Trümmer reißen Hauswände ein Drohnenangriffe zerstören etliche Gebäude in Kiew
13.07.2023, 04:27 Uhr Artikel anhören
Hier wurde in einem Hochhaus eine Wohnung vollkommen zerstört.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Russland setzt seine Drohnenangriffe auf die ukrainische Hauptstadt die dritte Nacht in Folge fort. Zwar kann die ukrainische Luftabwehr eigenen Angaben zufolge alle Drohnen abschießen. Trotzdem werden von den herabfallenden Trümmerteilen mehrere Menschen verletzt und Gebäude teils völlig zerstört.
Bei Drohnenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind mindestens vier Menschen nach Angaben der Behörden verletzt worden. Kiew wurde die dritte Nacht in Folge von Drohnen angegriffen, bei denen es sich nach Angaben der Militärverwaltung um iranische Shahed-Drohnen handelte. In mehreren Stadtvierteln gab es Explosionen.
Die Shahed-Drohnen seien "aus verschiedenen Richtungen in die Hauptstadt eingedrungen", teilte die Militärverwaltung von Kiew auf Telegram mit. Alle Drohnen seien demnach abgeschossen worden. Aus fünf Stadtteilen seien herabfallende Trümmerteile gemeldet worden. Eine 19-jährige Frau und ein 23-jähriger Mann seien durch die Splitter verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert worden, hieß es weiter.
Zwei Menschen seien im Bezirk Darnyzky durch "herabfallende Trümmer" verletzt worden, erklärte Serhij Popko, Leiter der Militärverwaltung von Kiew, auf Telegram. Ob es sich um dieselben Verletzten handelte, war unklar.
Die iranischen Shahed-Drohnen haben eine Spannweite von 2,5 Metern und wiegen rund 200 bis 250 Kilogramm. Westliche Militärexperten schätzen die Reichweite auf realistisch "maximal mehrere Hundert Flugkilometer" ein. Sie werden aufgrund der mangelnden Zuverlässigkeit und Präzision oft in größeren Stückzahlen "im Schwarm" eingesetzt.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko teilte auf Telegram mit, nach "Explosionen in der Hauptstadt" hätten die Rettungsdienste auf Notrufe aus den Bezirken Solomjansky, Schewtschenkiwsky, Podilsky und Darnyzky reagiert. Im Bezirk Podilsky sei bei Löscharbeiten in einem Apartmenthaus eine Leiche gefunden worden.
Klitschko zufolge wurden im Bezirk Darnyzky zwei Menschen in Krankenhäuser eingeliefert, nachdem herabfallende Trümmer ein Wohngebäude beschädigt hätten. Es war unklar, ob es sich um die auch von der Militärverwaltung genannten Verletzten handelte. Zwei Verletzte im Bezirk Schewtschenkiwsky wurden laut Klitschko vor Ort behandelt. Seinen Angaben zufolge brachen in einem Apartmenthaus in Schewtschenkiwsky und in einem Gewerbegebäude im Bezirk Podilsky Feuer aus. Rettungskräfte seien vor Ort. Die ukrainische Luftwaffe warnte in einer Mitteilung vor anhaltender Gefahr durch russische Drohnenangriffe.
Nachtrag: In einer früheren Version des Artikels war von einem Toten durch die Angriffe die Rede. Laut dem ukrainischen staatlichen Rundfunk Suspline soll der Mann bei einem Hausbrand ums Leben gekommen sein, der aber nicht durch die Drohnenangriffe ausgelöst wurde, wie zunächst vermutet.
Quelle: ntv.de, vmi/chr/rts/AFP