Politik

Alles ausgezählt in Dresden CDU wird vor AfD stärkste Kraft in Sachsen

Ministerpräsident Kretschmer steht vor einer schwierigen Regierungsbildung, aber den ersten Platz hat er für die CDU in Sachsen verteidigt.

Ministerpräsident Kretschmer steht vor einer schwierigen Regierungsbildung, aber den ersten Platz hat er für die CDU in Sachsen verteidigt.

(Foto: REUTERS)

Nach Auszählung aller Stimmen in Sachsen steht fest: Die CDU wird bei der Landtagswahl mit 31,9 Prozent stärkste Kraft. Damit liegt sie nach Auszählung aller Wahlkreise vor der AfD, die auf 30,6 Prozent der Stimmen kommt. Für Ministerpräsident Kretschmer nach stundenlanger Zitterpartie ein Erfolg.

Knapper Sieg nach langem Zittern: Die CDU hat die Landtagswahl in Sachsen gewonnen - vor der zweitplatzierten AfD. Nach Auszählung aller Stimmen legt die AfD gegenüber der Wahl von 2019 zwar deutlich zu, kann die leicht verlierende Union aber nicht überrunden.

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Die Regierungsbildung könnte dennoch schwierig werden, denn mit der AfD will keine der übrigen Parteien zusammenarbeiten. Und für eine Neuauflage von Kretschmers derzeitigen Koalition aus CDU, Grünen und SPD reicht es nach den Hochrechnungen von ARD und ZDF zu den Mandatsverteilungen nicht. Der Landeswahlleiter veröffentlichte zunächst keine Angaben zur Sitzverteilung. Auf dem dritten Platz landet das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), mit Abstand folgt die SPD. Die Grünen schaffen es knapp ins Parlament. Die Linke liegt unter der Fünf-Prozent-Hürde. Allerdings gewann sie zwei Direktmandate in Leipzig, so dass sie trotzdem entsprechend ihrem Zweitstimmenergebnis im Landtag vertreten sein wird.

BSW auf Anhieb zweistellig

Wie die Landeswahlleitung nach Auszählung aller Wahlkreise auf ihrer Webseite bekanntgab, kommt die CDU auf 31,9 Prozent (2019: 32,1 Prozent). Die AfD liegt mit 30,6 Prozent (27,5) knapp dahinter. Das BSW erreicht aus dem Stand 11,8 Prozent. Die SPD landet bei 7,3 Prozent (7,7). Die Linke rutscht dramatisch ab auf 4,5 Prozent (10,4). Die Grünen bekommen 5,1 Prozent (8,6). Die FDP verpasst erneut den Einzug in den Landtag - wie schon bei den vergangenen zwei Landtagswahlen.

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Die vom sächsischen Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte AfD bekommt nach 41 Sitze im Landtag (38), die CDU 42 Mandate (45). Das BSW stellt 15 Abgeordnete. Die SPD erhält 9 Sitze (10), die Grünen kommen auf 6 Sitze (12), ebenso wie Die Linke (14). Die Freien Wähler, die 2,3 Prozent erhielten, sind mit einem Abgeordneten im Parlament vertreten, der ein Direktmandat gewann. Zur Abstimmung aufgerufen waren etwa 3,3 Millionen Bürger. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,4 Prozent - so hoch wie noch nie bei einer Landtagswahl im Freistaat.

Kretschmer erwartet schwierige Regierungsbildung

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Ministerpräsident Kretschmer sieht seine Partei in der Lage, weiter die Regierung im Land zu bilden. "Das wird alles nicht einfach", sagte er auf der Wahlparty der CDU. "Aber eins gilt: Mit vielen Gesprächen und dem Willen, etwas für dieses Land zu tun, kann es gelingen, mit diesem Wahlergebnis Sachsen eine stabile Regierung zu geben, die dem Land dient und mit Demut vorangeht." Die CDU stehe bereit, weiter Verantwortung für dieses Land zu übernehmen.

Seit der Wiedervereinigung hat die CDU stets den Regierungschef in Sachsen gestellt - zuletzt regierte Kretschmer seit 2019 in einer Koalition mit Grünen und SPD. Für eine Fortsetzung des Bündnisses reicht es nach den Hochrechnungen nicht. Rechnerisch möglich wäre eine Unterstützung der CDU durch das BSW und die SPD. Aber: Auch BSW-Chefin Wagenknecht war einst SED-Mitglied und galt später als Ikone der kommunistischen Plattform in der Linken - was etlichen CDU-Politikern Bauchschmerzen macht. Eine Koalition wäre dennoch möglich, denn nach einem Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU darf die Partei weder mit der AfD noch mit der Linken koalieren - zum BSW, das sich von der Linken abgespalten hat, gibt es aber keine Festlegung.

Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP

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