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Nicht sofort, aber nachhaltig Baerbock und Cameron unterstützen Waffenstillstand in Gaza

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"Der Bedarf ist dringend", schreiben Baerbock und Cameron zur geforderten Waffenruhe.

"Der Bedarf ist dringend", schreiben Baerbock und Cameron zur geforderten Waffenruhe.

(Foto: IMAGO/Metodi Popow)

Die deutsche Außenministerin und ihr britischer Amtskollege sprechen sich in einem gemeinsamen Zeitungsbeitrag für eine Waffenruhe im Krieg in Gaza aus. Diese könne es aber nicht sofort geben und auch nicht einseitig. Israels Ministerpräsident Netanjahu betont derweil, das Ziel bleibe der "totale Sieg" gegen die Hamas.

Deutschland und Großbritannien haben einen dauerhaften Waffenstillstand im Gaza-Krieg gefordert. Außenministerin Annalena Baerbock und ihr britischer Kollege David Cameron verlangten in einem gemeinsamen Beitrag für die britische "Sunday Times": "Unser Ziel kann nicht einfach ein Ende der Kämpfe heute sein. Es muss ein Frieden sein, der über Tage, Jahre, Generationen andauert. Wir unterstützen daher einen Waffenstillstand, aber nur, wenn er nachhaltig ist."

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bleibt derweil bei seiner Linie, bis zum "totalen Sieg" den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fortzusetzen. Zu Forderungen der Hamas nach Einstellung der Kämpfe und Abzug der Truppen sagte Netanjahu laut der Zeitung "The Times of Israel": "In dem Moment, in dem wir vor dieser Forderung kapitulieren, hat die Hamas gewonnen. Und wir sind verpflichtet, (die Hamas) zu eliminieren und alle Geiseln zurückzubekommen."

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Cameron und die Grünen-Politikerin Baerbock sprachen sich nicht für einen sofortigen Waffenstillstand aus, zeigten jedoch Verständnis für solche Forderungen. "Es ist eine verständliche Reaktion auf so viel Leid, und wir teilen die Ansicht, dass sich dieser Konflikt nicht immer weiter hinziehen darf. Deshalb unterstützten wir die jüngsten humanitären Pausen", zitierte die Nachrichtenagentur PA aus dem Beitrag. Die Rufe nach einer allgemeinen und sofortigen Waffenruhe würden aber die Gründe ignorieren, warum Israel dazu gezwungen sei, sich zu verteidigen. "Die Hamas hat Israel barbarisch angegriffen und feuert immer noch jeden Tag Raketen ab, um israelische Bürger zu töten." Die Hamas müsse "ihre Waffen niederlegen", schreiben die Außenministerin und ihr britischer Amtskollege.

Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, müsse sich dabei aber an das humanitäre Völkerrecht halten, so die beiden Außenminister. "Israel wird diesen Krieg nicht gewinnen, wenn seine Operationen die Aussicht auf ein friedliches Zusammenleben mit den Palästinensern zerstört." Bei dem Bestreben, die Bedrohung durch die Hamas zu beseitigen, würden zu viele Zivilisten getötet. "Die israelische Regierung sollte mehr tun, genügend zwischen Terroristen und Zivilisten zu unterscheiden und sicherstellen, dass ihr Kampf auf Hamas-Führer und -Agenten zielt", erklärten Cameron und Baerbock. Zuvor hatte bereits US-Präsident Joe Biden Israel zu mehr Rücksicht auf die Zivilbevölkerung aufgerufen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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