Politik

Junge Liberale fordern weitere Schritte "Da muss jetzt natürlich mehr kommen"

Stühlerücken bei den Liberalen in Rostock.

Stühlerücken bei den Liberalen in Rostock.

(Foto: dpa)

Die Liberalen tauschen auf ihr Führungspersonal aus. Dies sei "der erste wichtige Schritt für einen Neuanfang", glaubt der Chef der Jungen Liberalen Lasse Becker im Gespräch mit n-tv. Jedoch sieht er die Rolle Rainer Brüderles durchaus skeptisch.

n-tv: Westerwelle geht, Rösler und Brüderle kommen – Herr Becker, was bringt dieser Personalwechsel aus Ihrer Sicht?

Lasse Becker: Ich glaube, dass der erste wichtige Schritt für einen Neuanfang mit dem Wechsel zu Philipp Rösler jetzt geleistet wird, aber dass wir natürlich noch weitere Schritte gehen müssen. Die Bevölkerung ist enttäuscht, weil wir zu wenig Inhalte umgesetzt haben bisher in der Regierung. Da muss jetzt natürlich mehr kommen. Wir müssen auch größere Themen umsetzen in der Regierung, aber die personelle Glaubwürdigkeit wird  jetzt eben Zug um Zug mit einem ersten Schritt auch wieder zu gewinnen sein, weil wir da natürlich auch viel verloren haben.

Herr Brüderle soll also jetzt die FDP erneuern. Wir wird er das denn Ihrer Meinung nach schaffen?

In erster Linie wird Philipp Rösler im Team mit Christian Lindner an der Parteiführung für den Erneuerungsprozess der Liberalen verantwortlich sein. Rainer Brüderle, den wir als Junge Liberale ja durchaus skeptisch gesehen haben und auch weiter skeptisch sehen, wird die Funktion des Fraktionsvorsitzenden wahrnehmen und hat da, glaube ich, jetzt auch die Aufgabe - und da sind wir gespannt, wie er das machen wird - thematisch in anderen Feldern als der Wirtschaftspolitik zu punkten. Ich bin etwas skeptisch, aber auch sehr gespannt, wie er sich zum Beispiel bei Fragen der Bürgerrechte positionieren wird.

Glauben Sie denn, dass nach dem Personalwechsel endlich Ruhe einkehrt und Zeit ist, sich als FDP neu zu positionieren, auch in der Koalition?

Lasse Becker fordert, mehr Inhalte umzusetzen.

Lasse Becker fordert, mehr Inhalte umzusetzen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ich glaube, wir brauchen uns nicht neu zu positionieren, wir müssen bloß rangehen, unsere Inhalte umzusetzen und in mehr Themen mit unseren Inhalten präsent zu sein, zum Beispiel beim Schutz der Bürgerrechte oder Generationengerechtigkeit. Aber wir müssen auf der anderen Seite es eben auch schaffen, dass es natürlich dann hinterher etwas ruhiger wird in der FDP und dass es da vorangeht. Ich denke, wir werden hier hart streiten und wir sollten auch in Zukunft inhaltlich hart streiten. Aber aus Sicht der Jungen Liberalen ist nach diesem Parteitag die personelle Frage geklärt.

Was wird denn für Sie persönlich der Höhepunkt an diesem Rostock-Wochenende, an diesem Parteitag?

Ich bin am meisten gespannt auf die Rede morgen von Philipp Rösler, auf seine inhaltliche Rede, bei der er ja konkret sagen wird, welche Akzente er setzen will. Da bin ich gespannt, weil das natürlich für das Wiedergewinnen von Kompetenz und für das Wiedergewinnen von Glaubwürdigkeit eine zentrale Fragestellung des Parteitags sein wird.

Quelle: ntv.de

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