Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:23 Russland: Ukrainischer Angriff auf Kursk abgewehrt +++

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Russland will ukrainische Vorstöße auf die russische Region Kursk abgewehrt haben. "Nachdem sie erhebliche Verluste erlitten hatten, zogen sich die Reste der Sabotagegruppe auf ukrainisches Territorium zurück", teilt das Moskauer Verteidigungsministerium mit. Russland habe Artillerie, Kampfflugzeuge und Drohnen eingesetzt, um den Angriff zurückzuschlagen. Die ukrainischen Militärbehörden in der Region Sumy - auf der anderen Seite der Grenze zur russischen Region Kursk - erklären, die ukrainischen Streitkräfte hätten eine russische ballistische Rakete, zwei Drohnen und einen Hubschrauber in der Region zerstört. Der ukrainische Generalstab meldet in seinem regelmäßigen Lagebericht jedoch keine ukrainischen Angriffe in der Grenzregion.

+++ 22:22 Druck des Kreml - Aktivistin beendet Protest für Rückkehr russischer Soldaten +++
Nach zunehmenden Druck aus dem Kreml zieht sich eine führende Aktivistin aus dem Kampf für die Rückkehr von russischen Soldaten von der Front zurück. Maria Andrejewa, eine der Anführerinnen der Gruppe Put Domoy (Rückkehr nach Hause), sagt der Nachrichtenagentur AFP, sie werde ihre öffentlichen Auftritte einstellen und sich "in den Untergrund begeben". Sie sei als "ausländische Agentin" eingestuft worden, erklärt sie auf Telegram. "Ausländische Agenten werden nicht nur entrechtet, sondern auch ihrer Lebensgrundlage beraubt." Die Gruppe Put Domoy besteht aus Ehefrauen und Müttern, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin immer wieder öffentlich dazu auffordern, ihre in der Ukraine kämpfenden Männer und Söhne zurückzubringen. Nachdem der Kreml die Demonstrantinnen zunächst geduldet oder ignoriert hatte, geht er zunehmend gegen sie vor.

+++ 21:39 Selenskyj: Ukraine steckt mehr Kapital in Raketenprogramm +++
Die Ukraine stellt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zusätzliche Mittel für ihr inländisches Raketenprogramm bereit. Damit wolle Kiew den Rückstand gegenüber Russland verringern, das über eine Reihe von Langstreckenwaffen verfügt, schreibt auf Selenskyj auf Telegram. "Zusätzliche Mittel wurden für unser Raketenprogramm bereitgestellt. Es werden noch mehr im Inland produzierte Raketen kommen". Er nennt keine weiteren Details. Im Juli hatte der ukrainische Staatschef erklärt, Kiew arbeite daran, seine Abhängigkeit von Raketen zu verringern, die von den ukrainischen Verbündeten geliefert werden - darunter auch solche für die Luftverteidigung.

+++ 20:54 Russisches Agentenpaar gibt nach Freilassung Interview +++
Nach seiner Rückkehr nach Russland im Zuge eines großangelegten Gefangenenaustauschs äußert sich ein russisches Agentenpaar erstmals öffentlich. "Als ich die Ehrengarde vom Fenster des Flugzeugs aus sah, musste ich weinen", beschreibt Anna Dulzewa in einem Interview im russischen Staatsfernsehen den Moment ihrer Rückkehr nach Russland. Gemeinsam mit ihrem Mann Artiom lebte Dulzewa fünf Jahre lang als russische Spionin in Slowenien. 2022 wurden beide verhaftet. "Wir haben den Kindern gesagt, dass wir Russen sind, dass sie Russen sind und dass wir die Dulzews sind", sagt Mutter Anna Dulzewa, die laut eigenen Angaben mit ihren Kindern nur Spanisch sprach. Dulzewa sagt, sie wolle "Russland weiter dienen".

+++ 20:04 Moskau erklärt moldauischen Diplomaten zu "unerwünschter Person" +++
Als Reaktion auf die Ausweisung eines russischen Diplomaten wegen eines Spionageskandals weist Moskau nach eigenen Angaben einen moldauischen Diplomaten aus. Das russische Außenministerium teilt mit, es habe den Botschafter der Republik Moldau einbestellt, um "nachdrücklich gegen die anhaltenden unfreundlichen Schritte" Chisinaus gegenüber Moskau zu protestieren. Ein Mitglied der moldauischen Botschaft in Russland sei zur "unerwünschten Person" erklärt worden. Vergangene Woche hatte Chisinau einen Mitarbeiter einer nicht näher benannten Botschaft im Land beschuldigt, mit zwei Beamten zu "kommunizieren", die verdächtigt würden, sich gegen die Regierung in Moldau verschworen und Informationen an das Ausland weitergegeben zu haben. Wenig später wurde der russische Diplomat des Landes verwiesen.

+++ 19:15 Schoigu: Das Fenster für Verhandlungen wird für Kiew immer kleiner +++
Der ehemalige russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu drängt die Ukraine zur Aufnahme von Friedensverhandlungen. "Das Fenster der Gelegenheit für die Ukraine wird immer kleiner", sagt der Sekretär des Sicherheitsrates im staatlichen Fernsehen. Die Ukraine werde umso mehr Gebiete verlieren, je länger sie zögere. Moskau hat betont, dass die Gespräche nur zustande kommen können, wenn die Ukraine ein Fünftel ihres Territoriums abtritt. Zudem soll auf einen möglichen NATO-Beitritt verzichtet werden. Die Ukraine lehnt dies ab.

+++ 18:24 Moskau verlegt zur Abwehr von Angriffen Reservetruppen nach Kursk +++
Der Kreml schickt nach russischen Angaben Reservetruppen in die südliche Region Kursk an der Grenze zur Ukraine. Diese sollen ukrainische Angriffe abwehren, berichtet die staatliche Agentur Ria unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Russische Soldaten hatten laut dem Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, zuvor einen Grenzübertritt des ukrainischen Militärs vereitelt. Wie der Telegramkanal Mash, der Verbindungen in russische Sicherheitskreise hat, berichtet, hätten bis zu 300 ukrainische Kämpfer versucht, in der Gegend von Sudscha, über die Grenze zu gelangen. Die Lage bleibt Smirnow zufolge schwierig. Kursk grenzt an die Region Sumy im Nordosten der Ukraine.

+++ 17:26 Russischer Pilot filmt Absturz seines eigenen Kampfjets +++
Im Internet zirkuliert ein Handyvideo, das ein russischer Pilot nach dem Ausstieg aus seinem Kampfjet aufgenommen hat. Wie das US-Portal The War Zone berichtet, wurde der Clip wohl zuerst auf dem Telegram-Kanal des russischen Kriegsbloggers Kiril Fedorow veröffentlicht. Zu sehen ist, wie die brennende Maschine Richtung Boden trudelt, während der Pilot an einem Fallschirm zur Erde gleitet. Etwa in der Mitte des Videos nimmt der Pilot seine Sauerstoffmaske ab und beginnt in die Kamera zu sprechen. Unter anderem sagt er: "Wir wurden angegriffen und hatten keine Zeit, etwas zu tun." Wo und wann das Video entstand und um welches Kampfflugzeug es sich handelt, ist unklar. Ein OSINT-Kanal auf X vermutet, dass sich der Absturz in der Nähe des Ortes Tscherwonyi Jar in der Region Kherson ereignet hat. Als Datum geht er vom 22. Dezember 2023 aus. An diesem Tag wurde berichtet, dass die Ukraine drei russische Su-34 in der Südukraine abgeschossen hat.

+++ 16:40 Tscheche wegen Plünderns als Mitglied der ukrainischen Armee verurteilt +++
Ein Gericht in Prag verurteilt einen Tschechen zu sieben Jahren Haft, weil er als Freiwilliger der ukrainischen Armee in dem Land Zivilisten und getötete Soldaten bestohlen haben soll. Der 27-Jährige wird der "Plünderung in einem Gebiet militärischer Einsätze" für schuldig befunden, wie ein Sprecher des Gerichts in Prag mitteilt. Der Mann war in den Städten Irpin und Butscha stationiert, die infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine verwüstet wurden. Er wurde von der ukrainischen Armee im April 2022 festgenommen und zurück nach Tschechien geschickt.

+++ 15:55 Ukrainer sind bei Torezk in Bedrängnis +++
Aktuell befindet sich die russische Invasionsarmee an mehreren Stellen der Frontlinie auf dem Vormarsch. Insbesondere im Donbas sind in den vergangenen Wochen mehrere gefährliche Frontvorsprünge entstanden. Besonders heikel ist die Lage für die Ukrainer im Abschnitt zwischen Donezk und Bachmut. Die russischen Vorstöße bedrohen dort wichtige Etappenstädte wie Pokrowsk oder Kostjantyniwka. Zuletzt näherten sich die russischen Stoßtruppen der zentral gelegene Donbas-Stadt Torezk. "Am Stadtrand von Torezk finden heftige Gefechte statt", schreiben russische Militärbeobachter unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Im Bereich der Abraumhalden südlich und östlich der Stadt werde demnach intensiv gekämpft. In dem Gebiet gebe es "dichtes Artilleriefeuer von beiden Seiten". Torezk liegt nur wenige Kilometer nördlich der ebenfalls umkämpften Ortschaft Niu-York, 20 Kilometer südlich von Tschassiw Jar und rund 50 Kilometer östlich von Pokrowsk.

+++ 15:17 Brandenburgs Ministerpräsident Woidke: Bundesregierung muss sich stärker für Frieden einsetzen +++
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke fordert die Bundesregierung auf, sich stärker für Frieden zwischen Russland und der Ukraine einzusetzen. "Die Bundesregierung muss deutlich machen, dass sie alles dafür unternimmt, damit dieser schreckliche Krieg möglichst schnell zu Ende geht und eine diplomatische Lösung gefunden wird", sagt Woidke dem "Tagesspiegel". Deutschland müsse hier wieder eine stärkere Rolle spielen - "auch was die Vermittlerrolle für eine solche Friedenslösung betrifft". Deutschland leiste einen Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Ukraine, betont Woidke. "Ziel aller Bemühungen muss aber die schnelle Beendigung des Krieges sein." Es gelte ein "strategischer Dreiklang" aus der Unterstützung der Selbstverteidigungsfähigkeit der Ukraine, der Verhinderung der Ausbreitung des Krieges und der Nutzung diplomatischer Mittel zur Konfliktbeilegung.

+++ 14:36 Generalstabschef Gerassimow verleiht Orden an russische Soldaten +++
Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow zeichnet bei einem Besuch im Kriegsgebiet in der Ostukraine Soldaten nach den jüngsten Gebietseroberungen mit Orden für die Erfüllung militärischer Aufgaben aus. Er wünsche ihnen weiterhin Erfolg, sagt Gerassimow laut einem vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Video, das ihn in einem unterirdischen Kommandopunkt in verschiedenen Räumlichkeiten zeigt. Der Chef des Generalstabs habe sich von Kommandeuren über die Lage an den verschiedenen Abschnitten der Front informieren lassen, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Demnach gibt Gerassimow auch die nächsten Kampfaufgaben aus.

+++ 13:59 Vormarsch in Donezk - Russen nehmen wohl nächstes Dorf ein +++
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau das Dorf Tymofijiwka in der Region Donezk eingenommen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Berichte über das Kampfgeschehen nicht. Donezk liegt im Osten der Ukraine und bildet zusammen mit der Region Luhansk den Donbass, der durch Bergbau und Industrie geprägt ist.

+++ 13:42 Angriff auf Klinik in Charkiw: Zahl der Verletzten steigt +++
Bei dem russischen Raketenangriff auf Charkiw (Eintrag 10:33 Uhr) werden fünf Menschen verletzt, wie örtliche Behörden mittlerweile mitteilen. Gegen 10 Uhr schlägt demnach im Stadtteil Schewtschenkiwski eine Iskander-Rakete ein. Sie beschädigt eine Klinik, Autos und zivile Infrastrukturen, schreibt Gouverneur Oleh Syniehubov auf Telegram. Zwei der Opfer müssen in ein Krankenhaus, so der Gouverneur weiter.

+++ 13:22 SPD-Politiker Schwarz will der Ukraine Lenkflugkörper AMRAAN für F-16 überlassen +++
Aus SPD gibt es Forderungen, die Ukraine bei der Bewaffnung ihrer neu gelieferten Kampfflugzeuge des Typs F-16 zu unterstützen. Der für Verteidigungspolitik zuständige SPD-Haushaltsexperte Andreas Schwarz schlägt in der "Rheinischen Post" vor, dem Land Lenkflugkörper vom Typ AMRAAM zu liefern, da diese ohnehin von der Bundeswehr ausgemustert werden sollten. Geeignet seien zudem Raketen vom Typ Sidewinder sowie IRIS-T. Die Bundesregierung könne prüfen, "inwieweit wir jetzt schon den Lenkflugkörper des Typs AMRAAM abgeben könnten, zumal diese im nächsten Jahr bei der Bundeswehr wegen Ablauf der Einsatzzeit sowieso ausgemustert werden", so Schwarz. Nachbestellungen für die deutschen Streitkräfte seien ohnehin bereits veranlasst worden. "Deutschland könnte hier helfen und gleichzeitig teure Entsorgungskosten, gerade für die AMRAAMS, sparen", argumentiert der SPD-Politiker.

+++ 13:04 Schoigu zieht Bilanz: Haben in drei Wochen 420 Quadratkilometer erobert +++
Russlands Truppen haben nach Angaben des russischen Nationalen Sicherheitsrates seit 14. Juni insgesamt 420 Quadratkilometer an ukrainischem Territorium erobert. Das teilt der Sekretär des Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit.

+++ 12:43 Bilder sollen belegen: Viel Munition auf russischem Militärflughafen Morosowsk zerstört +++
In der Nacht auf den 3. August attackiert die Ukraine den Militärflughafen Morosowsk auf russischem Staatsgebiet. Dabei kommt es zu zahlreichen Explosionen. Am gestrigen Montag veröffentlichte Satellitenbilder belegen die Zerstörung eines russischen Kampfflugzeugs. Zudem legen sie nahe, dass zwei weitere Flugzeuge beschädigt wurden. Auf den Aufnahmen sind zudem zerstörte Gebäude zu sehen. Es wurde vorab bereits spekuliert, dass wenigstens eines von ihnen ein Munitionslager gewesen sein könnte. Das habe die Zahl der Explosionen infolge der Drohnenattacke nahegelegt. In sozialen Medien veröffentlichte Fotos zeigen nun tatsächlich eine große Zahl zerstörter Raketen. Die sollen sich auf dem Gelände des Militärflughafens befunden haben.

+++ 12:09 Ukraine: Haben im Juli 446 russische Flugobjekte zerstört +++
Die Flugabwehreinheiten der Ukraine wollen im Juli 446 Flugobjekte der russischen Armee zerstört haben. Dies teilt der Befehlshaber der Landstreitkräfte, Oleksandr Pawljuk, auf Telegram mit. "In der letzten Juliwoche zerstörte die Luftverteidigung der Bodentruppen 217 Einheiten der Luftaufklärungs- und Angriffsmittel des Feindes und im Juli insgesamt 446", so Pawljuk. Darunter sollen sich 3 SU-25-Flugzeuge, ein Marschflugkörper vom Typ Kh-59/69, 5 Kh101/105-Marschflugkörper sowie 437 Drohnen unterschiedlicher Typen befunden haben.

+++ 11:37 Russischer Zivilist in Belgorod stirbt nach nächtlicher Drohnenattacke +++
In der russischen Grenzregion Belgorod ist Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow zufolge ein Zivilist bei einem ukrainischen Drohnenangriff getötet worden. Über der Region seien neun Drohnen abgeschossen worden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Über der Region Kursk seien es am frühen Dienstag 13 Drohnen gewesen.

+++ 11:06 Russland verhindert angeblich Grenzübertritt von 100 ukrainischen Soldaten +++
Russische Soldaten haben dem Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, zufolge einen Grenzübertritt des ukrainischen Militärs vereitelt. Wie der Telegramkanal Mash, der Verbindungen in russische Sicherheitskreise hat, berichtet, hätten etwa 100 ukrainische Kämpfer versucht, in der Gegend von Sudscha, über die Grenze zu gelangen. Bei ukrainischem Beschuss seien fünf Menschen verletzt worden, drei davon seien Kinder. Videos (Eintrag 09:55 Uhr) sollen den Grenzübertritt belegen. Allerdings sind dort nur wenige Soldaten in zwei Fahrzeugen zu erkennen und nicht etwa 100. Von ukrainischer Seite gibt es noch keinerlei offizielle Bestätigung der Kämpfe.

+++ 10:33 Russische Rakete trifft Klinik in Charkiw +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordostukrainische Stadt Charkiw ist den örtlichen Behörden zufolge eine Klinik getroffen worden. Zwei Menschen seien wegen akuter Stressreaktionen behandelt worden, teilt die Regionalverwaltung auf Telegram mit. Es könnten sich aber noch Menschen unter den Trümmern befinden.

+++ 09:55 Ukrainische Truppen dringen offenbar auf russisches Staatsgebiet vor +++
Russische Quellen behaupten, dass ukrainische Soldaten in die russische Grenzregion Kursk eingedrungen sind. Demnach sind sie einige hundert Meter – andere Quellen sprechen von 1,5 bis 3 Kilometern – auf russisches Staatsgebiet vorgedrungen. Die ukrainischen Truppen sollen zunächst in das Dorf Gogolevka eingedrungen und dann in Richtung Sudscha gezogen sein. Sudscha liegt bereits knapp zehn Kilometer im Landesinneren. Nach unbestätigten Angaben ist eine russische Brigade in die Region verlegt worden. Beobachter gehen davon aus, dass die Ukraine versucht, russische Truppen aus anderen Grenzabschnitten zu binden. Ähnlich sind die russischen Truppen in der ukrainischen Region Charkiw vorgegangen. Der dortige Einfall machte den Abzug ukrainischer Truppen an anderen Grenzabschnitten nötig. Unter anderem aus diesem Grund kommen die russischen Truppen derzeit gerade in den Regionen Donezk und Luhansk deutlich schneller voran. Die ukrainischen Truppen dort sind ausgedünnt.

+++ 09:29 Kreml-treue Aktivisten stören Gedenkveranstaltung für Stalin-Opfer +++
Eine Gruppe Kreml-treuen Aktivisten störte die jährliche Veranstaltung in der Republik Karelien zum Gedenken an die Opfer der Stalin'schen Säuberungen. Das berichtet die Menschenrechtsgruppe Memorial am Montag. Die Gedenkstätte Sandarmoch, in der mindestens 6000 Gulag-Häftlinge in Massengräbern verscharrt wurden, zieht seit Jahren Pilger und europäische Delegationen zu einer jährlichen Veranstaltung an, die als Tag des Gedenkens bekannt ist. Laut Memorial nahmen neben Diplomaten aus Frankreich, Schweden, Deutschland, Polen und Norwegen teil. Zu den Gästen am Montag zählten jedoch auch "Busladungen von Kosaken, Vertreter der [Kreml-treuen Jugendgruppe] Molodaya Gvardiya und andere Aktivisten, die den Sicherheitskräften nahestehen", so die Menschenrechtsgruppe. Fotos, die im Internet geteilt wurden, zeigten Männer in Militäruniformen und Sturmhauben. "Juden haben Hitler gesponsert", zitierte Memorial einen der Männer neben einem jüdischen Denkmal. Lokale Medien berichteten, dass diese Aktivisten patriotische Lieder aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs aus Lautsprechern schmetterten, um die traditionelle Verlesung der Namen der von der sowjetischen Geheimpolizei Getöteten zu "übertönen".

+++ 08:47 Nächtlicher Angriff Russlands - Ukraine wehrt fast alle Raketen und Drohnen ab +++
In der Nacht zum Dienstag schießt die ukrainische Flugverteidigung 4 russische Raketen und 15 Angriffsdrohnen ab. Das teilt die Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte mit: "Als Ergebnis des Luftkampfes wurden zwei ballistische Raketen vom Typ Iskander-M/KN-23, zwei Lenkflugkörper vom Typ X-59 und 15 Angriffsdrohnen in den Regionen Kiew, Cherson, Mykolajiw und Chmelnyzky abgeschossen", heißt es in dem Bericht. Eine der Raketen scheint aber die Stadt Browary (Eintrag 8:17 Uhr), nordöstlich von Kiew getroffen zu haben.

+++ 08:17 Russische Rakete schlägt nördlich von Kiew ein +++
In der Nacht auf Dienstag schlägt eine durch Russland abgefeuerte Rakete in Browary, einer Großstadt wenige Kilometer nordöstlich von Kiew ein. Unbestätigten Berichten zufolge handelt es sich dabei um eine russische Iskander-M-Rakete oder eine KN-23 aus Nordkorea. Berichte über Opfer gibt es derzeit noch nicht. Zudem scheint unklar, was genau getroffen wurde, wie eine Analyse auf X nahelegt. Erfolgreiche Raketenangriffe auf die Metropolregion Kiew sind deutlich seltener geworden, nachdem westliche Flugabwehrgeschütze, etwa vom Typ Patriot, dort stationiert wurden.

+++ 07:44 Bericht: Russland positioniert Militärhelikopter nahe Wohngebäuden auf der Krim +++
Das russische Militär stationiert Berichten zufolge Militärhubschrauber in der Nähe von Wohngebäuden auf der besetzten Halbinsel Krim. Das meldet die Mission des Präsidenten der Ukraine in der Autonomen Republik Krim auf Facebook. Damit würde die Militarisierung der Halbinsel durch die Russen weitergehen, heißt es in dem Bericht. Die Russen benutzen die Zivilbevölkerung der Krim weiterhin als menschlichen Schutzschild. So seien insbesondere Militärhubschrauber auf den Brachflächen in der Nähe von Wohnhäusern stationiert. Außerdem seien russische Flugabwehrsysteme in den Dörfern des Bezirks Dschankoi am Rande von Siedlungen stationiert.

+++ 07:09 Russland liefert Waffen an Iran - Kiew: wollen von Invasion in der Ukraine ablenken +++
Russland beginnt einem Medienbericht zufolge mit der Lieferung von modernen Radaranlagen und Ausrüstung zur Luftraumverteidigung an den Iran. Der Iran habe zuvor in Vorbereitung eines möglichen Krieges mit Israel moderne Luftabwehrsysteme von Russland angefordert, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf zwei iranische Beamte, die mit der Kriegsplanung vertraut sein sollen. Sie hätten entsprechende Berichte iranischer Medien bestätigt. Die Lieferung sei angelaufen, heißt es nach Gesprächen des Sekretärs des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Sergei Schoigu, mit ranghohen Vertretern des Irans in der iranischen Hauptstadt Teheran. Die Ukraine wirft dem Iran seit langem militärische Unterstützung Russlands vor und beklagt, dass Teheran in der Vergangenheit Drohnen und Raketen für Moskaus Angriffskrieg geliefert habe. Aus Sicht Kiews hat Putin ein Interesse an einer Eskalation der Lage im Nahen Osten, weil dies im Westen die Aufmerksamkeit vom Krieg in der Ukraine weglenken könnte.

+++ 06:37 Drei Tote bei Unfall in russischer Waffenschmiede +++
Bei einer Explosion in einem Avangard-Werk im russischen Baschkortostan, kamen drei Menschen ums Leben, wie RFE/RL am Montag berichtet. Demnach ereignete sich die Explosion, nachdem ein Reparaturteam eine Rohrleitung in einer der Werkstätten demontiert hatte. Alle drei Monteure kamen ums Leben. Das russische Untersuchungskomitee erklärt, die Arbeiter hätten beim Schneiden der Rohre möglicherweise gegen Sicherheitsrichtlinien verstoßen. Die Ursache des Vorfalls wird noch untersucht. Berichten zufolge werden in dem Werk Teile für Mehrfachraketen hergestellt.

+++ 06:02 Mirage, Saab Gripen, F-35 - Folgen auf F-16-Lieferung weitere westliche Kampfjets? +++
Nach dem Eintreffen der ersten Kampfflugzeuge des Typs F-16 aus amerikanischer Produktion in der Ukraine spekulieren Experten bereits über weitere Flugzeugtypen. "Wenn wir schon davon reden, dass wir 128 Kampfflugzeuge benötigen, so müssen es nicht nur F-16 sein", sagt der Leiter der in Kiew ansässigen, auf militärische Themen spezialisierten Consulting-Firma "Defense Express", Valerij Rjabych. "Es könnten auch (französische) Mirage 2000/5 oder die (schwedische) Saab Gripen sein." Man sollte nichts definitiv ausschließen. Die Ukraine werde definitiv weiter mit Kampfflugzeugen aus westlicher Produktion aufgerüstet. Mit der Zeit könnte die Luftwaffe der Ukraine auch mit Kampfjets der sogenannten fünften Generation wie der F-35 ausgerüstet werden. "Denn bei Flugzeugen geht es nicht um Taktik - es geht um Strategie", so Rjabych im Fernsehen. "Wenn wir also bereits F-16 erhalten haben, werden unsere Piloten auch andere westliche Flugzeuge beherrschen."

+++ 04:57 Strack-Zimmermann bringt erneut Taurus-Lieferung ins Spiel +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, fordert von Bundesregierung und anderen EU-Staaten weitere Maßnahmen, um die Schlagkraft der gerade an die Ukraine gelieferten amerikanischen F-16-Kampfjets zu erhöhen. "Es ist ein wichtiges Signal und effektive Unterstützung, dass die F-16 jetzt endlich geliefert werden", sagt die FDP-Politikerin der "Rheinischen Post". Europa dürfe nicht nachlassen. "Alle Staaten - nicht nur Deutschland - müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Ukraine zu schützen und zu befähigen, sich weiterhin zur Wehr zu setzen", mahnte Strack-Zimmermann. "Dazu gehören auch Luftabwehreinheiten und, ob das Kanzleramt es hören will oder nicht, nach wie vor der Marschflugkörper Taurus."

+++ 02:42 Auf Bitten Russlands: USA sollen Ukraine von Angriff abgehalten haben +++
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat angeblich auf Bitten Russlands die Ukraine davon überzeugt, am 28. Juli, dem Tag der Marine, keine Operation in Russland durchzuführen. Das melden die russische Nachrichtenagentur Interfax und auch das ukrainische Verteidigungsministerium. Der russische Verteidigungsminister Andrej Belousow habe deshalb persönlich mit Austin telefoniert. Laut Belousow hätten ukrainische Geheimdienste für den Tag, an dem Kreml-Chef Putin an einer Parade in St. Petersburg teilnahm, einen Angriff vorbereitet, berichtet die "New York Times". Ob es solch einen Plan tatsächlich gab, ist unklar. Am 28. Juli gab es eine ukrainische Drohnenattacke auf ein Öllager in der Region Kursk.

+++ 00:40 Buschmann warnt vor Reisen nach Russland +++
Nach dem spektakulären Austausch von Gefangenen zwischen dem Westen und Russland warnt Bundesjustizminister Marco Buschmann dringend von Reisen in das Land. "In Russland ist schon seit Längerem niemand mehr sicher. Und ich rate allen dringend davon ab, sich ohne zwingende Notwendigkeit in ein Land zu begeben, in dem niemand sicher ist", sagt der FDP-Politiker dem Magazin "Stern". "Ich kann niemandem die Sorge nehmen, dass Putin weitere politische Gefangene machen wird", betonte der Minister. Bei dem Gefangenenaustausch waren am Donnerstag von Russland und Belarus 16 Menschen freigelassen worden, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten inhaftiert worden waren.

+++ 23:58 Luftabwehr über Kiew aktiv +++
In Kiew gilt Luftalarm. Über der Stadt sind laute Explosionen zu hören. Bürgermeister Vitali Klitschko schreibt bei Telegram: "Bleibt in den Schutzräumen!" Die Luftabwehrsysteme seien aktiviert worden.

+++ 22:38 Bericht: Russische Aufklärungstruppen bereits am Stadtrand von Torezk +++
Russische Sabotage- und Aufklärungseinheiten befinden sich einem Medienbericht zufolge bereits am Rande der Kleinstadt Torezk in der Region Donzek. "Die Intensität der Angriffe hat zugenommen: Vorletzte Woche waren es 48, letzte Woche – 58. Die Russen halten das Tempo bei Angriffen, Artilleriebeschuss und Fliegerbomben aufrecht. Die Zahl der FPV-Drohnen hat zugenommen", sagt eine Quelle im ukrainischen Militär der Zeitung "Ukrainska Prawda". Dem Blatt zufolge rücken die Russen derzeit an der Torezk-Front extrem schnell vor. In den anderthalb Monaten seit Beginn der Offensive seien sie fast vier Kilometer in ukrainische Stellungen vorgerückt.

+++ 21:15 Selenskyj: Neue Hilfspakete könnten Position der Ukraine im Herbst stärken +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt in seiner abendlichen Videoansprache, dass ihm Verteidigungsminister Rustem Umjerow über künftige Hilfspakete für die Ukraine unterrichtet habe. Selenskyj sagt, dass die neuen Hilfspakete die Position der Ukraine im Herbst stärken könnten. Genaue Details nennt er nicht.

+++ 20:18 Bericht: Russland hat Propaganda-Netzwerk mit 800 Telegram-Kanälen geschaffen +++
Laut der unabhängigen russischen Online-Zeitung Novaya Gazeta Europe hat der Kreml nach dem Einmarsch in der Ukraine im Frühjahr 2022 seine Propagandabemühungen im Ausland verstärkt. Demnach identifiziert die Redaktion fast 800 prorussische Telegram-Kanäle im Netz, die Wladimir Putin unterstützen, Kreml-Verschwörungstheorien verbreiten und Berichte aus dem besetzten Donbass in 30 Sprachen übersetzen. Die Beiträge sollen im Durchschnitt täglich 100 Millionen Mal abgerufen werden.

+++ 19:40 Frühere Trump-Beraterin wird Lobbyistin für ukrainischen Oligarchen +++
Die ehemalige hochrangige Beraterin von Ex-Präsident Donald Trump, Kellyanne Conway, hat offenbar einen neuen Job. Wie das Portal Kyiv Independent unter Berufung auf eine Offenlegung ausländischer Lobbyaktivitäten meldet, arbeitet die 57-Jährige nun für die philanthropische Stiftung des ukrainischen Oligarchen Wiktor Pintschuk. Bei der Präsidentenwahl 2016 hatte Conway als Wahlkampfmanagerin Trump zum Sieg verholfen. Nach dessen Amtsantritt wurde sie Beraterin und eine seiner entschlossensten Verteidigerinnen. Im August 2020 verließ sie überraschend das Weiße Haus. Pintschuk tritt für einen proeuropäischen Kurs seines Landes ein. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos 2023 warb er für die Lieferung von Waffen und Rüstungsgütern an die Ukraine.

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Quelle: ntv.de, als/ino/rts/AP/dpa/AFP

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