Update Ab 2027 neue Preisbildung Deutschlandticket soll ab Januar 63 Euro kosten
18.09.2025, 14:54 Uhr Artikel anhören
Zug- und Bus- und Tramfahren wird wieder teurer.
(Foto: picture alliance / Panama Pictures)
Angefangen hat es mit 49 Euro, dann wurde das Deutschlandticket um neun Euro teurer. Ab 2026 müssen regelmäßige ÖPNV-Nutzer noch tiefer in die Tasche greifen - die nächste Preiserhöhung kommt.
Der Preis des Deutschlandtickets im Nahverkehr soll im kommenden Jahr von derzeit 58 Euro auf 63 Euro im Monat steigen. Das beschloss die Verkehrsministerkonferenz in München, teilte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter mit.
Zu Jahresbeginn war der Preis des Tickets von 49 Euro auf 58 gestiegen. Das Deutschlandticket gibt es seit Mai 2023. Es wird nach Branchenangaben von rund 14 Millionen Menschen genutzt und ermöglicht bundesweit Fahrten im öffentlichen Regional- und Nahverkehr.
Hintergrund der erneuten Preiserhöhung zum 1. Januar 2026 ist ein Finanzstreit zwischen Bund und Ländern. Knackpunkt bei Verhandlungen war die Frage, wie erwartete Mehrkosten bei Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden sollen - über die drei Milliarden Euro pro Jahr hinaus, die Bund und Länder bisher zusammen bereitstellen und auch für das kommende Jahr geben wollen. Sowohl der Bund und die Länder geben jeweils 1,5 Milliarden Euro. Das Deutschlandticket ist im Vergleich zu bisherigen Abos günstiger, das sorgt für Einnahmeausfälle.
Vor der Verkehrsministerkonferenz hatten Länderminister der Bundesregierung die Schuld an einer Preiserhöhung gegeben. So sagte die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Katrin Eder, der Bund löse seine Versprechungen aus dem Koalitionsvertrag nicht ein. Im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD heißt es zum Deutschlandticket, der Anteil der Nutzerfinanzierung solle erst ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erhöht werden.
Allerdings stehen Vorhaben im Koalitionsvertrag generell unter Finanzierungsvorbehalt. In der Finanzplanung des Bundes klaffen Milliardenlücken. Auch die Länder wollten nicht mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr geben.
Den Preis für das Ticket setzt die Verkehrsministerkonferenz (VMK) der Länder fest. Der Bund ist Gast. Formell beschlossen wird die Erhöhung dann noch mal im Bundesrat.
Trotz der geplanten Preiserhöhung hofft Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder auf neue Abonnenten. "Insbesondere Arbeitgeber, die noch unsicher waren, könnten ihren Mitarbeitenden nun ein stark vergünstigtes Jobticket anbieten." Davon seien weitere Impulse zu erhoffen.
Mechanismus soll künftig den Preis regeln
Von 2027 an soll der Preis des Deutschlandtickets nach einem festen Mechanismus gebildet werden. In einer Beschlussvorlage hieß es, ab 2027 solle der Preis des Deutschlandtickets anhand eines bis zur Verkehrsministerkonferenz im Herbst 2025 zu erarbeitenden Kostenindexes fortgeschrieben werden. Dieser Index solle insbesondere Personal- und Energiekosten abbilden und sei nach Anhörung der Branche festzulegen.
Der Bund sei bereit, für das Ticket bis 2030 gesichert 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen, sagte Bernreiter weiter. Die Länder geben ebenfalls 1,5 Milliarden. Das Ticket sorgt für Einnahmeausfälle bei Verkehrsunternehmen, weil frühere Abos teuer waren.
Stefan Schnorr, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, sprach von einem guten Tag. Es gebe Klarheit, dass das Ticket dauerhaft Bestand habe. Der Bund habe die Mittel für die kommenden Jahre zugesagt, trotz knapper Kassen. Zur Finanzierung werde es keine Hängepartie mehr geben.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa