kein Treffen stattfindet, dann lädst du mich nach Moskau ein", so Selenskyj. Aber es sei "nicht schlecht", dass Russland über ein mögliches Treffen spreche.

+++ 19:23 Finnland: Trump will gemeinsame Sanktionen von USA und EU gegen Russland +++
US-Präsident Donald Trump schlägt dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb zufolge gemeinsame Sanktionen gegen Russland vor. Dabei stehen auch Sanktionen gegen Öl und Gas zur Debatte, sagt Stubb nach einem Telefonat Trumps mit europäischen Staats- und Regierungschefs. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und enge Berater Trumps sollen dies in den kommenden 24 Stunden erörtern.

+++ 18:55 Selenskyj: EU-Beitritt gehört zu den Sicherheitsgarantien +++
Im Rahmen der Diskussion um Sicherheitsgarantien für die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einen EU-Beitritt seines Landes gedrängt. "Unter den Sicherheitsgarantien, die wir sehen, ist eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union eine zwingende ökonomische, politische und geopolitische Sicherheitsgarantie", sagt Selenskyj. Das sei bei den Gesprächen ein "gesonderter Punkt". Zuvor berieten die Unterstützerstaaten der sogenannten Koalition der Willigen in Paris.

+++ 18:29 Deutschland will offenbar Militärhilfe deutlich aufstocken +++
Deutschland wird seine Militärhilfe für die Ukraine noch einmal deutlich erhöhen: "Wir haben mit Blick auf die Waffensysteme und die Luftverteidigung vor allem nochmal eine deutliche Steigerung in Aussicht gestellt", heißt es aus deutschen Regierungskreisen mit Blick auf die Ukraine-Unterstützerkonferenz in Paris. Die Bundesregierung will zudem die offensiven Fähigkeiten Kiews unterstützen, also etwa beim Bau ukrainischer Langstreckenraketen helfen. Es gehe generell um Hilfe für eine Waffenproduktion in der Ukraine, "Präzisionswaffen wie Marschflugkörper und so weiter", sagte eine mit den Zusagen vertraute Person. Deutschland wolle auch die Ausrüstung für vier mechanisierte ukrainische Infanterie-Brigaden übernehmen. "Das sind fast 500 Fahrzeuge pro Jahr."

+++ 18:02 Weißes Haus: Trump fordert von Europa Stopp russischer Öl-Käufe +++
US-Präsident Donald Trump hat die europäischen Staats- und Regierungschefs einem Vertreter des Weißen Hauses zufolge aufgefordert, kein russisches Öl mehr zu kaufen. Damit finanziere Moskau seinen Krieg gegen die Ukraine, habe Trump bei einer Telefonkonferenz mit europäischen Politikern nach einem Treffen der "Koalition der Willigen" gesagt. Zudem habe er gefordert, wirtschaftlichen Druck auf China auszuüben, da es die russischen Kriegsanstrengungen finanziere.

+++ 17:28 Selenskyj: Rahmen für Sicherheitsgarantien für Ukraine steht +++
Für die Ukraine gibt es nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der "Koalition der Willigen" ein Einvernehmen über den allgemeinen Rahmen von Sicherheitsgarantien. Eine starke ukrainische Armee sei dabei von zentraler Bedeutung, sagt er nach einem Treffen der Gruppe in Paris. Zudem seien sich alle einig, dass Russland jede Friedensinitiative ablehne.

+++ 17:01 Oberst a.D.: "Trump hat eine globale Agenda" +++
Während viele Beobachter die politischen Ausfälle Donald Trumps häufig mit Kopfschütteln verfolgen, erkennt Oberst a. D. Wolfgang Richter eine erkennbare Linie - und die ist an globalen Verhältnissen ausgerichtet. Deshalb steht auch der Ukraine-Krieg auf der Agenda des US-Präsidenten eher hinten an.

+++ 16:34 Macron: 26 Länder sagen Ukraine Sicherungstruppen zu +++
An einer Sicherungstruppe für die Ukraine nach einer Waffenruhe wollen sich angeblich 26 Länder beteiligen, wie der französische Präsident Emmanuel Macron mitteilt. Zudem werde in den nächsten Tagen die US-Unterstützung für Sicherheitsgarantien für die Ukraine endgültig festgelegt, sagt Macron nach dem Treffen der "Koalition der Willigen" in Paris. Die Ukraine werde künftig Sanktionen gegen Russland mit den USA abstimmen. Die deutsche Regierung hatte zuvor erklärt, dass über ein militärisches Engagement noch keine Entscheidung getroffen wurde (siehe Eintrag 16:01).

+++ 16:25 Merz droht mit härteren Sanktionen, falls Moskau weiter "auf Zeit spielt" +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit weiteren Strafmaßnahmen gegen Russland gedroht, sollte es keine Bewegung bei den Verhandlungen um einen Waffenstillstand in der Ukraine geben. "Spiele die russische Seite weiter auf Zeit, werde Europa den Sanktionsdruck erhöhen, um so die Chancen auf eine diplomatische Lösung zu erhöhen", erklärt Regierungssprecher Stefan Kornelius nach Beratungen des Bundeskanzlers mit rund 30 Staats- und Regierungschefs der sogenannten Koalition der Willigen.

+++ 16:01 Nach Gespräch mit Trump: Bundesregierung setzt auf US-Unterstützung der Ukraine +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hofft weiter, dass sich US-Präsident Donald Trump stärker für die Ukraine engagiert. Nach dem Ukraine-Gipfel in Paris habe man mit Trump telefoniert, teilt Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Die europäischen Partner hätten die Hoffnung geäußert, dass sich die USA weiter "substanziell in die gemeinsamen Anstrengungen zur Unterstützung der Ukraine, zur Formulierung von Sicherheitsgarantien und zur Gestaltung eines zielführenden diplomatischen Prozesses einbringen" würden. Merz habe bei dem Treffen betont, dass die Europäer ihre eigene Agenda verfolgen müssten. Dazu gehöre, weiter auf einen Gipfel mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hinzuarbeiten, wofür ein Waffenstillstand nötig sei. Die Europäer seien bereit, nach einer Verhandlungslösung "entscheidend zu starken Sicherheitsgarantien für die Ukraine beizutragen. Deutschland werde sich einbringen". Im Zentrum müsse stehen, die ukrainischen Streitkräfte zu finanzieren, zu bewaffnen und auszubilden. Deutschland sei dort bereits wichtigster Partner Kiews. "Über ein militärisches Engagement werde Deutschland zu gegebener Zeit entscheiden, wenn die Rahmenbedingungen geklärt seien", erklärt der Sprecher. Dies hänge unter anderem von Art und Umfang einer US-Beteiligung ab.

+++ 15:34 Nato-Generalsekretär warnt vor "langfristiger Konfrontation" mit Duo China-Russland +++
Der Westen muss sich nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Mark Rutte auf eine andauernde Bedrohung durch Russland und China einstellen. Beide Staaten würden ihre verteidigungsindustrielle Zusammenarbeit auf ein beispielloses Niveau steigern. "Sie bereiten sich auf eine langfristige Konfrontation vor", mahnt der Niederländer auf einer Sicherheitskonferenz in Prag. Russland und China investierten stark in den Ausbau und die Modernisierung ihrer Armeen, sagt Rutte weiter. Er fordert die Europäer auf, ihre Anstrengungen zur Aufstockung der Rüstungsproduktion noch weiter auszubauen: "Wir brauchen mehr, als wir derzeit haben - sehr viel mehr."

+++ 15:09 Europäer und Selenskyj sprechen mit Trump +++
Mehrere europäische Staats- und Regierungschefs und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben Beratungen mit US-Präsident Donald Trump über mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine aufgenommen. Im Anschluss an Beratungen von mehr als 30 Staats- und Regierungschefs im hybriden Format begann am Nachmittag ein Telefonat mit Trump, wie der Élysée-Palast in Paris mitteilt.

+++ 14:49 Russischer Luftangriff tötet mehrere Zivilisten +++
Bei einem russischen Luftangriff sind im ostukrainischen Gebiet Donezk zwei Zivilisten getötet worden. Drei Bomben seien auf den Ort Illiniwka abgeworfen worden, teilt Gouverneur Wadym Filaschkin bei Telegram mit. Dabei seien fünf nicht bewohnte Gebäude beschädigt worden. Filaschkin zufolge fielen ebenfalls drei Bomben auf ein Krankenhaus in der nahen Industriestadt Kostjantyniwka. Zu Opfern macht er keine Angaben. Am Mittwoch waren dort acht Zivilisten durch Artilleriebeschuss getötet worden. Russische Truppen sind nur noch wenige Kilometer von beiden Orten entfernt.

+++ 14:23 Pistorius: Stärkung der Ukraine "steht ganz oben" +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius will verstärkter Militärhilfe an die Ukraine Vorrang geben. Zugleich machte er in einem Interview mit Sat.1 deutlich, dass er keine Anzeichen für eine Waffenruhe oder einen Friedensschluss sehe, was Voraussetzung für Sicherheitsgarantien sei. Gemeinschaftsprojekte ("Joint Ventures") zwischen der europäischen und der deutschen sowie ukrainischen Rüstungsindustrie hätten "eine ganz relevante, hohe Bedeutung, genauso wie die Ausbildung ukrainischer Truppen". Er sagt: "All das steht ganz oben auf der Agenda und nicht zuletzt die Stärkung der Luftverteidigung."

+++ 13:53 Medwedew droht mit Enteignung von britischem Vermögen +++
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew droht der britischen Regierung wegen deren Unterstützung für die Ukraine mit der Enteignung von britischem Staatsvermögen. London liefere der Ukraine Waffen für mehr als eine Milliarde britische Pfund (1,3 Milliarden Euro), bezahlt mit Erträgen auf eingefrorene Guthaben Russlands, beklagt Medwedew auf seinem russischen Telegram-Kanal. Damit habe Russland ein Recht auf Kompensation, schreibt der jetzige Vizechef des russischen Sicherheitsrates. Weil dies rechtlich kaum durchzusetzen sei, werde Moskau sich durch die Aneignung weiterer Gebiete in der Ukraine schadlos halten. "Oder durch die Enteignung von Werten der britischen Krone", fügt Medwedew hinzu. "Davon gibt es genug an vielen Orten, Russland eingeschlossen." Medwedew galt zu seinen Zeiten im Kreml als liberal. Seit Russland vor dreieinhalb Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, spielt er aber die Rolle eines extremen Falken und Scharfmachers.

+++ 13:19 Zwei Ukrainer finden Drohne - und machen folgenschweren Fehler +++
Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind zwei Männer durch die Explosion einer gefundenen russischen Drohne getötet worden. Behördenangaben zufolge fanden die Zivilisten die ferngesteuerte Drohne und brachten sie in ein Haus in der Siedlung Kosatscha Lopan. Als sie versuchten, den Sprengsatz auseinanderzunehmen, detonierte er. Zwei weitere Männer wurden durch Splitter verletzt und erlitten Verbrennungen. Das Dorf befindet sich nur etwa vier Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

+++ 12:54 Politologin warnt bei Soldatenentsendung vor "deutschem Sonderweg" +++
Angesichts der Diskussion über Sicherheitsgarantien für die Ukraine hat die Politologin Claudia Major vor einem "deutschen Sonderweg" gewarnt. "Wenn Friedrich Merz es ernst meint, mit seiner Führungsrolle in Europa, können wir uns keinen deutschen Sonderweg erlauben", sagt Major, die als Senior Vice President die Abteilung für Sicherheits- und Verteidigungspolitik beim unabhängigen US-Thinktank German Marshall und leitet, dem Stern. "Wir verbringen gerade ganz viel Zeit damit, den deutschen Beitrag zu diskutieren - ob zum Beispiel deutsche Soldaten in Polen stationiert werden sollten oder in der Westukraine", sagt Major. "Ich würde mir wünschen, dass wir mit der gleichen Intensität darüber nachdenken, wie wir diesen Krieg beenden können." Die aktuelle Debatte wirke "wie eine Übersprungshandlung, von denen wir seit 2022 viele gesehen haben", so die Politologin: "Weil wir nicht die Frage beantworten wollen oder können, was wir konkret tun können, damit es überhaupt zu einem Waffenstillstand kommt." Momentan sehe sie keine Zeichen, dass Putin einem solchen Abkommen zustimmen würde - das sei aber die Voraussetzung, überhaupt Bundeswehrsoldaten zur Absicherung eines Friedens zu entsenden.

+++ 12:15 Insider: Selenskyj trifft US-Sondergesandten in Paris +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft sich einem Insider zufolge in Paris zu einem Einzelgespräch mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff. Weitere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.

+++ 11:46 "Koalition der Willigen" nimmt Beratungen über Sicherheitsgarantien auf +++
Gut 30 überwiegend europäische Staats- und Regierungschefs der sogenannten Koalition der Willigen haben am Donnerstag teils in Paris, teils per Videoschalte Beratungen über Sicherheitsgarantien im Falle eines Waffenstillstands in der Ukraine aufgenommen. Die Bundesregierung will dabei konkrete Vorschläge für einen deutschen Beitrag machen, etwa eine Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und ihrer offensiven militärischen Fähigkeiten, wie aus Regierungskreisen in Berlin verlautet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj am Vorabend die dauerhafte Unterstützung seines Landes zugesichert. "Die Vorarbeiten sind abgeschlossen. (...) Wir sind bereit für die Sicherheitsgarantien", sagte Macron. Das Treffen solle in erster Linie eine Botschaft an die USA sein, damit diese mehr Druck ausüben, um Russland zu einem Waffenstillstand zu bewegen, hieß es zuvor im Elysée.

+++ 11:09 Rutte: Warum sollten wir auf Russland hören? +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat sich verständnislos gegenüber Bedenken gezeigt, wie Russland auf westliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine reagieren könnte. "Warum interessiert uns, was Russland über Truppen in der Ukraine denkt?", fragt Rutte auf einer Veranstaltung zu Sicherheitspolitik in Prag. "Das haben sie nicht zu entscheiden." Die sogenannte Koalition der Willigen, zu der etwa 30 überwiegend europäische Staaten zählen, berät heute in Paris über Sicherheitsgarantien im Falle eines Waffenstillstands in der Ukraine. Dazu gehört auch die mögliche Entsendung von Soldaten in die Ukraine. Moskau hat klargestellt, dass es keine westlichen Truppen in der Ukraine akzeptieren wolle.

+++ 10:37 Trotz Gefahr harren weiter Zivilisten im Donbass aus +++
Trotz ständiger russischer Angriffe leben immer noch etwa 216.000 Menschen in dem von der Ukraine verteidigten Teil des Gebietes Donezk in der Industrieregion Donbass. Gleichzeitig würden besonders gefährdete Orte evakuiert, teilt die regionale Militärverwaltung mit. In den vergangenen sieben Tagen seien 1830 Menschen ausgereist, darunter mehr als 300 Kinder. US-Präsident Donald Trump hat in seinen Bemühungen um ein Kriegsende davon gesprochen, dass die Ukraine diesen Rest des Industriegebietes Donbass räumen könnte für Moskauer Zugeständnisse an anderen Stellen der Front. Das Gebiet Donezk ist seit 2014 umkämpft und Kiew lehnt einen solchen erzwungenen Rückzug ab.

+++ 09:56 Russlands Wirtschaft kühlt schneller als erwartet ab +++
In Russland häufen sich Warnungen vor einer Konjunktureintrübung. "Die neuesten Daten deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaft schneller als erwartet abkühlt", räumt Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax ein. Der Chef der größten russischen Bank Sberbank, German Gref, sieht die heimische Wirtschaft in einer Stagnation. Daten der Banken, die schneller verfügbar seien als staatliche Statistiken, zeigten eine starke Verlangsamung. Im Juli und August habe das Wachstum demnach nahe null gelegen. Er hoffe, die Zentralbank werde ein Abgleiten in eine Rezession nicht zulassen, sagte Gref am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok. Die erwarteten Zinssenkungen von derzeit 18 auf 14 Prozent bis zum Jahresende reichten nicht aus, um die Wirtschaft wiederzubeleben. "Es ist wichtig, aus dieser Phase der kontrollierten Abkühlung der Wirtschaft herauszukommen", sagt Gref. "Die Wiederbelebung der Wirtschaft wird viel schwieriger sein als ihre Abkühlung." Bei dem derzeitigen Inflationsniveau liege der Zinssatz, bei dem man auf eine wirtschaftliche Erholung hoffen könne, bei zwölf Prozent oder darunter.

+++ 09:31 Kallas: Starke Ukraine ist wichtigste Sicherheitsgarantie für Europa +++
Ein starkes ukrainisches Militär ist die wichtigste Sicherheitsgarantie für Europa, sagt die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. "Es ist klar, dass Russland keinen wirklichen Wunsch zeigt, diesen Krieg zu beenden", sagt Kallas. "Für Europa kann dies nur eines bedeuten: mehr militärische, diplomatische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine. Im Falle eines Waffenstillstands ist ein starkes ukrainisches Militär die stärkste Sicherheitsgarantie, die es gibt."

+++ 08:48 Trump über Friedensvereinbarung: "Etwas wird passieren" +++
US-Präsident Donald Trump will seine Bemühungen um ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine fortsetzen. "Etwas wird passieren, aber sie sind noch nicht so weit", sagt er dem Sender CBS News. "Aber etwas wird passieren. Wir werden das schaffen." Dem US-Präsidialamt zufolge will Trump noch am Donnerstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefonieren. Zuvor hatte das viel beachtete Treffen Trumps mit Russlands Staatschef Wladimir Putin in Alaska keinen Durchbruch gebracht. Eine direkte Begegnung zwischen Selenskyj und Putin gilt als unsicher. Putin hat sich zwar dazu bereiterklärt, sollte Selenskyj nach Moskau kommen. Die ukrainische Regierung lehnt die russische Hauptstadt als Ort für einen Gipfel jedoch ab.

+++ 08:20 Fast 200 Gefechte an einem Tag - die meisten in Schlüsselregion +++
Gestern sind die russischen und die ukrainischen Truppen laut einem Bericht des ukrainischen Generalstabs an der Frontlinie 180 Mal aufeinandergetroffen. 55 der Gefechte ereigneten sich an der Frontlinie bei Pokrowsk. Unter anderem bei den Dörfern Udatschne, Schachowe und Zapovidne wurde gekämpft. Selenskyj hatte die Lage bei Pokrowsk jüngst als "problematisch" bezeichnet, nachdem Moskau dort rund 100.000 Soldaten zusammengezogen hatte.

+++ 07:38 Ukraine beziffert russische Verluste +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben seit Kriegsbeginn 1.085.410 Soldaten verloren, teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mit. Das umfasst tote und kampfunfähige Soldaten. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vortag um 840 Soldaten erhöht. Außerdem hat Russland laut dem Bericht 11.157 Panzer, 23.241 gepanzerte Fahrzeuge und 1215 Luftabwehrsysteme verloren.

+++ 07:01 Kreml nennt Pläne für Friedenstruppen "inakzeptabel" +++
Russland hat Pläne für die mögliche Entsendung ausländischer Truppen in die Ukraine als "inakzeptabel" zurückgewiesen. Man habe nicht vor, über einen solchen Schritt in irgendeinem Format zu diskutieren, sagt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, vor Journalisten. Sie reagiert damit auf Äußerungen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Diese hatte gesagt, die EU arbeite an Plänen für eine multilaterale Friedenstruppe für die Ukraine.

+++ 06:22 Deutschland bietet Kiew neue Sicherheitsgarantien - Luftverteidigung und Schützenpanzer +++
Die Bundesregierung wird einem Medienbericht zufolge bei der Konferenz der sogenannten Koalition der Willigen am Donnerstag vorschlagen, die Luftverteidigung der Ukraine zu verstärken. Geplant sei ein Zuwachs von 20 Prozent pro Jahr - mit Blick auf die Zahl der Waffensysteme und deren Effektivität, berichtet der "Spiegel". Zudem sollen demnach die offensiven Luftfähigkeiten der Ukraine verbessert werden. Dabei geht es den Angaben zufolge um weitreichende Präzisionswaffen wie Marschflugkörper, die in der Ukraine mit finanzieller und technologischer Unterstützung hergestellt werden. Außerdem soll der Ukraine laut "Spiegel" die Ausrüstung für vier mechanisierte Infanteriebrigaden bereitgestellt werden. Das würde eine Größenordnung von 480 Infanteriefahrzeugen pro Jahr bedeuten, darunter Schützenpanzer, heißt es. Weitere zentrale Bestandteile der Sicherheitsgarantien seien nach den deutschen Vorstellungen die fortgesetzte Ausbildung ukrainischer Soldaten und eine enge Verzahnung der Rüstungsindustrien der Ukraine und europäischer Staaten.

+++ 06:01 Russland bezeichnet von der Leyens GPS-Vorwürfe als Paranoia +++
Russland weist Vorwürfe über eine Störung des GPS-Systems des Flugzeugs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zurück. Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, bezeichnet die Vorwürfe als "Fake und Paranoia". Einem EU-Sprecher zufolge war das GPS-System im Flugzeug von der Leyens auf dem Weg nach Bulgarien gestört worden. Die EU vermute eine russische Einmischung.

+++ 04:39 US-Sondergesandter Witkoff soll zu Ukraine-Konferenz in Paris kommen +++
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wird einem Diplomaten zufolge zur Konferenz der Unterstützerstaaten der Ukraine in Paris erwartet. Rund 30 Staats- und Regierungschefs beraten dort mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj über künftige Sicherheitsgarantien für Kiew. Die Teilnehmer des teils virtuellen Treffens der "Koalition der Willigen" hoffen, die USA von einer Unterstützung ihrer Bemühungen für den Fall eines Waffenstillstands mit Russland überzeugen zu können. Der französische Präsident Macron hatte gestern erklärt, die Koalition werde die von ihren Militärs fertiggestellten Pläne billigen. Die Gespräche darüber waren jedoch zuletzt ins Stocken geraten, da mehrere europäische Regierungen für ihr militärisches Engagement eine Sicherheitszusage der USA als Absicherung fordern. US-Präsident Donald Trump hat eine solche Zusage bisher nicht explizit gegeben.

+++ 03:01 Selenskyj: Putin wird territoriale Zugeständnisse für weitere Eroberungen nutzen +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj warnt den Westen vor der Vorstellung, dass territoriale Zugeständnisse im Osten des Landes zu einem langfristigen Frieden mit Russland führen könnten. Putin habe 2014 Teile der Ostukraine erobert, um diese Regionen vollständig zu besetzen. "Sollten wir den Donbass morgen verlassen – was wir nicht tun werden –, würden wir Putin einen ungeschützten Raum in der Nähe der 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt Charkiw öffnen. Er würde auch das Industriezentrum des Dnipro einnehmen. Das würde ihm neue Möglichkeiten eröffnen", sagt Selenskyj in einem Interview mit dem französischen Magazin "Le Point". Wenn Putin sich die ganze Ukraine einverleibt habe, könne er das Gebiet als "Sprungbrett" in Richtung Europa nutzen.

+++ 00:19 Ukraine dementiert russische Berichte: Kein Vormarsch in Kupjansk +++
Die Ukraine weist russische Berichte über einen Vormarsch in der Stadt Kupjansk zurück. Es handle sich um Propaganda, teilt das 10. Armeekorps der Ukraine auf Telegram mit. "Alle derartigen Versuche der russischen Besatzer, Ortschaften als Dekoration für Propagandavideos zu benutzen, sind zum Scheitern verurteilt." Dazu veröffentlicht die Einheit ein eigenes Video, das die Vernichtung einer russischen Einheit zeigen soll. Auch das ukrainische Zentrum gegen Desinformation erklärt, die russischen Angaben seien unwahr. Dem ukrainischen Militär-Blog Deepstate zufolge ist ein Video mit einer russischen Flagge am umkämpften südlichen Stadtrand gemacht worden.

+++ 23:21 EU-Ratspräsident dringt auf neues Sanktionspaket gegen Russland +++
EU-Ratspräsident Antonio Costa ruft zu verstärktem Druck auf Russland auf, um Präsident Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen. Es sehe nicht danach aus, dass Putin wirklich an Frieden interessiert sei, sagt Costa in Wien nach einem Treffen mit Bundeskanzler Christian Stocker. "Wir müssen das sinnlose Töten beenden." Ein 19. Sanktionspaket sei in diesem Zusammenhang wichtig, um die Kämpfe zu stoppen und einen dauerhaften Frieden zu ermöglichen. Die EU bereite Sicherheitsgarantien für die Ukraine vor, so Costa weiter. Am Donnerstag fände eine Konferenz der "Koalition der Willigen" in Paris statt. Man hoffe, die Garantien bald vorlegen zu können, um einen "ordnungsgemäßen Schutz der Ukraine gewährleisten zu können, wenn und falls der Frieden kommt".

+++ 22:02 Russland: Haben ukrainische Treibstoffanlagen angegriffen +++
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zu Mittwoch Treibstoffanlagen in der Ukraine angegriffen. Auch die Transportinfrastruktur sei beschossen worden. Sie seien zu militärischen Zwecken genutzt worden, erklärt das Ministerium. Beide Kriegsparteien bestreiten, dass ihr Militär gezielt zivile Einrichtungen angreift.

+++ 21:16 Putin bezeichnet Trumps Verschwörungsverdacht als humorvoll +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Äußerung von US-Präsident Donald Trump, er schmiede mit China und Nordkorea eine Verschwörung gegen die USA, als humorvoll bezeichnet. Putin sagte am Mittwoch weiter, alle Länder, mit denen Russland in China Gespräche geführt habe, unterstützten die russisch-amerikanischen Bemühungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine. Trump hatte am Dienstag auf seiner Plattform Truth Social geschrieben, er sei "sehr enttäuscht" von Putin. Er äußerte zudem den Verdacht, Putin verschwöre sich mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un gegen die USA. Xi, Putin und Kim hatten an einer großen Militärparade in Peking teilgenommen.

+++ 20:30 Macron: Vorbereitung von Sicherhheitsgarantien abgeschlossen +++
Sicherheitsgarantien für die Ukraine sind nach den Worten von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorbereitet. Die "Koalition der Willigen" zur Unterstützung Kiews werde diese billigen, sagt Macron bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Paris. "Die Vorbereitungen sind abgeschlossen." Die Garantien sollen nach dem Abschluss eines Friedensvertrages greifen.

+++ 20:00 Trump zu Druck auf Russland: Phase 2 und 3 in Hinterhand +++
US-Präsident Donald Trump hat sich gegen den Eindruck gewehrt, er würde in den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Kremlchef Wladimir Putin nicht stark genug unter Druck setzen. Der Republikaner deutete an, dass es neben der bereits erfolgten Zollstrafe, die die USA gegen Indien wegen Geschäften mit Russland erhoben hat, weitere Pläne in der Hinterhand gebe - eine "Phase 2" und "Phase 3". Näher ging er nicht darauf ein. Auslöser war die Konfrontation durch einen polnischen Journalisten im Weißen Haus in Washington beim Besuch von Polens Staatschef Karol Nawrocki: Trump hätte mehrfach seine Enttäuschung über Putin zum Ausdruck gebracht, aber "es gibt keine Handlung, seit Sie ihr Amt angetreten haben", sagte der Journalist zum US-Präsidenten. Trump reagierte darauf konfrontativ und verwies auf die Zölle gegen Indien: "Sie bezeichnen das als "keine Handlung"? Und ich habe noch nicht einmal Phase zwei oder Phase drei eingeleitet".

+++ 19:25 Rohstoff-Fonds der Ukraine und USA schreitet mit erster Vorstandssitzung voran +++
Die Ukraine und die USA haben die erste Vorstandssitzung eines gemeinsamen Investmentfonds abgehalten. Dieser sei Teil eines Rohstoffabkommens der beiden Länder, sagt die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko. US-Präsident Donald Trump hatte einen umfassenden Vertrag mit der Ukraine über den Abbau begehrter Mineralien wie etwa Seltener Erden forciert. Er sieht darin eine Art Rückzahlung der milliardenschweren US-Militärhilfe an die Ukraine.

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Quelle: ntv.de, lme/toh/ino/dpa/rts/AFP

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