Politik

Zeugin sagt vor Gericht aus Berlusconi ließ die Nonnen tanzen

Im Hause Berlusconi war immer was los.

Im Hause Berlusconi war immer was los.

(Foto: picture alliance / dpa)

Dass es bei Berlusconis Partys wild hergeht, ist hinlänglich bekannt. Wenn angebliche Details von den Orgien ans Licht kommen, mutet das Gebaren des früheren italienischen Regierungschefs dennoch immer wieder grotesk an. So berichtet eine Zeugin vom Striptease zweier als Nonnen verkleideter junger Damen. Eine der beiden ist eine bekannte Regionalpolitikerin.

Nicole Minetti soll sich für Berlusconi frei gemacht haben.

Nicole Minetti soll sich für Berlusconi frei gemacht haben.

(Foto: dpa)

Im Prozess gegen Italiens  Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi hat eine Zeugin ausschweifende  Partys in dessen Villa Arcore bei Mailand beschrieben. Demnach soll eine als Nonne verkleidete Regionalpolitikerin für Berlusconi einen Striptease hingelegt haben. Das ehemalige TV-Showgirl und derzeitige Parlamentsmitglied für Berlusconis Partei in der Region Lombardei, Nicole Minetti, habe gemeinsam mit einer weiteren Frau im Nonnen-Outfit für Berlusconi getanzt und sich bis auf die Unterwäsche ihrer Kleidung entledigt, sagte das Model Imane Fadil nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa vor Gericht.

In dem Prozess wird Berlusconi Sex mit minderjährigen Prostituierten vorgeworfen. Der 75-jährige Berlusconi bestreitet die Vorwürfe. Er war bei der Verhandlung jedoch nicht anwesend, als die 27-jährige Fadil aussagte. In der Vergangenheit hatte Berlusconi berufliche Verpflichtungen als Grund für sein Nicht-Erscheinen genannt.

Der Prozess rund um den sogenannten "Rubygate"-Skandal läuft seit einem Jahr. Im Zentrum steht der Vorwurf gegen Berlusconi, er habe mit dem damals noch minderjährigen Partygirl "Ruby" gegen Bezahlung Sex gehabt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die Marokkanerin, die mit bürgerlichem Namen Karima El Mahroug heißt, eine von vielen damals minderjährigen Besucherinnen bei Berlusconi. Berlusconi und "Ruby" haben eine sexuelle Beziehung miteinander bestritten.

Fadil sagte dem Ansa-Bericht zufolge aus, Berlusconi habe ihr bei ihrem Besuch einen Umschlag mit vier 500-Euro-Noten angeboten. Als sie die Villa verließ, habe sie mitbekommen, dass Minetti und die andere "Nonne" dort die Nacht verbringen wollten. Fadil fordert in einem separaten Prozess eine Entschädigung von Minetti, der vorgeworfen wird, gemeinsam mit anderen Prostituierte für Berlusconi vermittelt zu haben.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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