Politik

Ausländische Firmen warten schon Birma öffnet sich für Investoren

Thein Sein hat vor Kurzem begonnen, sein Land zu öffnen.

Thein Sein hat vor Kurzem begonnen, sein Land zu öffnen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ab sofort können Unternehmen aus der ganzen Welt in Birma investieren, das sich Jahrzehnte lang abgeschottet hatte. Außerdem kehren die Entwicklungsbanken in das Land zurück. Offene Rechnungen werden erst einmal ignoriert.

Das lange isolierte Birma will stärker an den globalen Wirtschaftsströmen teilnehmen: Staatschef Thein Sein hat ein Gesetz unterschrieben, mit dem das Land für ausländische Investoren geöffnet werden soll.

Zudem erhielt das Land in Südostasien von der Weltbank erstmals seit 25 Jahren wieder einen Hilfskredit für Infrastrukturprojekte in ländlichen Regionen. Die Summe beträgt 80 Millionen Dollar (etwa 62 Millionen Euro). "Ich bin ermutigt durch die Reformen in Birma und rufe die Regierung auf, diese Bemühungen weiter voranzutreiben", erklärte Weltbankpräsident Jim Yong Kim. Der Fokus des Hilfsprogramms der Weltbank werde auf den "dringendsten Entwicklungsbedürfnissen" wie Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und den Bemühungen des Privatsektors um die Schaffung von Arbeitsplätzen liegen.

Die Weltbank hatte ihr Büro in Rangun im Jahr 1987 geschlossen, nachdem die damals regierende Militärjunta die Zinszahlungen für frühere Kredite ausgesetzt hatte. Die Frage, wie mit den ausstehenden Zinsschulden von inzwischen fast 400 Millionen Dollar umzugehen sei, war lange eine Hürde für die Wiederaufnahme von Hilfen. Nun teilte die Weltbank aber mit, sie hoffe, das Problem bis Anfang 2013 lösen zu können.

Auch die Asiatische Entwicklungsbank kehrt erstmals seit dem Jahr 1988 wieder nach Birma zurück, obwohl das Land auch ihr rund 500 Millionen Dollar schuldet. Mit ihrer Rückkehr nach Birma reagieren die Banken auf die politischen und wirtschaftlichen Reformen zur Öffnung des Landes, die Präsident Thein Sein seit einiger Zeit vorantreibt.

Mit dem Investitionsgesetz solle die Wirtschaft des Landes belebt werden, teilte ein Sprecher des Präsidenten mit. Das Parlament hatte die Novelle am Donnerstag ratifiziert, nachdem Sein einen vorherigen Entwurf zurückgewiesen hatte, laut dem ausländische Investoren höchstens 50 Prozent an einem birmanischen Unternehmen besitzen dürfen. Die neue Fassung erlaubt bis zu 99 Prozent eines Unternehmens in ausländischer Hand. Die Besitzanteile könnten frei zwischen einheimischen und ausländischen Partnern verhandelt werden, sagte der Sprecher.

Mögliche Geschäftspartner hatten bislang beklagt, dass es für Beteiligungen keinen klaren Gesetzesrahmen gebe. Derzeit warten Konzerne wie Coca-Cola oder General Electric darauf, in dem rohstoffreichen Land zu investieren, das unter der Regierung der Junta über Jahrzehnte von der Außenwelt praktisch abgeschnitten war.

Quelle: ntv.de, AFP

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