Später Einblick in Falkland-Krieg Atomwaffen an Bord
06.12.2003, 13:09 UhrAls Großbritannien im April 1982 ausrückte, um die von Argentinien kurzerhand annektierten Falkland-Inseln zurückzuerobern, war klar, dass dies ein Krieg Davids gegen Goliath sein würde. So dauerte es auch nur rund zwei Monate, bis der Spuk vorbei war und die Briten ihre vornehmlich von Schafen besiedelten Fleckchen Erde im Südatlantik wieder ihr Eigen nennen konnten. Mehr als zwanzig Jahre nach den Kämpfen wurden nun neue Details aus dem Kriegsgeschehen bekannt, die zumindest in Argentinien für einige Aufregung sorgen.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in London bestätigte Medienberichte, wonach britische Kriegsschiffe auf ihrem Weg zum Falkland-Krieg Atomwaffen an Bord hatten. Dabei habe es sich um Waffen zur U-Boot-Abwehr gehandelt. Ihr Einsatz habe jedoch nie zur Debatte gestanden, beteuerte der Sprecher.
Vor Auslaufen der Schiffe sei der Befehl gegeben worden, diese Waffen nicht einzusetzen. Die Raketen seien an Bord einiger Schiffe geblieben, weil es zu viel Zeit gekostet hätte, sie zu entladen und die Schiffe möglichst schnell ihr Zielgebiet erreichen sollten. Die Atomwaffen seien während der Reise auf andere Schiffe verladen und nach Großbritannien zurückgebracht worden - sie hätten nie südamerikanische Gewässer erreicht.
Der britische Rundfunksender BBC berichtete, der argentinische Verteidigungsminister Jos Pampuro habe trotz dieser Beteuerungen besorgt auf die Enthüllung reagiert. Er verlange von der britischen Regierung weitere Informationen zu dem Sachverhalt.
Argentinien hatte im April 1982 das zu Großbritannien gehörende Gebiet der Falkland-Inseln besetzt. Großbritannien hatte im Gegenzug Kriegsschiffe dorthin geschickt. Die argentinische Invasion wurde im Juni desselben Jahres nach Kämpfen beendet.
Quelle: ntv.de