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Sorge um Verfassung Cheney: USA können keine zweite Trump-Präsidentschaft überleben

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Cheney hat keine großen Erwartungen mehr an die eigene Partei.

Cheney hat keine großen Erwartungen mehr an die eigene Partei.

(Foto: picture alliance / Andy Kropa/Invision/AP)

Donald Trump hat unter den Republikanern einige Feinde, doch offen gegen den Ex-Präsidenten stellen sich nur die wenigsten. Die Lauteste von ihnen ist Liz Cheney. Knapp ein Jahr vor der nächsten US-Präsidentschaftswahl veröffentlicht die frühere Kongressabgeordnete ein Buch, das in der eigenen Partei nicht gut ankommen dürfte.

Die US-Republikanerin Liz Cheney hat erneut mit deutlichen Worten vor Ex-Präsident Donald Trump gewarnt und ihre Parteikollegen scharf kritisiert. "Als Nation können wir eine schädliche Politik für eine vierjährige Amtszeit ertragen", schreibt Cheney in ihrem neuen Buch "Oath and Honor" (deutsch: "Eid und Ehre"), aus dem der Sender CNN vorab zitierte. "Aber wir können keinen Präsidenten überleben, der gewillt ist, unsere Verfassung außer Kraft zu setzen."

Die ehemalige Kongressabgeordnete mahnt in dem Buch, das Anfang Dezember erscheinen soll: "Die Annahme, dass unsere Institutionen sich selbst schützen werden, ist reines Wunschdenken von Leuten, die lieber wegschauen." Trump sei der "gefährlichste Mann, der je im Oval Office saß".

Die erzkonservative Politikerin ist die lauteste Trump-Kritikerin unter den Republikanern. Dafür hat sie einen hohen Preis gezahlt. Sie verlor ihre Führungsrolle innerhalb der Partei und schließlich auch ihren Sitz im Repräsentantenhaus. Im Untersuchungsausschuss zum Angriff auf das US-Kapitol nahm sie eine führende Rolle ein und warnte immer wieder davor, dass von Trump eine Gefahr für die Demokratie ausgehe. Nach der Kapitol-Attacke wandte sich Cheney offen gegen Trump. Zuvor hatte sie seine Politik weitgehend unterstützt.

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In ihrem neuen Buch teilt die 57-Jährige auch gegen ihre Partei aus, insbesondere gegen den geschassten Sprecher des US-Kongresses, Kevin McCarthy, der ihr gesagt haben soll, Trump wisse, dass er die Wahl verloren habe. Sein Nachfolger Mike Johnson sei zudem "besonders anfällig für Schmeicheleien" von Trump. "Wir haben inzwischen auch gelernt, dass die meisten Republikaner im Kongress das tun werden, was Donald Trump verlangt, egal was es ist", so Cheney. Die USA könnten nicht mehr auf die gewählten Republikaner zählen, das Land zu schützen.

Cheney zeigt sich offen für eine Kandidatur als unabhängige Kandidatin bei der Präsidentenwahl 2024, sollte Trump der Kandidat ihrer Partei werden. Allerdings werden der Tochter des ehemaligen US-Vize Dick Cheney keine Chancen eingeräumt.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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