Schlagabtausch in Fernsehdebatte Demokraten attackieren Buttigieg
08.02.2020, 05:08 Uhr
Ging mit breiter Brust ins TV-Duell: Pete Buttigieg.
(Foto: REUTERS)
Nach dem Wahldebakel in Iowa präsentieren sich die demokratischen Präsidentschaftsbewerber in TV-Debatte angriffslustig. Ziel der Attacken: Wahlsieger Buttigieg. Doch der weiß, wie verbale Konter aussehen.
Mitten zwischen den beiden ersten Vorwahlen im US-Präsidentschaftsrennen haben sich sieben demokratische Präsidentschaftsbewerber in einer Fernsehdebatte einen Schlagabtausch geliefert. An der Runde in Manchester im US-Bundesstaat New Hampshire nahmen unter anderem die vier bislang bei den Vorwahlen führenden Demokraten teil, der Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg, die Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren sowie Ex-US-Vizepräsident Joe Biden.
Mehrere Kandidaten attackierten Buttigieg in der Debatte und warfen ihm Unerfahrenheit vor. Der 38-Jährige entgegnete: "Wir brauchen jetzt eine Perspektive, die es uns endlich erlaubt, die Politik der Vergangenheit in der Vergangenheit zu lassen". Die Senatorin Amy Klobuchar sagte mit Blick auf Sanders, die Demokraten bräuchten jemanden, der die Menschen mitnehme statt sie auszuschließen. Der linke Senator Sanders betonte dagegen, man bringe die Menschen zusammen, indem man eine Agenda präsentiere, die für die Menschen des Landes gut sei und nicht für Milliardäre.
Biden versuchte in der TV-Debatte, die Schlappe herunterzuspielen. Er habe einen Schlag eingesteckt und werde wahrscheinlich in New Hampshire einen weiteren hinnehmen müssen. Das Kandidatenrennen sei aber lang. Die Kandidaten sprachen über die Außenpolitik, das Gesundheitswesen und wer am besten geeignet sei, US-Präsident Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im Herbst zu schlagen.
Bewerberzahl sinkt auf elf
In Iowa hatte am vergangenen Montag die erste Vorwahl stattgefunden. Buttigieg und Sanders lagen dort am Ende Kopf an Kopf vorne. Warren landete in Iowa auf Platz drei, Biden - der in nationalen Umfragen führt - nur auf einem schwachen vierten Platz. Die Veröffentlichung der Wahlergebnisse in Iowa hatte sich wegen technischer Probleme tagelang verzögert. In New Hampshire steht am kommenden Dienstag (11. Februar) die nächste Vorwahl an.
Am 3. März folgt im Rennen um die Kandidatur die nächste große Wegmarke: der "Super Tuesday" mit Abstimmungen in mehr als einem Dutzend US-Bundesstaaten. Die Vorwahlen ziehen sich insgesamt bis Juni hin. Auf Nominierungsparteitagen küren Demokraten und Republikaner im Sommer dann endgültig ihre Präsidentschaftskandidaten. Die Präsidentenwahl steht schließlich am 3. November an.
Bei den Demokraten hatte es insgesamt fast 30 Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur gegeben. 17 sind inzwischen schon ausgeschieden, elf sind noch im Rennen. Seit Ende November bemüht sich auch der Milliardär und frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten.
Quelle: ntv.de, mba/dpa