Letzter Tag als Außenministerin Clinton sagt Goodbye
01.02.2013, 21:45 Uhr
Ein letztes Mal traf die Ministerin mit ihren Mitarbeitern zusammen.
(Foto: dpa)
An ihrem letzten Arbeitstag als Außenministerin wird die US-Botschaft in der Türkei von einem Selbstmordattentäter angegriffen. Ihr Land sei weiter gefährdet, sagt Hillary Clinton darum zum Abschied. Dennoch: In den vergangenen vier Jahren habe sich die Stellung der USA in der Welt verbessert.
Ein Abschied wie bei einem Rockstar: Hunderte jubelnde Mitarbeiter haben US-Außenministerin Hillary Clinton an ihrem letzten Tag im Amt verabschiedet. Sie sei sehr stolz, als Außenministerin gearbeitet zu haben, sagte die 65-Jährige. "Ich werde Sie vermissen – und vielleicht mal durchklingeln, um ein bisschen zu plaudern", sagte Clinton zum Abschied.
Die USA stünden besser in der Welt da als bei ihrem Amtsantritt 2009, allerdings habe der Anschlag von Ankara gezeigt, welchen Gefahren die Vereinigten Staaten ausgesetzt seien. Bei dem Selbstmordanschlag starb neben dem Attentäter ein Botschaftsmitarbeiter. Erst im September des Vorjahres waren bei einem Terroranschlag auf das US-Konsulat in der libyschen Hafenstadt Bengasi vier Amerikaner getötet worden, unter ihnen der US-Botschafter in Libyen.
Bei einem ihrer letzten Auftritte mahnte Clinton auch vor einer Verschärfung der Situation in Syrien. Dort sehe sie immer mehr Zeichen, dass Russland und Iran das syrische Assad-Regime unterstützten, sagte Clinton laut "New York Times" vor Reportern. Vor einem Ausschuss für Auslandsbeziehungen bekräftigte sie noch einmal ihre Vision, dass neben militärischen Einsätzen auch wirtschaftliche Entwicklung und moderne Kommunikationsformen in der Außenpolitik immer wichtiger würden.
Kommt sie zurück in die Regierung?
In einer nicht-öffentlichen Zeremonie soll der langjährige demokratische Senator John Kerry als Nachfolger eingeführt werden. Seine Nominierung verlief problemlos, er wurde vom Senat mit breiter Mehrheit aus beiden Parteien gewählt. Es wird erwartet, dass der Vietnamveteran eine besonnene und pragmatische Politik verfolgt und militärische Abenteuer eher vermeidet.
In Washington halten sich weiterhin Gerüchte, dass Clinton möglicherweise 2016 für das Präsidentschaftsamt kandidieren möchte. Allerdings wäre sie mit 69 Jahren dann schon relativ alt. Ende 2012 war sie nach einem Sturz wegen eines Blutgerinnsels im Kopf mehrere Tage im Krankenhaus. Im Jahr 2008 bemühte sie sich um eine Präsidentschaftskandidatur, unterlag damals aber Barack Obama.
Quelle: ntv.de, dpa